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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weder aus nördlicher, noch aus südlicher Richtung. Das mächtige Bauwerk war tot, lag still da.
    Jim reckte sich, um besser nach vorn sehen zu können. Etwas hatte sich am Ende der Brücke verändert. Dort sah er mehrere Lichter blinken und stellte fest, daß die Brücke an dieser Zufahrt für den Verkehr gesperrt worden war.
    Jim schaute in den Rückspiegel.
    An der anderen Seite sah er das gleiche. Man wollte keinen Wagen mehr auf die Brücke lassen. Er war der einzige, den man noch durchgelassen hatte.
    Der Fahrer wunderte sich darüber, daß er noch lachen konnte. Es mußte einfach sein, und es brach aus ihm hervor. Er konnte das Lachen nicht zurückhalten, beugte sich vor und preßte seine Stirn gegen den Rand des Lenkrads. Es war der Schock über das Erlebte, der ihn so handeln ließ.
    Das Lachen brach ab. Jim richtete sich wieder auf. Wischte sich über die Augen und wartete. Nichts anderes konnte er tun. Einfach nur warten und darauf hoffen, mit dem Leben davonzukommen. Liebend gern hätte er mit seiner Frau telefoniert. Er tat es nicht. Er hätte nicht einmal gewußt, was er ihr hätte sagen sollen. Das Leben hatte ihn in eine verrückte Spirale gezwungen, aus der er sich nicht mehr befreien konnte.
    Das mußten andere übernehmen.
    Niemand hatte ihm gesagt, daß er im Wagen sitzenbleiben sollte. Jim haßte die Kabine auch, die beinahe so eng wie ein Grab geworden war.
    Raus und auf der Brücke warten.
    Er öffnete die Fahrertür. Auf diesen Augenblick hatte die andere Seite gewartet. Er hatte die beiden Engel zuvor nicht gesehen, plötzlich aber waren sie da. Zumindest einer von ihnen, denn er drückte die Tür fast wieder zu.
    Jim Patterson zuckte zurück. Er befürchtete, etwas falsch gemacht zu haben, aber der Engel schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, wir werden dich nicht töten, wenn alles richtig läuft.«
    »Was soll ich tun?«
    »Dich wieder an deinen Platz setzen.«
    Es hatte keinen Sinn, wenn er sich weigerte. Er rutschte wieder zurück, und das Wesen kletterte ihm nach. Jetzt wunderte er sich darüber, daß er sogar normal hatte mit ihm reden können. Die Stimme war nicht nur in seinen Kopf eingedrungen, der Engel hatte normal mit ihm geredet, wenn auch mit schriller Stimme.
    Der Engel wartete. Den zweiten entdeckte Jim nicht. Er ging davon aus, daß er in der Nähe war, und er war auch froh darüber, daß ihn sein Begleiter nicht auf die Absperrung ansprach. So etwas schien er einkalkuliert zu haben.
    Die Tür war geschlossen.
    Beide warteten. Jim hörte den Engel nicht atmen, nur sich selbst. Und jede Sekunde, die verstrich, vergrößerte seine Angst noch. Er konnte nur hoffen, daß die Polizei alles richtig machte…
    ***
    Vom Fluß her wehte uns der übliche Geruch entgegen. Sehr feucht, aber nicht stinkend, denn das würde erst passieren, wenn die schwüle Sommerluft sich über die Stadt legte. Wir hörten das Gurgeln und Rauschen wie eine Melodie aus wilden Stimmen, die alles in ihrer Nähe in die Tiefe reißen wollte.
    Es war schon seltsam, wie still es trotzdem im berühmten Herzen von London sein konnte, denn die Tower Bridge zählte zum Kern. Jetzt war alles anders. Keine Hektik. Keine Menschen, keine Fahrzeuge, denn die Brücke war an beiden Seiten abgesperrt worden. Es kam niemand durch. Sir James hatte wirklich eine Bravourleistung vollbracht, so etwas in kurzer Zeit überhaupt in die Wege zu leiten. Dazu konnte man ihm nur gratulieren. Er war zudem persönlich am Einsatzort erschienen, um mit uns alles durchzusprechen.
    Das Team bestand praktisch aus drei Personen. Glenda und ich auf der einen und Suko auf der anderen Seite. Er würde sich nicht offen blicken lassen und mehr im Hintergrund agieren. Aber er würde, wenn es darauf ankam, dasein.
    Von einer großen Polizeipräsenz war an den Absperrungen nicht viel zu sehen. Die Kollegen hielten sich im Hintergrund. Fahrzeuge wurden schon vor den Zufahrten gestoppt und umgeleitet.
    Ich war mit Glenda allein losgegangen und hielt sie an der Hand wie ein kleines Mädchen. Der Kontakt tat ihr gut, obwohl sie zunächst hatte allein auf die Brücke gehen wollen, was ich jedoch nicht zugelassen hatte. Schließlich war sie durch mich indirekt in diese Lage hineingeraten. Ich hatte mich zudem an ihren Rat gehalten und das Schwert des Salomo mitgenommen. Es konnte eine Waffe gegen die Zombie-Engel sein, denn auch der Gerechte hatte mit einem Schwert gegen diese Wesen gekämpft. Raniel war in diesem mörderischen Spiel eine unbekannt Größe.

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