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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunde an Bord. Bis dahin gelingt es den Armadisten nicht, die Öffnung zu verschließen."
    „Ich wollte, ich wäre dessen ebenso sicher wie du", sagte Nikki nachdenklich.
    Atlan, der soeben noch die gleichzeitige Landung von fünf Röhren mit Aufmerksamkeit verfolgt hatte, sah überrascht auf.
    „Wie meinst du das?"
    Nikki berichtete von dem Loch, das sie im Netz der Belagerungsschiffe hatte entstehen sehen.
    „Irgend jemand hat Zehntausende von Einheiten abgezogen", schloß sie. „Und ich wundere mich, welche Absicht er verfolgt."
    Atlans Blick war verwundert und durchdringend.
    „Du bist sicher?" fragte er.
    „Ich habe es gesehen", antwortete sie schlicht.
    Der Arkonide setzte sich mit der Kommandozentrale der SOL in Verbindung. Er berichtete, was er soeben von Nikki gehört hatte, und gab Auftrag, die Orteraufzeichnungen durchzusehen und zu ermitteln, ob sie etwas über die Absichten des Gegners verrieten.
    „Wir werden bald wissen, was es damit auf sich hat", sagte er zu Nikki gewandt.
    „Inzwischen ist man an Bord der BASIS interessiert, zu hören, welchen Gefahren der Stoßtrupp begegnet ist."
    Diese Wendung des Gesprächs kam für Nikki überraschend. „Warum?" fragte sie unwillkürlich.
    Der Arkonide wies auf drei Röhren, die in diesem Augenblick durch die große Schleusenöffnung glitten. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie die Kanzeln sich öffneten und die Besatzungen sich ins Freie zwängten.
    „Das sind die letzten", sagte er. „Insgesamt elfhundertundachtzehn Fahrzeuge. Was ist aus den übrigen geworden?"
    Ungläubig starrte Nikki auf das Fernsehbild. Sie war bisher nicht auf den Gedanken gekommen, sich zu fragen, ob es Verluste gegeben haben könne. Es war alles so glatt gegangen - wer hätte gedacht, daß sie nicht alle zurückkehren würden?
    In ihrer Hilflosigkeit klammerte sie sich an die einzige Erinnerung, die ihr Hoffnung zu enthalten schien.
    „Armadamonteure", stieß sie hervor. „Wir wurden von Monteuren angegriffen. Sie ... sie benahmen sich nicht, als wollten sie uns ans Leben. Ich hatte eher den Eindruck, sie sollten uns unversehrt fassen."
    Atlan sah ernst vor sich hin.
    „Laß uns hoffen, daß es auch in den anderen Fällen so war. Wir werden die Einsatzberichte der anderen Mannschaften hören müssen. Wenn sie nur gefangen sind, bekommen wir sie wieder frei."
    Über die andere, grausame Möglichkeit sprach er nicht. Benommen kehrte Nikki zu Wido und Narktor zurück.
     
    8.
     
    Die Verwirrung hatte den weisen Oberbefehlshaber zunächst in derselben Weise überwältigt wie andere, weniger weise Kommandanten auch. Aber Ilkst Nentter war hartnäckig.
    Ungelöste Rätsel waren ihm zuwider. Er duldete es nicht, daß man ihn an der Nase herumführte. Er machte Vaasn Opkker, seinem Ortungschef, in aller Deutlichkeit klar, daß jedes verfügbare Mittel eingesetzt werden müsse, Licht in die dunklen Absichten des Gegners zu bringen. Und Vaasn hatte sich sofort an die Arbeit gemacht.
    Inzwischen war es der GIHNDER, dem Flaggschiff des Oberbefehlshabers, seltsam ergangen. Ein Triebwerkssektor fiel aus. Zwei Geschützstände entwickelten Fehlfunktionen.
    Eine Hyperantenne gab den Geist auf. Ilkst Nentter rief Armadamonteure zu Hilfe. Sie stellten fest, daß sich ungeladene Gäste auf der Außenhülle der GIHNDER eingefunden hatten, die für die Ausfälle verantwortlich waren, verjagten die meisten und nahmen einige von ihnen gefangen. Ilkst Nentter hatte keine Zeit, sich um die Gefangenen zu kümmern; denn inzwischen hatte Vaasn Opkker, der kluge Ortungschef, unter seinen Daten etwas gefunden, das er für bedeutungsvoll hielt. Es stellte sich heraus, daß eine harwesanische Sonde schon vor über einem Tag eine Beobachtung gemacht hatte, die für die Beurteilung des gegnerischen Verhaltens überaus wichtig gewesen wäre, wenn man ihr nur die nötige Beachtung geschenkt hätte.
    Die Sonde war hinaus in das kosmische Trümmerfeld geflogen und hatte auf der Oberfläche eines Felsbrockens Licht im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums registriert. War das schon sonderbar genug, so hielt Vaasn Opkker für noch viel aufregender, daß kurze Zeit später eine energiereiche Entladung angemessen worden war. Diese hatte eine Dauer von nur einem Sekundenbruchteil gehabt. Als sie endete, war auch das Licht erloschen.
    Es war nicht schwer, sich darauf einen Reim zu machen. Die Fremden hatten den Angriff der Trümmerflotte von langer Hand und mit großer Sorgfalt vorbereitet. Die

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