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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wir stellten uns die Frage, ob er sich auch weiterhin zurückhielt oder irgendwann eingreifen würde.
    Die Brücke war riesig. Ein mächtiges Bauwerk, dessen Fahrbahn auch noch hochgeklappt werden konnte, um größere Schiffe hindurchzulassen. Aus der Ferne gesehen sah sie in der Dunkelheit immer sehr hell aus. Wir aber, die wir direkt über die Fahrbahn schritten, erlebten sie düster, trotz des Lichts. Die hohen Aufbauten schienen unserer Meinung nach in den Himmel zu wachsen. Der Wind wehte in unsere Gesichter, wir hörten auch weiterhin den Fluß, ansonsten war es um uns herum still.
    »Soll ich dich fragen, wie du dich fühlst, Glenda?«
    »Besser nicht.«
    »Aber du willst es durchziehen?«
    »Ja.«
    »Noch kannst du umkehren.«
    »Das weiß ich«, sagte sie leise. »Ich werde es nicht tun. Ich kann einfach nicht kneifen.«
    »Das verstehe ich.«
    Wir sahen den Wagen, als wir weiter nach vorn auf die Brückenmitte zugegangen waren.
    Er war nicht beleuchtet und stand dort wie ein dunkles Viereck, das sich vom Boden abhob. Ein mächtiger Kasten, der fast mitten auf der Fahrbahn geparkt hatte.
    Nach den Zombie-Engeln hielten wir vergeblich Ausschau. Glenda hatte mir sicherheitshalber noch einmal die Beschreibung gegeben, so wie sie die Wesen in Erinnerung hatte. Wir mußten uns auf Gestalten gefaßt machen, die griechischen Göttern ähnelten. Nur eben mit Flügeln versehen.
    »Sie sind da«, sagte Glenda.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich kann sie spüren.«
    »Dann halten sie sich versteckt.«
    »Klar.« Sie holte scharf Atem und ging etwas langsamer. »Ich weiß nicht, was sie mit mir anstellen werden, aber ich glaube nicht, daß sie mich am Leben lassen.«
    »Abwarten. Ich bin auch noch da.«
    »Sie werden merken, daß du dir das Schwert geholt hast.«
    »Sollen sie.«
    »Ja, schon gut.« Glenda nickte und richtete ihren Blick zu Boden. Je näher wir dem Wagen kamen, um so unsicherer wurde sie. Es war auch eine verdammt schwere Bürde, die sie auf sich geladen hatte. Auch ich hätte nie damit gerechnet, daß sich die harmlose Suche nach einer Bekannten zu einem derartigen Horror entwickeln könnte.
    Es war einer dieser großen Tanklastzüge. Sein Kessel war bis zum Rand mit Treibstoff gefüllt. Ich wollte gar nicht daran denken, was passieren konnte, wenn diese Ladung in die Luft flog. Darauf hatten es die Zombie-Engel wohl auch abgesehen, wenn alles nicht so lief, wie sie es sich gedacht hatten.
    Sie hielten sich gut versteckt. Aber es gab da noch ein Fahrerhaus, in das wir keinen Einblick hatten. Von Suko sah ich ebenfalls nichts. »Ich werde schon einen Weg finden«, hatte er uns gesagt, »mach dir da mal keine Sorgen.«
    Darauf mußten wir uns verlassen. Zudem war Suko kein Mensch leerer Versprechen.
    Ich blieb mit Glenda stehen, als wir die Rückseite des Fährzeugs erreicht hatten. Der Transporter stand still auf der Straße. Ein gewaltiges Ungeheuer aus Blech, Glas und Reifen. Er bewegte sich nicht mehr, doch er gab Laute ab. Hier und da vernahmen wir ein leises Knacken.
    Vielleicht auch Geräusche die sich anhörten wie das Aufschlagen von Tropfen.
    Ich ließ Glenda los. An meiner linken Seite spürte ich das Gewicht des Schwerts. Es steckte in einer Scheide und lag sehr eng am Körper, so daß es nicht schon beim ersten Hinschauen entdeckt werden konnte.
    »Was hast du jetzt vor, John?«
    Ich deutete an der Seite des Transporters vorbei in Richtung Fahrerhaus. »Das werden wir uns näher ansehen.«
    »Auch ich?«
    »Du bleibst hinter mir zurück.«
    »Ja, gut.« Sie nickte heftig.
    Ich schlich weiter. Allerdings nicht mehr langsam. Ich wollte es endlich hinter mich bringen und hielt erst an, als ich das Fahrerhaus erreicht hatte. Noch ein letzter Blick zu Glenda, ein knappes aufmunterndes Lächeln, dann faßte ich an den ziemlich hoch liegenden Türgriff und rechnete damit, daß die Wagentür nicht verschlossen war.
    Ich hatte Glück.
    Wuchtig zerrte ich sie auf.
    Der Aufschrei stammte von einem Mann, der wie eingefroren hinter dem Lenkrad saß. Das mußte Jim Patterson sein. Er hatte rotblonde Haare, die schweißverklebt auf seinem Kopf lagen. Eine hohe Stirn, eine kurze, kantige Nase und Lippen, die leicht zitterten. Seine Augen standen weit offen und spiegelten die Angst wider.
    »Wer sind Sie?«
    »John Sinclair.«
    »Wo ist die Frau?«
    »Keine Sorge, ich habe sie mitgebracht.«
    »Aber…« Er gab mir mit den Augen ein Zeichen, indem er zur Beifahrerseite hin schielte. Der Blick auf diesen

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