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1119 - Das Satansgrab

1119 - Das Satansgrab

Titel: 1119 - Das Satansgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschäftigte, leuchtete ich den Schwerverletzten an. Allerdings nicht so, dass er geblendet wurde.
    »He, Guzman!« flüsterte Douglas.
    Plötzlich öffnete der Mann die Augen.
    »Erkennst du mich?« fragte Abe.
    »Douglas?«
    »Ja.«
    »Du… du … kommst zu spät, verdammt.«
    »Es ist nicht meine Schuld.«
    »Das weiß ich. Ich… ich … habe die anderen unterschätzt.« Das Sprechen bereitete ihm nicht nur Mühe, sondern auch Schmerzen, denn er verzog heftig dem Mund und schloss wieder die Augen.
    Douglas warf mir einen Hilfe suchenden Blick zu. Ich nickte und sagte: »Frage weiter, so lange es noch möglich ist. Er muss doch was gesehen haben!«
    Abe Douglas schüttelte den Kopf.
    »Der stirbt uns unter den Händen weg, fürchte ich.«
    »Noch kann er sprechen.«
    Es war, als hätte Guzman mich gehört. Er öffnete die Augen. Sie wirkten glasig. Der Tod war bereits dabei, nach ihm zu greifen. Guzman bewegte die Lippen, wie jemand, der noch eine letzten Botschaft loswerden will.
    Das bemerkte auch Abe Douglas. Er beugte sich tiefer über den Schwerverletzten.
    »Bitte, Guzman, wenn du kannst, dann reiß dich zusammen und berichte.«
    Guzman wartete noch. Mir kam er vor wie jemand, der über seine Worte nachdenken musste. Als er sprach, bewegten sich seine Lippen kaum. Ich sah auch kein Blut auf ihnen schimmern. Seine Verletzung, die mir die blutbeschmierte Hand gebracht hatte, hatten wir ebenfalls noch nicht zu Gesicht bekommen. Nur sein rechter Armstumpf war für uns zu erkennen.
    »Sie waren schneller!«
    Überraschend deutlich hatte er die Worte ausgesprochen, und überrascht waren wir auch wegen des Inhalts. Wir schauten uns an, ich runzelte die Stirn und sprach wohl das aus, was auch ein Abe Douglas dachte.
    »Sie? Hast du ›sie‹ gesagt?«
    »Ja. Drei. Er hatte Helfer…«
    »Der Killer?« flüsterte Abe.
    »Ja, der aus dem Grab!«
    »Grab und Friedhof!« sagte Abe zu mir »John, das passt zusammen.«
    »Wer ist er genau?« fragte ich.
    »Der aus dem Grab. Der aus dem Satansgrab. Ich habe ihn beobachtet.« Guzman hustete. Es hörte sich schrecklich an. Dann sah ich Blut auf seinen Lippen. »Der… aus dem Satansgrab. Ich habe ihn beobachtet. Er … liegt dort. Er ist so … grauenhaft.«
    Die letzten Worte hatten ihn angestrengt, und wir sahen, wie er zusammensackte. Er hatte auch Schwierigkeiten mit dem Atmen.
    Schweiß glänzte auf seinem Gesicht.
    »Wie sieht er aus?« fragte Abe Douglas. »Hast du ihn gesehen? Kannst du ihn beschreiben?« Er konnte antworten und sagte mit einer sehr schwachen Stimme:
    »Manche glauben, er wäre der Teufel. Das ist er aber nicht, ich weiß es genau.«
    »Was ist er dann?«
    »Etwas Grauenhaftes. Etwas anderes. Er ist furchtbar. Aber nicht der Teufel.«
    »Hast du dir Gedanken gemacht, Guzman?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Das weiß er auch.« Er hustete wieder.
    »Er weiß es, und er weiß auch, dass ich ihn gesehen habe. Er ist schlau, aber er ist nicht der Teufel. Man hat etwas versteckt. Der alte Friedhof war gut genug, aber dann ist er gekommen. Er hat sein Grab verlassen, und er hat mich verfolgen können. Er ist so verflucht schlau. Er hätte mich töten können.«
    »War er hier?« fragte ich.
    Guzman riss sich noch einmal zusammen. »Er ist hier gewesen. Hier ist es auch geschehen. Er hat mich verfolgt. Er weiß Bescheid, auch seine drei Helfer wissen es. Man kann ihn nicht fassen. Er ist so verdammt schnell.«
    »Wenn du ihn gesehen hast«, sagte Abe Douglas, »dann musst du ihn doch auch beschreiben können.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Er war schnell wie eine Katze. Er war ein Schatten. Aber er ist kein Schatten. Er ist existent. Er ist plötzlich hier um im nächsten Moment wieder woanders. Er huschte von einer Seite zur anderen. Er kann auch fliegen, glaube ich. Plötzlich ist er oben, und einen Moment später wieder unten. Das kenne ich alles. Ich hasse auch ihn. Ich hasse alles.«
    »Du hast ihn also hier gesehen?« fragte Douglas.
    »Ja.«
    »Wann ging er?«
    »Weiß ich nicht. Er war plötzlich da. Er hat mich so verletzt. Er hat mir einfach die Hand abgebissen.«
    Guzman war wieder in der Lage, deutlicher zu reden. Als hätte er neuen Schwung oder Lebensmut erhalten.
    »Dann stieß er etwas in meinen Rücken. Es war einfach furchtbar. Die Waffe oder die Hand. Sie war so spitz. Eine tiefe Wunde. Er wollte mir noch die Kehle durchbeißen, das hat er nicht getan. Er brachte mich nach hier oben…«
    Seine Stimme war immer leiser geworden. Die Kraft

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