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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und allein auf die Fahrerkabine reduziert.
    Tun konnte er nichts. Wer immer ihn da zum Halten gezwungen hatte, er war den anderen nicht nur zahlenmäßig unterlegen. Selbst mit einer Schußwaffe wäre er nicht gegen sie vorgegangen. Was hier hier passiert war, konnte nicht mit dem menschlichen Verstand erklärt werden. Er blickte auch nicht nach links zum Beifahrersitz hin. Stur starrte er auf die Windschutzscheibe, wobei er das auf der Kühlerhaube hockende Wesen kaum noch wahrnahm. Er spürte nur, wie die kalten Schweißperlen seinen Rücken vom Nacken her hinabrannen.
    Neben ihm bewegte sich die Gestalt. Jim hörte das leise Knarren des Sitzleders. Ein Finger tippte ihn an. Es war ein leichter Stoß gegen die Hüfte gewesen, doch Jim hatte schon die Härte des Fingers gespürt.
    Wie Stein, dachte er.
    Er blieb sitzen, reagierte nicht. Atmete durch die Nase und den halb geöffneten Mund.
    Der nächste Griff erreichte seinen linken Arm dicht über dem Gelenk.
    Und er spürte, welche Kraft in diesen Fingern steckten, die aus Stahl zu sein schienen. Jetzt endlich drehte er den Kopf und sah das Gesicht des Wesens dicht vor sich. Die Lippen zeigten ein Lächeln. In den Augen schimmerte das ungewöhnliche Licht, dessen Strahlen ihn benommen machten.
    Es geschah etwas mit ihm, das er nicht begreifen konnte. Sein Denken wurde ausgeschaltet. Durch den Kontakt mit dem Engel hatte er den Eindruck, seinen Körper verlassen zu haben und irgendwo zu schweben.
    Er konnte auch nicht sprechen. In ihm steckte ein taubes Gefühl. Andere Kräfte hatten ihn übernommen und sein Menschsein einfach ausradiert.
    Er war zu einem Nichts degradiert worden und schwebte irgendwo zwischen den Welten.
    Jim versuchte es trotzdem. Er wollte sich aus dieser Zange befreien und bestückte sich mit guten und positiven Gedanken. Er wollte an seine Frau und seinen Sohn denken, doch das war nicht möglich, denn andere Kräfte ließen es nicht zu. Sie hielten ihn brutal gefangen, da sie ihm die eigene Gedankenwelt entrissen hatten.
    Und dann hörte er die Stimme. Ein Engel nahm mit ihm Kontakt auf. Es war nicht zu fassen! Möglicherweise wäre für andere ein Wunschtraum in Erfüllung gegangen, nicht aber für Jim.
    War das eine Stimme?
    Ja, aber sie hörte sich so anders an. Sie sirrte in seinem Kopf, so daß er Mühe hatte, das Gesagte zu verstehen. Es waren Befehle, die sich aus Wörtern zusammensetzten. Die allerdings überlappten sich, und er mußte sich wahnsinnig anstrengen, um überhaupt etwas in die Reihe zu bekommen.
    »Tot hättest du sein können - tot…«
    »Ich weiß.«
    »Du hast dir klargemacht, daß du dich in unserer Gewalt befindest.«
    »Ja.«
    »Du mußt tun, was wir wollen!« Er nickte.
    »Du weißt auch, daß wir deine Ladung anzünden und zur Explosion bringen können.«
    »Das ist mir klar.«
    »So liegt es an dir, ob das geschieht oder nicht.«
    Jim Patterson senkte den Kopf. Es war nur eine knappe Bewegung, doch sie kam ihm vor, als wäre sein Kopf dabei, abzufallen. Er fühlt sich bleiern und schwer, aber die Hand ließ ihn nicht los. Sie umklammerte ihn eisern.
    »Du wirst deshalb tun, was wir dir sagen!« sang die Stimme wieder durch seinen Kopf.
    »Bitte…«
    »Hör zu!«
    Patterson tat es. In der folgenden Zeit mußt er sich anstrengen, denn kein Wort durfte verlorengehen. Er mußte alles hören und auch alles behalten. Es wäre fatal gewesen, wenn er sich später einen Fehler hätte eingestehen müssen.
    Also warten und zuhören. Der zweite Engel hatte seinen Platz auf der Kühlerhaube nicht verlassen. Er starrte in die Fahrerkabine hinein, als wollte er später dem Trucker jedes Wort von den Lippen ablesen. Der sprechende Engel fragte ihn: »Du hast alles verstanden?«
    »Ja.«
    »Und wirst es auch behalten?«
    »Ich schwöre.«
    »Das ist gut.« Er hörte den Engel lachen. Mit einer menschlichen Lache hatte das nichts zu tun. Es war eher ein schrilles Singen, das durch seinen Kopf zuckte.
    Der Griff löste sich. Patterson war wieder frei. Nur fühlte er sich alles andere als dies. Sein Arm schmerzte in Höhe des Gelenks, und er entdeckte dort auch die Druckstellen.
    Nach dem Einsteigen hatte der seltsame Engel die Tür wieder zugezogen. Er öffnete sie, stieg aber noch nicht aus, sondern schickte Jim eine Warnung zu.
    »Auch wenn du uns nicht siehst, denk immer daran, daß wir bei dir sind. Wir beobachten dich. Wir halten dich unter Kontrolle. Du kannst uns nicht entkommen. Solltest du trotzdem etwas versuchen, wird

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