Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich der Geschwindigkeit des Fahrzeugs anpassen zu können.
    Jims Herz schlug immer schneller. Er wußte, daß er etwas unternehmen mußte, doch es war nicht zu schaffen. Er fuhr weiter, einfach nur weiter.
    Er behielt das Tempo bei, und auch die fliegende Gestalt veränderte es nicht.
    Sie war jetzt noch näher an die Frontscheibe herangeflogen, so daß er ihr Gesicht sehen konnte. Es war rund, es war sogar etwas puppig, aber er sah auch das kalte Licht in den Augen und wußte nicht, ob es auf das Scheinwerferlicht zurückzuführen war, oder ob das Licht selbst in den Augen dieser Person funkelte.
    Wie lange die Gestalt schon vor ihm schwebte, wußte Jim nicht. Er hätte nicht einmal sagen können, ob ihn jemand überholt hatte oder nicht, woher er fuhr, obwohl er die Gegend wie seine Westentasche kannte. Er sah nur dieses Wesen, das ein Engel sein mußte. An Engel glaubte sein Sohn. Jim hatte ihm diesen Glauben auch nie genommen. Nun sah er den Engel mit den eigenen Augen und wunderte sich dabei über seine Gefühle, die so bitter und zugleich angsterfüllt waren. Wo Engel doch zu den guten und positiven Geistern zählten. Dieser nicht, denn er sorgte für bedrückende Angst.
    Jim Patterson erschauderte. Er hatte den Eindruck, sogar kleiner geworden zu sein. Doch er konnte sich vor der Gefahr nicht ducken. Sie war da, und er mußte sich ihr stellen, denn dieser Engel wollte etwas von ihm. Plötzlich war ein zweiter da.
    Von oben herab mußte er geflogen sein und schwebte für die Dauer weniger Sekunden über dem ersten hinweg. Das gleiche Aussehen, das gleiche Gesicht, dazu kam das Licht in den Augen, und Jim wußte jetzt, daß es die Gestalten gewesen waren, die Jessica auf dem Parkplatz entdeckt hatte.
    Jetzt waren sie bei ihm, und für ihn stand fest, daß sie etwas von ihm wollten. Der eine schob sich plötzlich näher. Jim hörte, wie er gegen die Scheibe stieß. Das war nicht das Problem, denn die Gestalt nahm ihm die Sicht. Da konnte man die Strecke noch so gut kennen, eine Blindfahrt war schon etwas anders, und die erlebte Jim jetzt. Es geschah aus einem Reflex heraus, daß er plötzlich in Schlangenlinien fuhr und auch über die Fahrbahnmitte hinwegkam. Bei normalem Verkehr hätte es zu einer Katastrophe kommen können.
    Sofort drehte er das Lenkrad wieder nach links. Zu heftig und zu scharf, denn die Reifen verloren den Kontakt mit der glatten Fahrbahn und radierten über den Randstreifen hinweg.
    Wieder durchschoß Jim der heiße Schreck und er fuhr zurück auf die Straße.
    Die weißen Gestalten klebten noch immer an seiner Scheibe, aber einer der Engel löst sich mit schnellen und heftigen Flügelbewegungen, um in die Nähe der Beifahrerseite zu gelangen. Dort flog er weiter und klopfte gegen die Scheibe.
    Jim Patterson verstand das Zeichen. Was immer ihm auch an Unerklärlichem widerfuhr, gewisse Regeln waren die gleichen geblieben, und danach richtete er sich. Er konnte so nicht weiterfahren und mußte das tun, was man von ihm verlangte.
    Patterson ging mit dem Tempo herunter und fuhr an den Rand den Autobahn, wo er auf einem schmalen Streifen stoppte. Er würgte sogar den Motor ab, und als der Transporter stand, da schaffte Jim es, über sich selbst nachzudenken. Er stellte fest, daß er so naß war wie jemand, der gerade aus der Dusche kam. Nur war die Nässe bei ihm kein Wasser, sondern Schweiß. Er war ihm aus allen Poren gedrungen. Er roch den Schweiß, und die Luft im Fahrerhaus stand.
    Durch die Frontscheibe grinste in der Engel an. Im Lotossitz hatte er sich auf die Kühlerhaube gesetzt und kostete seinen Triumph aus. Patterson dachte an die Ladung in den Tanks. Wenn er entführt wurde, dann konnten die verdammten Kidnapper eine Katastrophe auslösen, wenn sie den wagen zur Explosion brachten. Diesen »Engeln« traute Jim Patterson alles zu.
    Das zweite Wesen riß die Beifahrertür auf. Die Frische Luft verteilte sich in der Fahrerkabine und mit ihr bewegte sich der Engel lautlos hinein.
    Obwohl er so starr und steinig aussah, war er elegant in das Fahrerhaus eingedrungen und nahm neben Jim Patterson seinen neuen Platz ein.
    Der zweite Engel blieb noch draußen.
    Jim tat nichts. Er saß hinter dem Steuer und hatte seine Hände flach auf die Oberschenkel gelegt. So wie er wirkte jemand, der alle Gedanken ausgeschaltet hatte. Er schaute stur nach vorn. Nur die Lippen zuckten. Er achtete auch nicht darauf, daß andere Fahrzeuge an seinem Transporter vorbeihuschten, für ihn war die Welt einzig

Weitere Kostenlose Bücher