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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Platz war durch den Körpers des Fahrers verdeckt, doch er drückte sich so weit zurück, daß ich an ihm vorbeischauen konnte.
    Dort hockte der Engel!
    Nein, kein richtiger Engel. Glenda hatte recht gehabt. In seiner weißen, kompakten Gestalt glich er eher einer nicht zu großen Götterstatue aus dem alten Griechenland. Nur die Flügel paßten nicht dazu. Sie wirkten auf mich kurz und stummelig und beinahe schon wie Fremdkörper. Ich hatte das Gefühl, daß er sie nicht unbedingt benötigte und sie nur für die Menschen angelegt hatte, damit ihre Vorstellungen bestätigt werden konnten.
    Der Zombie-Engel grinste mich an. Das steinern wirkende Gesicht riß nicht. Es gab keine Gefühle darin zu sehen, nur in den Augen sah ich ein helles Totenlicht. Das einzige Zeichen dafür, daß er noch am Leben war und keine Figur darstellte.
    Ich schaute nur ihn an. »Ich habe mich an eure Bedingungen gehalten. Du kannst den Wagen verlassen.«
    Er schwieg.
    Ich wandte mich an Patterson, der kurz und heftig atmete und zwischendurch auch mal aufstöhnte. »Was ist mit ihm? Kann er überhaupt reden?«
    »Ja, ja, aber anders.«
    »Wie?«
    »So schrill und hoch. Eine menschliche Stimme, die gar nicht menschlich klingt.«
    »Steig aus, dann wirst du die Frau sehen.«
    Der Zombie-Engel nickt. Der bewegte seinen Kopf nur sehr langsam.
    Waffen sah ich nicht an ihm. Auch keine Kleidung. Als er sich jetzt vom Sitz hochdrückte, da stellte ich fest, daß er ein geschlechtsneutrales Wesen war. Wie ein normaler Mensch öffnete er die Tür an der anderen Seite und verließ den Transporter.
    Ich nickte Jim Patterson kurz zu. »Es ist Ihre Chance, Jim. Sie können jetzt losfahren.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er den Zündschlüssel abgezogen und verbogen hat.«
    Mist. Damit hatte ich nicht gerechnet. »Was ist mit einem Zweitschlüssel?«
    »An ihn komme ich nicht heran.«
    »Gut, dann müssen Sie warten.«
    »Schaffen Sie es denn? Ich meine, die beiden wollen den Wagen in die Luft jagen. Ich leide Todesängste und…«
    »Keine Sorge, Jim, so einfach lassen wir uns nicht hintergehen. Wir haben auch Tricks in der Hinterhand.«
    »Okay, aber macht schnell.«
    Der Zombie-Engel war jetzt ausgestiegen. Ich drückte die Tür wieder zu, um mich um Glenda zu kümmern. Sie hatte sich nicht in das Gespräch eingemischt und den Platz hinter mir gehalten. So jedenfalls dachte ich.
    Die Enttäuschung erlebte ich nach der Drehung.
    Glenda war verschwunden!
    Für einen winzigen Augenblick packte mich der Schreck, und mir stieg das Blut in den Kopf. Zwar stand ich unbeweglich auf der Stelle, doch meine Knie zitterten. Zusätzlich hatte ich den Eindruck, einen Schlag in die Magengrube erhalten zu haben.
    Es waren zwei Engel, klar. Einer hatte mich abgelenkt, der andere hatte sich um Glenda kümmern können. Und ich hatte nicht einmal etwas gehört. Da der Transporter fast auf der Brückenmitte stand, hatte ich Platz genug, um zurückzutreten. Ich befand mich noch in der Bewegung, da hörte ich den leisen Schrei. Es hatte auch ein Ruf sein können, so genau wußte ich es nicht.
    Er war von oben gekommen, vom Dach des Kessels. Und dort stand der zweite Engel. Er war nicht allein. Er hatte sich Glenda geholt und benutzte sie als Geisel. Sein rechter starker Arm lag um ihre Kehle. Ich konnte mir vorstellen, daß er mit einer leichten, aber kraftvollen Bewegung ihr Genick brach.
    Im Moment hatte ich verloren…
    ***
    Es war verdammt schwer für Suko, den Weg zu gehen, den er sich vorgenommen hatte. Aber er wollte nicht zurück, denn es war wichtig, daß Glenda und John Rückendeckung erhielten. Er sah die beiden gehen, hatte auch noch abgewartet und sich dann an die Kletterei gemacht.
    Suko turnte durch das Gestänge. Und damit durch ein wahres Labyrinth aus Längsund Querstreben sowie Stützpfeilern. Das schwere Metall war leider nicht trocken, sondern recht feucht. So mußte Suko höllisch achtgeben, daß er nicht abrutschte. Zu hoch wollte er auch nicht klettern, doch manchmal ließ es sich nicht vermeiden, wenn er den kürzesten Weg nehmen wollte.
    Er war sehr gelenkig und durchtrainiert, was ihm jetzt zugute kam. Aber er mußte auch die Fahrbahn und den dort stehenden Transporter im Auge behalten.
    In seiner Nähe bewegte sich nichts. Aber auf dem Dach entdeckte Suko eine Bewegung. Dort sah er die helle Gestalt, die sich für einen Moment aufrichtete. Sie schaute auf die Fahrbahn und drückte sich dann wieder gegen den Kessel.
    Suko

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