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1103 - Das Azteken-Ritual

1103 - Das Azteken-Ritual

Titel: 1103 - Das Azteken-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blick nicht von dem toten Adler losreißen. Schließlich zuckte er mit den Schultern und hauchte: »Wenn Sie das so sagen, dann muß ich Ihnen glauben. Und Sie haben auch im Haus nachgeschaut, ob Becky nicht…«
    »Zwar nicht in allen Zimmern, aber die Spuren weisen eindeutig darauf hin, daß Ihre Frau entführt worden ist.«
    »Entführt!« keuchte er. »Verdammt, sie wurde entführt! Aber von wem?«
    »Von den Vögeln.«
    Er lachte auf. »Das ist nicht möglich. Das ist…«
    »Alles ist möglich, Mr. Flint. Sie dürfen die Tiere nicht mehr als normal ansehen. Alle stehen unter einer unheilvollen Magie, die vor langer Zeit ihre Geburt erlebt hat und nun in unsere Gegenwart hineintransportiert worden ist. Wenn ich die Zeichen richtig deute, weisen sie auf eine Azteken-Magie hin. Die Azteken haben ihren Opfern auch die Herzen aus dem Leib gerissen, und das hat sich hier leider wiederholt.«
    »Ja, stimmt. Und jetzt…«, er schluckte. Ich wußte, was er sagen wollte, doch er brachte es nicht fertig. Flint ging vor bis zum Haus und lehnte sich stöhnend dagegen. »Becky!« flüsterte er. »Verdammt noch mal, jetzt haben sie Becky!«
    »Das ist leider die Wahrheit.«
    Er drehte sich um. »Und?« schrie er mich an. »Wo… wo… finde ich meine Frau?«
    »Wir werden sie suchen müssen.«
    »Ja! Ja!« brüllte er mich an. »Das weiß ich alles. Aber wo sollen wir sie suchen?«
    »Ich hatte gehofft, daß Sie mir da helfen können.«
    Flint strich durch sein dichtes Haar. In seinen Augen schimmerten Tränen. Er war fertig und stand dicht davor, zusammenzubrechen. »Helfen, Sinclair, helfen? Sie haben vielleicht Nerven. Ich weiß doch nicht, wie ich Ihnen helfen soll. Ich habe nichts damit zu tun, begreifen Sie das? Ich weiß es einfach nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wohin sie meine Frau geschafft haben. Das ist alles so unwahrscheinlich. So verflucht irreal. Ich komme mir vor wie jemand, der aus dem normalen Leben einfach herausgerissen wurde. Für mich ist das der reine Irrsinn, das muß ich Ihnen ehrlich sagen.«
    »Ich verstehe Sie, Mr. Flint. Ich würde auch begreifen, wenn Sie in dumpfe Apathie fallen. Nur bringt uns das in diesem Fall nicht weiter. Und wir müssen einen Weg finden, wie wir Ihre Frau finden können.«
    »Ich nehme an, daß man sie nicht weit weggeschafft hat.«
    »Wer denn? Die Vögel?«
    »Auch oder ja. Ich kenne mich in diesem Fall nicht so genau aus, Mr. Flint. Hier ist bisher vieles an mir vorbeigelaufen, ebenso wie an Ihnen. Aber ich gehe davon aus, daß Sie besser informiert sind. Sie leben hier, und auf diesem Grundstück ist das Herz gefunden worden.«
    »Das weiß ich ja alles«, sagte er und nickte dabei. »Deshalb bin ich auch in London gewesen. Kollegen von Ihnen waren hier und haben sich umgeschaut. Es hat nichts gebracht.«
    »Ich bin davon überzeugt, daß sich Ihre Frau noch hier auf dem Gelände befindet.«
    »0 nein, Sie machen mich wahnsinnig, Sinclair. Wo sollte sie sich denn befinden?«
    »Sie kennen das Gelände hier besser.«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Gibt es einen Ort, den Sie sich als einen Opferplatz vorstellen können?«
    Flint zog den Kopf ein. »Opferplatz?« hauchte er. »Schon allein das Wort ist schrecklich.«
    »Aber es kommt der Sache nahe.«
    »Sie meinen demnach, daß meine Frau geopfert werden soll?«
    »Der Gedanke ist nicht falsch.« Es tat mir leid, daß ich so reden mußte, aber es hatte keinen Sinn, wenn ich um den heißen Brei herumredete.
    »Es gibt hier keinen Opferplatz!«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein, nein, ich…« Er verstummte, schloß die Augen, trat wütend gegen den Körper des toten Adlers und lehnte sich wieder gegen die Außenwand des Hauses.
    Jetzt hatten wir lange geredet, aber wir waren nicht weitergekommen. Auch wenn Derek Flint nichts wußte oder vorgab, nichts zu wissen, war ich überzeugt, daß sich die nächsten schrecklichen Taten auf dem Gelände der Vogelwarte abspielen würden.
    Da die Vögel eine sehr wichtige Rolle spielten, schaute ich auch zum Himmel. Die Sonne schien zwar noch, sie hatte ihren Glanz jedoch hinter hohen Wolkenformationen versteckt.
    Zwischen ihnen und dem Erdboden flogen die Vögel.
    Vögel?
    Ich sah genauer hin. Es waren die Raubvögel, die sich in der Luft bewegten und sich dabei nie weit von einem bestimmten Ort entfernten. Ich hatte sogar den Eindruck, daß sie an gewissen Stellen in der Luft schwebten, nur um nach unten zu Boden schauen zu können, wo sie eine bestimmte Stelle unter

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