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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir vorbeikommen. Danach kümmern wir uns um Freund Haric.«
    Ich verabschiedete mich und ging zurück in meine leere Wohnung, in der niemand auf mich wartete. Schön ist das nicht, aber ich hatte mich daran gewöhnt.
    Das Bier fand wieder im Kühlschrank seinen Platz, und ich war froh, mich endlich niederlegen zu können. Es war in dieser Nacht wirklich genug passiert.
    Uns war es gelungen, einen gefährlichen Killer festzunehmen, doch das war erst ein Anfang. Weder Suko noch ich wussten, was folgen würde und auf welche Spur wir gestoßen waren. Jedenfalls hatte Sir James den richtigen Riecher gehabt.
    Mit diesem Gedanken schlief ich ein und wurde auch von keinen Träumen gequält…
    ***
    Wir trafen nicht pünktlich im Büro ein. Es war schon etwas mehr als eine halbe Stunde später. Glenda, frisch wie immer, ersparte sich die Kommentare, denn sie hatte bereits von Sir James erfahren, was sich in der letzten Nacht abgespielt hatte.
    »Kaffee?«
    »Aber immer.«
    »Gut, den könnt ihr gleich mit zu Sir James nehmen. Er will euch nämlich sprechen.«
    »Das dachten wir uns«, sagte ich.
    Glenda sah wieder sommerlich locker und chic aus. Sie trug eine leichte Hose, deren Stoff weiß und blau gestreift war, als Oberteil einweißes Shirt, und eine hellblaue Jacke hatte sie über die Stuhllehne gehängt.
    »Was ist das denn für ein Typ, dieser Veritas?« fragte sie, als ich mir den Kaffee einschenkte.
    Ich schaute nach rechts, wo Glenda auf ihrem Bürostuhl saß und die Brille mit dem roten Gestell um die Hand drehte. »Was soll ich dir dazu sagen?«
    »Die Wahrheit.«
    Ich lachte. »Die ist er ja. Oder glaubt es zu sein. Egal, wie man es dreht, Freunde können wir beide nicht werden. Ich tippe da eher auf das Gegenteil.«
    »Also jemand von der anderen Seite?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    Suko nahm keinen Kaffee, denn Shao hatte ihm einen guten Frühstückstee gekocht. Wir gingen ein paar Meter weiter zu Sir James’ Büro, klopften an wie immer, betraten es wie immer und sahen, dass er telefonierte. Mit der freien Hand deutete er auf die Stühle. An seiner Miene sahen wir, dass es kein gutes Telefonat war, das er führte, denn über der Nase hatte sich eine Wutfalte gebildet. Recht abrupt legte er den Hörer auch auf und schüttelte noch den Kopf.
    »Ärger?« fragte ich.
    »Es geht. Einer der Großkopferten, wie ich mal in Deutschland gehört habe. Von fast ganz oben.«
    »Geht es um die vergangene Nacht?«
    »Ja, um Freund Veritas.«
    »Wieso haben Sie da Ärger bekommen?« Ich war wie immer ziemlich neugierig.
    »Es hängt mit Miller zusammen. Ihm scheint das Gespräch in der Nacht mit uns nicht gefallen zu haben. Natürlich ist er froh, dass die Verhaftung des Killers so glatt über die Bühne ging…«
    »Wo liegt dann das Problem, Sir?«
    »Bei Veritas.«
    »Ach.« Ich schüttelte etwas verwundert den Kopf.
    »Die Sache ist simpel«, erklärte Sir James. »Dieser Miller hat Angst davor, dass wir seinen Informanten verscheucht haben. Da hat er sich eben eine Etage höher beschwert. So und nicht anders ist es gewesen.«
    »Was hat man Ihnen gesagt, Sir?«
    »Dass wir ein wenig Fingerspitzengefühl anwenden sollen, weil Veritas so wichtig ist.«
    »Wir?« Ich lachte. »Das hat er bei mir nicht bewiesen, als er mich anrief.«
    Sir James bekam hinter den Gläsern der Brille große Augen. Ich hielt mich auch nicht länger mit irgendwelchen Redereien auf und kam gleich zum Thema. Ich berichtete haarklein von dem Anruf, und Sir James hörte gespannt zu.
    »Das ist es gewesen, Sir. Nur soviel zum großen Freund aller Vorgesetzten.« Er senkte den Kopf. »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Alle anderen, mögen sie auch sonst so auf Draht und misstrauisch sein, sind bei ihm blind. Erfolg rechtfertigt für manche Leute jedes Mittel, aber nicht für mich.«
    Ich lächelte vor mich hin. »Das heißt, wir haben bei unseren nächsten Aktionen Rückendeckung?«
    »Selbstverständlich. Aber haben Sie schon einen Plan?«
    »Ja«, sagte ich, »denn die Nacht ging weiter. Suko, Shao und ich haben noch einiges herausgefunden.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Diesmal berichtete Suko. Sir James schmunzelte, als er erfuhr, wie rasch es uns gelungen war, auf den Namen Vernon Taske zu stoßen.
    Auch er zeigte sich verwundert darüber, dass es die Kollegen nicht geschafft hatten, mehr über Veritas herauszufinden.
    »Sie wollten nicht«, sagte Suko. »Es war ihnen anders doch viel lieber.«
    »So gesehen haben Sie

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