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1103 - Das Azteken-Ritual

1103 - Das Azteken-Ritual

Titel: 1103 - Das Azteken-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arme um seine Knie. »Von nun an warten wir beide.«
    »Auf was?«
    Hiero Gomez spitzte die Lippen. »Auf das nächste, frisch blutende Herz, das einer Frau gehört hat…«
    ***
    Es war eine Gestalt, aber es war kein normaler Mensch, auch wenn diese Erscheinung so aussah.
    Becky Flint konnte das alles nicht begreifen. Sie war von einer Sekunde zur anderen aus ihrem bislang normalen Leben herausgerissen worden und wurde mit Dingen konfrontiert, die sie weder verstehen noch überblicken konnte. Jemand stand vor ihr. Aber wer war der Jemand?
    Für Becky gab es jetzt nur dieses Zimmer. Ihre gesamte Welt hatte sich darauf beschränkt. Was draußen geschah, bekam sie nur am Rande mit. Sie hörte die Geräusche eines Autos, das zum Haus hinfuhr, doch darum kümmerte sie sich nicht. Es war so fern wie auf einem anderen Planeten. Sie sah nur den Eindringling, der so schrecklich und auch anders war wie eine Figur aus einem phantastischen Film.
    Er schaute sie an!
    Aber hatte er Augen? Sie wußte es nicht genau. Es zeichnete sich wohl etwas in seinem Gesicht ab, doch ob es Augen waren wie bei einem Menschen, daran zweifelte sie stark.
    Eine Gestalt, die so glatt und grau war, trotzdem von einem leicht rötlichen Schimmer durchzogen, als wäre ein letztes Feuer in ihr noch nicht erloschen. Da gab es kein richtiges Gesicht, aber es gab Arme und Beine, auch wenn sie sehr plump aussahen.
    Zudem bekam sie etwas von der fremden Ausstrahlung mit. Es war Kälte und Wärme zugleich. Ein Wechselspiel, mit dem Becky nichts anfangen konnte. Zwar stand der oder die Fremde still, aber sie bewegte sich trotzdem, denn in ihrem Innern zirkulierte und wirbelte es. Die gesamten Partikel befanden sich in Bewegung und schienen alten Gesetzen und Regeln zu folgen. Sie stiegen, sie rollten, sie drangen von unten nach oben und auch in umgekehrte Richtung.
    Becky unternahm einen Versuch.
    Sie stieß mit dem Lauf der Schrotflinte nach dem seltsamen Eindringling. Sie erwischte ihn auch, doch es gab keinen Widerstand, den sie hätte spüren können.
    Erschreckt zog sie die Waffe wieder zurück. »Wer bist du?« flüsterte sie.
    Und ebenso flüsternd erhielt sie die Antwort. Aber die war nicht zu verstehen. Sie war in einer fremden Sprache gesprochen worden, mit der die Frau überhaupt nichts anfangen konnte, aber sie hatte sehr wohl die Drohung aus den Worten herausgehört.
    Er wollte etwas von ihr.
    Er wollte ihr Leben!
    Sie hatte den toten Eddy Cohan gefunden. Eine tiefe Wunde klaffte in der Brust. Man hatte ihm das Herz herausgerissen. Wer immer das auch getan haben mochte. Becky konnte sich leicht vorstellen, daß ihr das gleiche Schicksal drohte.
    Plötzlich hörte sie etwas. Von unten her drang ein Aufprall an ihre Ohren. Eine winzige Zeitspanne später hörte sie den Schuß.
    Sie dachte an Derek, ihren Mann. Zugleich geschah etwas mit Becky. Durch den Knall des Schusses war sie zusammengezuckt, und sie hatte ihren rechten Zeigefinger nicht mehr ruhig halten können.
    Die kurze Bewegung reichte aus.
    Der Schuß löste sich. Sie sah noch das Feuer an der Mündung, sie konnte auch verfolgen, daß die Ladung mitten in die Gestalt hineintraf, und sie sah, wie sie an der gegenüberliegenden Flurseite in die Wand prasselte.
    Der Gestalt war nichts passiert.
    Sie kam vor.
    Sie faßte zu.
    Becky schrie. Noch während des Schreis wurde ihr eiskalt. Sie fühlte sich in die Höhe gerissen, hörte das Splittern der Fensterscheibe und hatte plötzlich das Gefühl, fliegen zu können, als andere Kräfte sie erwischten und wegschleiften.
    In ihrem Kopf hörte sie eine fremde Männerstimme, die regelrecht hämmerte.
    »Dein Herz - dein Herz! Wir holen es für die alten Götter…«
    ***
    Ich nahm die Treppe mit langen Schritten und wie von den Schlägen einer unsichtbaren Peitsche getrieben. Ich mußte so schnell wie möglich da hoch. Das Drama spielte sich in der ersten Etage ab und nirgendwo sonst. Ich befürchtete, zu spät zukommen. Zudem kannte ich dieses Haus nicht.
    Wahrscheinlich mußte ich mich zuvor noch orientieren.
    Ich erreichte einen fensterlosen Flur. Dann sah ich die Einschüsse in der Wand. Zwischen zwei Türen hatten die Schrotkörner die Verkleidung zerfetzt. Die Schüsse mußten aus einem Raum gedrungen sein, dessen Tür offenstand.
    Ich sprang mit gezogener Waffe hinein. Blieb nicht stehen, bewegte mich zur Seite, zielte in die verschiedenen Richtungen und sah nichts, abgesehen von der am Boden liegenden Schrotflinte.
    Aber der Blick zum

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