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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch unerklärte Umstände in die Trümmerwüste rings um das Rotierende Nichts verschlagen worden war. Bruke Tosen lebte nicht mehr. Er war in der Trümmerwüste gestorben, und sein Tod hatte letzten Endes dazu geführt, daß der Haluter zum Rebellen gegen Seth-Apophis geworden war.
    Bruke Tosen hatte den Befehl zur Räumung des Sektors gegeben!
    „Wie habt ihr den Befehl empfangen?" fragte er die beiden Roboter.
    „Per Interkom, über den privaten Kanal des Flottenkommandos", lautete die Antwort.
    „Ihr kennt mich, nicht wahr?"
    „Wir kennen dich", wurde ihm bestätigt.
    „Der Befehl ist zu mißachten. Desgleichen alle weiteren Befehle, die von Bruke Tosen kommen mögen. Gebt das an die zentrale Robotüberwachung weiter. Und jetzt seht zu, daß mein Quartier wieder in einen wohnlichen Zustand versetzt wird."
    Die Roboter gehorchten. Es dauerte nicht mehr als zwei Minuten, da bot Perry Rhodans Privatunterkunft wieder denselben behaglichen Eindruck wie zuvor. Perry schritt in Richtung des Interkoms und war im Begriff, das Gerät durch einen akustischen Befehl zu aktivieren, da hörte er hinter sich ein halblautes Räuspern. Er wandte sich um und sah, was er halbwegs schon zu sehen erwartet hatte.
     
    *
     
    Ein Brustbild. Ein halber Torso mit aufgesetztem Kopf. Die Erscheinung schwebte mitten in der Luft. Ein verlegenes Lächeln lag auf dem breiten Gesicht. Die großen, hellen Augen im Verein mit der kleinen, spitzen Nase erinnerten an die Physiognomie einer Eule. Das dünne, strohblonde Haar war in straffen Strähnen nach hinten gekämmt. Die Schultern waren nach vorne gebogen. Man konnte sich leicht vorstellen, daß dieser Mann, wäre er zur Gänze erschienen, sich leicht vornübergebeugt bewegte.
    „Ich grüße dich, Bruke", sagte Perry Rhodan. Unter dem Einfluß der Erschütterung, die ihn beseelte, hatte seine Stimme einen seltsamen, weichen Klang. „Ich weiß, daß der Tod dich längst geholt hat. Aber es dauert eine gewisse Zeit, bis die Information ins Innere des Rotierenden Nichts vorstößt, ist es nicht so?"
    „Du bist ein scharfer Denker, Perry Rhodan", antwortete das schwebende Brustbild, und die Verlegenheit wich aus seinem Lächeln. „Bruke Tosen existiert nicht mehr, nur noch der Bewußtseinssplitter, den Seth-Apophis in ihrem Depot verstaut hat."
    „Warum bist du hier, Bruke?" erkundigte sich Perry freundlich.
    „Es bleibt mir nur noch wenig Zeit. Seth-Apophis ist beschäftigt. Ihr Vorhaben, den Frostrubin von seinem Anker zu befreien und ihn wieder beweglich zu machen, ist fehlgeschlagen. Die Anwesenheit etlicher Millionen fremder Raumschiffe ängstigte sie. Unter normalen Umständen wäre dieses Ich, das ich ›mein Echo‹ nenne, zur selben Zeit erloschen wie mein Leben draußen in der Welt der Wirklichkeit. Nur dem Umstand, daß Seth-Apophis andere, wichtigere Dinge im Sinn hat, verdanke ich, daß mein Echo noch existiert. Ich bin ein freier Agent. Da es keinen Bruke Tosen mehr gibt, den die Superintelligenz mit Hilfe des psionischen Jetstrahls in ihren Agenten verwandeln kann, habe ich die Gelegenheit, meine eigenen Wege zu gehen. Ich schleuste mich in den Strom von Bewußtseinsbruchteilen ein, den Seth-Apophis über diesen Verband ergoß ..."
    „Einen Augenblick, Bruke", fiel Perry ihm scharf ins Wort. „Ein Strom von Bewußtseinsstücken, sagst du? Ohne Zweifel gut präpariert?"
    „Oh, sie braucht sie erst gar nicht zu präparieren", lächelte Tosen. „Sie sind von vornherein auf das Ziel ihrer Herrin eingeschworen. Ich habe mich bemüht, an der Spitze zu sein. In diesen Minuten treffen die ersten Abteilungen an Bord eurer Schiffe ein. Ich wollte dir demonstrieren, was die Bewußtseinssplitter anrichten können - damit du die geeigneten Gegenmaßnahmen noch ergreifen kannst."
    „Aber Bruke - es sind in Wirklichkeit nur Projektionen, nicht wahr?"
    „Projektionen, ja", nickte Bruke Tosen. „Aber von ganz besonderer Art. Kannst du leugnen, daß ich ein vernünftiges Gespräch mit dir führe? Ganz so, als wäre mein Bewußtsein noch intakt vorhanden? Kannst du bestreiten, daß es mir gelungen ist, Roboter zu beeinflussen, die psionische Projektionen eigentlich gar nicht wahrnehmen dürften? Du warst zuvor in diesem Raum, den Seth-Apophis ihr Depot nennt. Oh nein, staune nicht. Solche Dinge sprechen sich unter uns Bewußtseinssplittern rasch herum. Arien Hydon ist diejenige, von der ich es erfahren habe. Du weißt, wie es hier zugeht. Erschienen dir die Projektionen bei deinem

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