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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wohlergehen bedacht ist. Ob ich organische Komponenten enthalte oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle."
    Perry lächelte. „Einverstanden, Hamiller. Im entscheidenden Augenblick werden die Schirmfelder also auf Spitze gefahren ..."
    „Auf zweihundert Prozent der normalen Maximalbelastung, Sir", wurde er verbessert.
    „Gut. Aber wie wissen wir, wenn es soweit ist? Wir sind voll in Fahrt, knapp unter Licht, und keiner unserer Sensoren hat die Fähigkeit, uns zu warnen."
    „Ich stimme nicht mit Ihnen überein, Sir. Die Anwesenheit eines derart gigantischen Drehmoments ist registrierbar. Ich mache Ihnen folgenden Vorschlag..."
    Perrys private Unterredung mit der Hamiller-Tube dauerte insgesamt zwei Stunden.
    Währenddessen schössen die BASIS und der Rest der Galaktischen Flotte durch die Öffnung, die der Gegner im Einschließungsring gelassen hatte, hinaus in die unübersichtliche Weite des kosmischen Trümmerfelds. Je eingehender die Tube ihn in ihre Überlegungen einweihte, desto zuversichtlicher wurde Perry, daß die Lage auch dann noch nicht hoffnungslos sein würde, wenn die Endlose Armada sich weigerte, mit ihm zu verhandeln.
    Diese Zuversicht brachte er mit in die Kommandozentrale, wo Waylon Javier, Taurec und Jen Salik damit beschäftigt waren, einen Wust von Orterdaten zu analysieren. Der Anlaß für ihre Bemühungen war kein angenehmer; das las er ihnen an den Gesichtern ab.
    Javier blickte auf. „Meldung von der SOL", sagte er. „Mitglieder des Stoßtrupps haben beobachtet, daß ein Teil der Einschließungsflotte - mehr als ein Viertel - abgezogen wurde.
    Die Orter der SOL bestätigten die Beobachtung, können jedoch nicht ermitteln,, wohin die Schiffe verschwunden sind."
    „Das beunruhigt uns?" fragte Perry.
    Taurec warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Manchmal überrascht mich deine Naivität, Terraner", sagte er. „Es ist nicht ganz und gar undenkbar, daß der Gegner deine Absicht durchschaut und dir zuvorzukommen versucht, nicht wahr?"
    „Nicht undenkbar, aber ziemlich weit hergeholt", entgegnete Perry., „Wenn er uns zuvorkommen will, muß er wissen, wo wir Position beziehen wollen. Wie sollte er das erfahren?"
    „Wie hast du es erfahren? Mit Hilfe der Simulationen, die die schlaue Frau angestellt hat...
    wie heißt sie doch..."
    „Nikki Frickel." Perry war nachdenklich geworden. Taurec hatte recht. Nikki hatte aus einer Reihe möglicher Standorte denjenigen ausgesucht, der ihr aufgrund gewisser Kriterien als der günstigste und wünschenswerteste erschien. Es stand jedem frei, Nikkis Simulationsspiele nachzufahren und zu demselben Ergebnis zu kommen.
    Dummerweise läßt sich mit unseren Daten auch nicht mehr anfangen als mit denen der SOL", sagte Jen Salik. „Wir stellen fest, daß zirka siebzigtausend gegnerische Einheiten wie ein Spuk von der Bildfläche verschwunden sind. Aber was sie im Schild führen, können wir nicht ermitteln."
    Perry zuckte mit den Schultern. Gewiß, die Möglichkeit einer Bedrohung war vorhanden.
    Aber nach seinem Gespräch mit der Hamiller-Tube sah er keine Veranlassung mehr, sie tragisch ernst zu nehmen.
    „Dir macht das bemerkenswert wenig aus", sagte Jen Salik in leise tadelndem Tonfall.
    „Fast, als hätte er das Trumpf-As im Ärmel stecken", fügte Taurec hinzu, der sich mit Vorliebe umgangssprachlicher Vergleiche bediente.
    „Vielleicht habe ich das", grinste Perry, wandte sich ab und gab vom nächsten Datenanschluß aus der Hamiller-Tube den Auftrag, die besprochenen Vorbereitungen so rasch wie möglich durchzuführen.
     
    *
     
    „Der Weg zum Heldentum führt über den Tod", sagte Wido Helfrich feierlich.
    „Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe", brummte Narktor.
    „Ich zitiere nur", verteidigte sich Wido. „Es ist nicht meine eigene Meinung."
    „Hört auf mit dem Geschwätz", rief Nikki zornig. „Niemand ist tot! Armadamonteure haben sie geschnappt. Ich weiß es. Mich hätten sie auch um ein Haar gefaßt."
    „Na klar", sagte der Springer besänftigend. „Wir werden uns mit den Armadisten einigen, dann lassen sie sie wieder frei."
    „Zweihundertfünfzig Mann", murmelte Wido.
    Nikki trat auf das kleine Bildgerät zu, das die konturlose Schwärze der Umgebung zeigte.
    Die SOL schoß mit 85 Lichtgeschwindigkeit auf den Punkt zu, an dem die Wiedervereinigung mit der Galaktischen Flotte erfolgen sollte. Ein winziger, verwaschener Lichtfleck im rechten oberen Quadranten der Bildfläche erregte Nikkis

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