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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht.«
    Danach rückten wir mit unseren Plänen heraus. Sir James war damit einverstanden, dass wir uns den Killer noch einmal vornehmen wollten. Nur bei Janes Einsatz zeigte er Bedenken.
    »Sie werden Jane Collins ins Feuer schicken, in dem sie sich leicht verbrennen kann.«
    »Das muss nicht sein, Sir. Er kennt sie nicht.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, ich bin davon überzeugt«, sagte Suko. »Natürlich bleibt ein Risiko, denn er scheint viel zu wissen und kann den Menschen auf den Grund ihrer Seele blicken, aber Jane ist eine Frau, die weiß, wo die Glocken läuten. Denken Sie an ihre Erfahrung.«
    Der Superintendent war einverstanden. »Gut, dann versuchen Sie bitte alles, um diesen Fall zu klären. Ich verlasse mich lieber auf Fakten als auf Gefühle, aber es könnte sein, dass uns der richtige Horror noch bevorsteht.«
    »Daran glauben wir auch, Sir!« sagte ich.
    Wir verließen das Büro. Glenda erwartete uns mit Spannung. »Na, habt ihr ihn überzeugen können?«
    »Und ob«, sagte ich. »Aber jetzt werde ich erst mal Jane Collins anrufen.«
    »Ach«, sagte sie schnippisch. »Sieh mal einer an.«
    »Rein dienstlich, Mädchen.« Mit langen Schritten und einem Lächeln auf den Lippen verschwand ich nebenan in unser Büro.
    Ich wettete darauf, dass ich zuerst Lady Sarah ans Telefon bekommen würde, und ich hätte die Wette gewonnen, denn sie meldete sich tatsächlich. »So früh am Morgen, mein Junge, das kann nichts Gutes bedeuten, nehme ich mal an.«
    »Doch. Ich wollte dich fragen, ob es dir gut geht.«
    »Klar, John, aber komm nicht durch die Hintertür. Irgendetwas hast du vor.«
    »Ja, ich möchte Jane sprechen.«
    »Sie steht bereits neben mir. Als ich deinen Namen aussprach, ist sie geflogen.«
    »Oh, wie toll. Und das in meinem Alter.«
    »Lass dir nichts einreden«, hörte ich Janes Stimme wenig später.
    »Was gibt’s denn?«
    »Mal eine Frage. Wie überlastet bist du beruflich?«
    »Ich habe immer Zeit, um in Urlaub zu fahren.«
    »Nun ja, an einen Urlaub hatte ich nicht gerade gedacht. Eher das Gegenteil davon.«
    »Lass hören.«
    Sie bekam die Informationen, die sie brauchte. Von einem Veritas hatte Jane noch nie etwas gehört, aber sie fand sehr interessant, was ich ihr zu bieten hatte. Als ich dann mit meinem Vorschlag herausrückte, war sie Feuer und Flamme.
    »He, dass dieser Typ sogar hier in Mayfair haust, ist echt stark. Da kann ich sogar zu Fuß hingehen.«
    »Tu das, aber nimm es nicht zu leicht.«
    »Keine Sorge. Soll ich ihn etwas Bestimmtes fragen?«
    »Sag ihm, dass du wissen willst, wie deine nächste Zukunft aussehen wird.«
    »Klingt unverdächtig.«
    »Das soll es auch sein. Du musst trotzdem auf der Hut sein. Er scheint mich besser zu kennen als ich ihn. Du musst also damit rechnen, dass er sich auch über mein Umfeld informiert hat.«
    »Ja, das kann sein. Ich hoffe nur, dass ich einen Termin bekomme. Hast du spezielle Fragen, die ich ihm stellen soll?«
    »Nein, im Moment nicht. Versuche nur herauszufinden, ob er wirklich so gut ist, wie er sich gibt. Schließlich bist du auch etwas Besonderes.«
    »Danke. Was ist los mit dir und deinen Komplimenten?«
    »Ich meine das anders.«
    »Wie denn?«
    »Bist du nicht eine Hexe, Jane?«
    Sie zischte etwas in den Hörer und legte schnell auf.
    ***
    Suko und ich hatten uns auf den Weg gemacht und waren dorthin gefahren, wo man diesen Silvio Haric unter Kontrolle hielt. Bei seiner Festnahme war er nicht verletzt worden, und ein Schlag gegen das Kinn würde jemand wie er immer verkraften.
    Es war ein Zuchthaus. Kein normales. Dieser graue Klotz mit der hohen Mauer ringsum stand da wie aus der Luft gefallen. Ein Schandfleck innerhalb einer Landschaft, in der nur wenige Menschen lebten, nördlich von London, wo sich noch kleine Gärten aneinander reihten, es keinen Wald gab und der Blick frei und offen war.
    Bestimmte Personen wurden hier untergebracht. Politische Gefangene, auch Terroristen und natürlich Menschen, von denen man annahm, dass sie einfach ausbruchsicher eingesperrt werden mussten.
    Es war nicht einfach, eine Besuchserlaubnis zu erhalten, doch Sir James hatte uns dank seiner Beziehungen den Weg geebnet. In den Hof kamen wir mit unserem Wagen nicht hinein. Wir stellten ihn vor der Mauer ab und mussten uns anmelden. Kameras glotzten uns mit ihren Objektiven von oben herab an. Etwas anachronistisch wirkte der Stacheldraht, der sich wie starre Wolle auf der Krone der Mauer drehte.
    Wer in den Hof schaute, sah sicherlich alles grau.

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