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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das sich alle Gedanken konzentrierten: Wohin von hier aus?
    Wie lange würde es dauern, bis die Akausalität des Hyperraums sich bemerkbar machte und anstatt dieses ein anderes Universum auf den Bildschirmen erschien? Und würde einer der akausalen Sprünge wieder in den gewohnten Kosmos zurückführen - jene Welt, in der Menschen sich zu orientieren vermochten?
    Der Radiokom sprach an. Taurec meldete sich.
    „Wir sind vollzählig", erklärte er. „Kein Grund mehr für mich, einsam und verlassen hier draußen herumzuschippern. Ich komme zurück."
    Perry Rhodan beobachtete voller Spannung, wie der matte Reflex der SYZZEL sich in Bewegung setzte und auf den Mittelpunkt der Orterbildfläche zuglitt. Für kurze Zeit erschien das seltsame Gefährt im Blickfeld, vom Licht einer offenen Hangarschleuse grell angestrahlt: Eine Röhre von zehn Metern Durchmesser und achtzig Metern Länge, daran befestigt eine Plattform mit einem sattelförmigen Sitz und einem Kontrollaggregat in der Gestalt einer Pyramide. Im Sattel saß Taurec, die gesamte Plattform lag im Schutz eines transparenten Schirmfelds.
    Am Haupteingang der Kommandozentrale war inzwischen Bewegung entstanden. Zwei Männer des Bordsicherheitsdiensts brachten Eric Weidenburn. Sie hatten ihn bei Schultern und Armen gepackt. Weidenburn sträubte sich gegen die Behandlung, und obwohl er keineswegs der Kräftigsten einer war, hatten seine Bewacher Mühe, ihn zu bändigen. Eine Handspanne über Eric Weidenburns Haupt schwebte die violett leuchtende Armadaflamme, ein Zeichen dafür, daß die Armadisten ihn in ihre Reihen aufgenommen hatten.
    „Wir machten den Anschluß ausfindig, von dem er anrief", erklärte einer der beiden Sicherheitsdienstler. „Lag mitten in einem Wohngebiet. Er hielt sich in einer leeren Unterkunft versteckt."
    „Frevel!" schrie Weidenburn mit durchdringender Stimme. „Ihr entheiligt das STAC."
    Perry wies auf den Bildschirm.
    „Ist es das, was du dir unter dem STAC vorstelltest?" fragte er ruhig.
    „Blind seid ihr, blind wie die Höhlenlurche", geiferte Weidenburn. „Was kümmert mich, wie das STAC aussieht? Spürt ihr nicht den Frieden, der in eure Seelen zieht? Fühlt ihr nicht die Harmonie, die euer Bewußtsein mit dem Kosmos eins macht?"
    „Er redet die ganze Zeit über so", sagte der Mann vom Bordsicherheitsdienst und zuckte mit den Schultern, als müsse er sich für Weidenburns Verhalten entschuldigen. „Immer denselben Unsinn von Frieden und Harmonie. Wenn du mich fragst..."
    Er beendete den Satz nicht und fuhr sich statt dessen mit dem Zeigefinger in bezeichnender Geste gegen die Stirn.
    „Eric, deine verblendete Halsstarrigkeit wird nicht länger geduldet", erklärte Perry sachlich, jedoch mit unüberhörbarer Schärfe. „Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mit dir herumzuschlagen. Du fügst dich entweder ein, oder wir bringen dich auf eine Weise unter, daß du uns nicht mehr in die Quere kommen kannst."
    „Oho!" höhnte Weidenburn. „Zweitausendachtzig Jahre alt, und immer noch nichts dazugelernt!
    Klar, mach es mit mir, wie die Menschheit es seit der Steinzeit mit Nonkonformisten macht. Sperr mich ein. Sorg dafür, daß mich niemand mehr hören kann. Aber täusche dich nicht. Die Wahrheit kommt doch ans Licht. Ihr habt Hus verbrannt und Galilei geächtet – macht's mit mir immerhin geradeso. Aber Gott sei euch gnädig..."
    Er riß sich von seinen Bewachern los und stürmte mit erhobenen Fäusten auf Perry Rhodan ein.
    Aber die Verwirrung der Männer vom Bordsicherheitsdienst war nur von kurzer Dauer. Sie sprangen hinter ihm her und faßten ihn von neuem, bevor er Schaden anrichten konnte.
    „Komm her, Herr Husund-Galilei", sprach der eine sanft auf Weidenburn ein. „Du bist wahrhaftig ein ganz gefährlicher Bursche, den man in eine Zwangsjacke stecken müßte."
    „Weist ihm ein Quartier an", trug Perry den beiden Männern auf. „In einem abgelegenen Bereich, zum Beispiel Sektor zwanzig. Bewacht ihn. Er hat Bewegungsfreiheit, aber jedesmal, wenn er das Quartier verläßt wird ihn jemand begleiten."
    Eric Weidenburn wurde abgeführt. Er schrie, zeterte und fluchte, bis sich das schwere Schott hinter ihm geschlossen hatte. Kurze Zeit später materialisierte Taurec im Transmitterempfänger. Er schien zu wittern, daß sich etwas Unerfreuliches abgespielt hatte.
    „Nicht etwa Weidenburn?" fragte er.
    „Du hast eine scharfe Beobachtungsgabe", bestätigte Perry. „Die Bordsicherheit hat ihn gefunden. Ich fürchte, er hat

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