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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinte Berry verdrießlich. „Wann findet denn das Grundsatzexperiment statt, Geoffry?"
    „In schätzungsweise fünf Tagen. Früher geht es nicht. Schließlich müssen die Empfangstransmitter im Sektor Projektionserde zuerst einmal stationiert und justiert werden, danach müssen sie und die als Sender vorgesehenen Transmitter mit Mentalmaterialisatoren präpariert werden - und schließlich dürfen wir nicht vergessen, daß die Millionen von Freiwilligen auf ihren Part vorbereitet werden müssen, denn von ihrer geistigen Konzentration wird es abhängen, ob das Experiment gelingt oder fehlschlägt."
    „Es kann also durchaus fehlschlagen?" erkundigte sich Berry.
    „Wie jedes Experiment", erwiderte Waringer. „Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, denn wir treffen die Vorbereitungen mit der größtmöglichen Sorgfalt."
    „Ja, das kann ich mir denken", meinte Berry. „Aber Jörge will heute noch unseren Kommentar veröffentlichen."
    „Dann kommentieren wir doch einfach nur das, was wir wissen", sagte Lark. „Wir wissen, daß wir erst dann etwas wissen werden, wenn das Experiment gelaufen ist - und das sollten wir dann ausführlich kommentieren."
    „Dann kann es jeder kommentieren", wandte Berry ein.
    „Aber wir werden unseren Kommentar vor allen Konkurrenten bringen", erklärte Lark triumphierend. „Da wir Geoffry so gut kennen, wird er wohl nichts dagegen haben, daß wir uns am Experiment beteiligen und es beobachten."
    „Du meinst, wir...?" Berry beendete den Satz nicht.
    „... melden uns freiwillig als Spender mentaler Energie", ergänzte Lark.
    „Aber wenn wir in einem Transmitter auf Terra stehen und uns auf die Projektion einer Zweiterde konzentrieren, können wir doch das Experiment nicht beobachten, wie aus unseren davongeflatterten Gedanken eine zweite Erde entsteht", gab Berry zu bedenken.
    „Du hast anscheinend vergessen, daß wir zwei Individuen sind. Wir teilen uns einfach.
    Einer spendet seine mentale Energie, und der andere hält im Sektor Projektionserde die Augen offen. Unsere miteinander multiplizierten Eindrücke sind dann die Grundlage unseres Kommentars."
    „Die miteinander addierten Eindrücke", korrigierte Waringer.
    „Multiplizieren", widersprach Lark. „Beim Addieren kämen zwei Gesamtausdrücke heraus, wir brauchen aber nur einen. Also multiplizieren wir, denn eins mal eins ist eins.
    Aber den Gebrauch der Grundrechnungsarten habt ihr Hyperphysiker eben längst verlernt."
    Gegen seinen Willen mußte Waringer lachen.
    „Also, schön!" erklärte er danach. „Ich werde versuchen, für einen von euch eine Genehmigung zur Beobachtung an Ort und Stelle zu erhalten. Für den anderen brauchen wir keine. Er wird sicher als geeigneter Freiwilliger eingestuft. Aber wer soll nun was sein?"
    „Ich nehme an, daß Berry den Beobachtungsposten übernehmen möchte", meinte Lark.
    „Er möchte so gerne hoch hinaus."
    „Im Weltraum gibt es kein Oben und Unten", erinnerte Berry ihn an eine allgemein bekannte Tatsache.
    „Um so besser, dann wird es dir nicht schwindlig. Ich vergesse das immer wieder.
    Deshalb werde ich im Weltraum so leicht seekrank."
    Waringer schmunzelte.
    „Lassen wir doch eine Münzmarke entscheiden."
    Er suchte in seinen Taschen und brachte eine der falschen, früheren Geldmünzen ähnelnden Marken zutage, derer man sich in einer Zeit des überwiegend bargeldlosen Zahlungsverkehrs zum Einwurf in Automaten bediente.
    „Berry ist Wert und Lark Symbol", entschied er. „Wer oben liegt, geht zum Sektor Projektionserde. Einverstanden?"
    Als beide Redakteure nickten, warf er die Marke hoch, fing sie auf, als sie herunterkam und öffnete dann die Hand. Die Seite mit dem Symbol der Liga zeigte nach oben."
    „Du hast gewonnen!" rief Berry. „Gratuliere, Lark!"
    „Danke!" erwiderte Lark Waldon mit blassem Gesicht. „Mentalisiert mir bloß keinen Mist zusammen. Ich bin so schreckhaft."
     
    6.
     
    Der Körper Merg Coolafes schlief.
    Ernst Ellert hatte ihm diese Schlafpause gegönnt, denn er würde bald einen physisch ausgeruhten Körper brauchen, um den wichtigsten Teil seiner Mission erfüllen zu können.
    Aber während das unterlegene Bewußtsein des Springers ebenfalls schlief, ruhte Ellerts Bewußtsein nur. Es brauchte keinen Schlaf - jedenfalls nicht so oft wie „normale" Bewußtseine.
    Ellert dachte darüber nach, ob er alles richtig gemacht hatte. Er wußte, daß er sich keinen Fehler leisten durfte. Wenn es soweit war, mußten alle Akteure ihren Part

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