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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewußtseinsbruchstücken. Sie schleuste sie in das Innere des Frostrubins ein. Damals hatte sie vermutlich ihren physischen Sitz in der Galaxis M82. Die Einschleusung erfolgte von dorther. Entweder als rein automatische Folge dieses Vorgangs oder aufgrund eines Mechanismus, den Seth-Apophis sich bewußt zunutze machte, entstand im Innern des Frostrubins, das ist im Hyperraum, eine Art Polarisation. Diese bewirkte, daß ein Hier das zweite Bild einsetzen!
    Objekt, das im Hyperraum sich selbst überlassen wurde, automatisch den Weg nach M82 fand.
    Man kann sich gut vorstellen, daß eine solche Entwicklung für Seth-Apophis überaus günstig war.
    Während des Einschleusungsvorgangs hatte sie wahrscheinlich selbst des öfteren im Innern des Frostrubins zu tun. Was hätte vorteilhafter für sie sein können, als daß sie jedesmal, wenn sie sich einfach sich selbst überließ, automatisch nach M82 zurückbefördert wurde?
    Stellen Sie sich, Sir, den Teil des Hyperraums, in dem wir uns befinden, als einen Hügel vor. Wer immer in den Frostrubin eindringt, gleich an welcher Stelle, der landet auf der Spitze des Hügels.
    Die enge Verbindung zwischen M82 und dem Innern des Frostrubins hat nun dazu geführt, daß in die Hügelflanke eine Furche gegraben wurde. Das uns vertraute Universum, in dem sich die Milchstraße und Terra befinden, wird dargestellt durch die Ebene, aus der der Hügel sich erhebt.
    Theoretisch kann das Objekt, das durch Eintritt in den Frostrubin auf der Spitze des Hügels gelandet ist, auf beliebigem Kurs irgendeine Hügelflanke hinabrollen und an einem ebenso beliebigen Ort des vertrauten Universums rematerialisieren. In der Praxis jedoch rutscht das Objekt in die Furche und rollte darin nach unten. Der Punkt, an dem die Furche auf die Ebene mündet, entspricht einem Ort innerhalb der Galaxis M82. Habe ich mich anschaulich genug ausgedrückt?"
    Perry antwortete nicht sofort. Er war ernst geworden.
    „Anschaulich genug schon, Hamiller", sagte er nach einer Weile. „Aber Hügel und Furchen haben in der Theorie übergeordneter Kontinua keinen Platz. Kann man mit dem, was du bisher ermittelt hast, eine prüf bare Hypothese formulieren?"
    „Ich bemühe mich darum, Sir", antwortete die Hamiller-Tube. „Ihre Stimme klingt ernst, Sir. Sie messen dieser Angelegenheit große Bedeutung bei?"
    „Ja, verdammt noch mal, das tue ich", sagte Perry heftig. „Ich habe einen an Bord, der mehr über diese Dinge weiß. Aber er bezeichnet sich als interessierten, mitunter wohlwollenden Beobachter, der nicht gekommen ist, um uns an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Und inzwischen bin ich in der wenig beneidenswerten Lage eines Kommandanten, der nicht sagen kann, wann seine Flotte das Ziel erreichen wird - ja, noch nicht einmal, welches Ziel sie denn überhaupt anfliegt."
    „Ich verstehe Ihre Situation, Sir", erklärte die Hamiller-Tube mit einem Anflug von Mitgefühl in ihrer Stimme.
    „Außerdem werden wir in Zukunft immer öfter in solche Zwickmühlen geraten", fuhr Perry fort.
    „Wir haben den Punkt erreicht, an dem wir ohne solide Kenntnisse der Vorgänge im Hyperraum nicht mehr auskommen."
    „Das ist mir klar, Sir. Ich tue mein Bestes."
    „Laß mich wissen, welche Fortschritte du machst", forderte Perry die Tube auf. „Das ist für den Augenblick alles."" Die Verbindung wurde unterbrochen. Stille umfing den kleinen, behaglich eingerichteten Raum.
    Perry lehnte sich in seinem Sessel zurück, bis der Gliedermechanismus des Möbelstücks in Aktion trat und es in eine flache Liege verwandelte. Wenige Augenblicke später war er eingeschlafen.
    Er erwachte von polterndem Lärm, der sich in seiner unmittelbaren Nähe abspielte. Verwundert fuhr er in die Höhe und erblickte zwei Roboter, die im Begriff waren, das Mobiliar seiner Unterkunft zu entfernen. Das Schott stand offen. Eine Reihe von Einrichtungsgegenständen befand sich bereits draußen auf dem Gang.
    „Was zum Teufel geht hier vor?" donnerte Perry.
    Die beiden Roboter unterbrachen ihre Tätigkeit. Einer von ihnen antwortete: „Befehl vom Flottenkommando. Dieser Abschnitt des Schiffes ist zu räumen."
    Perry starrte ihn verdutzt an.
    „Flottenkommando? Und davon sollte ausgerechnet ich nichts wissen? Wer hat euch den Befehl gegeben?"
    „Bruke Tosen."
    Der Name traf Perry wie ein Peitschenschlag. Bruke Tosen, Einfuhrinspektor im Hanse-Kontor Jarvith-Jarv, Seth-Apophis-Agent und nachmaliger Leidensgenosse Icho Tolots, mit dem zusammen er durch vorläufig

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