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1119 - Das Satansgrab

1119 - Das Satansgrab

Titel: 1119 - Das Satansgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hingestellt, dass er diese Seite der Galerie besser ableuchten konnte als die gegenüberliegende.
    Das Licht war jetzt da. Es tastete nach der Umrandung. Aus den dunklen Pfosten wurden bleiche, die gedrechselten Stangen, die wie helle Skelettknochen wirkten. Kalte Helligkeit flutete uns entgegen und dann über uns hinweg bis gegen die an der Wand abgestellten Möbel.
    Abe und ich hatten uns so flach wie möglich auf den Boden gelegt.
    Von unten her musste man schon ein verdammt gutes Auge haben, um uns entdecken zu können. Wir lagen uns gegenüber. Ich konnte das Gesicht meines Freundes sehen, das seltsam verzerrt war.
    Die Zeit begann, sich zu dehnen. Hier oben stand genügend Gerümpel. So konnten wir darauf hoffen, dass auch wir als herumliegende Teppiche erkannt wurden.
    Der Lichtstrahl wanderte nicht weiter. Er blieb. Es konnte sein, dass wir es uns auch nur einbildeten. Das weiße Licht erinnerte mich an die Beleuchtung in einem kahlen Obduktionsraum.
    Schweiß sickerte mir von der Stirn in die Augenbrauen. Sekunden reihten sich an Sekunden, und der verfluchte Lichtschein schien noch langsamer zu wandern als gegenüber. Es war für uns wie eine verdammte Folter.
    Sahen sie uns? Nein, wir hatten Glück, denn das grelle Licht wanderte weiter. Unsere Köpfe tauchten wieder in den dunklen Schatten ein, der mir vorkam wie eine herrliche Kühle.
    Freund Abe atmete langsam aus. Auch er war erleichtert. Zugleich wussten wir, dass die Gefahr noch nicht vorbei war. Keiner von uns glaubte, dass sich die drei Eindringlinge mit einer erfolglosen Suche zufrieden geben und wieder abziehen würden.
    Ich lag in einem besseren Winkel zum Licht als Abe Douglas und sah deshalb auch, wie sich der Lichtkegel allmählich absenkte und wieder dem Boden zu glitt. Er befand sich noch in der Abwärtsbewegung, als jemand flüsterte: »Das ist doch nicht möglich. Die müssen hier im Haus sein. Entweder tot oder lebendig.«
    »Das sind sie auch.« Die Antwort hatte der Kahlkopf gegeben. Ich hatte mich jetzt etwas gedreht, und meine Füße berührten einen hinter mir stehenden Schrank.
    »Und was tun wir?« fragte der Kerl im Cape. Der weiße Schal umgab seinen Hals wie ein doppelt angelegtes Henkerseil.
    »Wir suchen weiter.«
    »Wo denn?«
    »Verdammt, das war erst der Anfang. Hier unten ist keiner, das weiß ich. Aber oben auf der Galerie. Denk daran, was da herumsteht. Die Bullen können sich in einem der Schränke versteckt haben. Groß genug sind sie ja.«
    »Wer geht hoch?«
    »Wir beide.«
    »Und was ist mit Zombie?«
    Ich horchte auf, als ich den Namen hörte.
    »Der bleibt hier unten. Gib ihm eine von deinen Kanonen, Lugosi. Sein Scheiß-Beil kann er vergessen.«
    Zombie beschwerte sich nicht, als er die Waffe bekam. Ich hatte mich auch über den zweiten Namen gewundert. Lugosi nannte sich der Typ, wie der erste Dracula-Darsteller aus den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts.
    Abe Douglas hatte seine Waffe gezogen. Er lag jetzt nicht mehr so flach auf dem Boden. Der 38er war in seiner rechten Hand wie festgewachsen. Auf seinem Gesicht las ich den Ausdruck, der besagte, dass er nicht bereit war, sich abschlachten zu lassen.
    Ich bewegte mich ebenfalls so vorsichtig und leise wie möglich.
    Die Beine hatte ich schon angezogen, um besser und auch schneller aufstehen zu können.
    »Wir gehen!« befahl Jack.
    Da passierte es. Wieder dieser schrille Schrei, der nicht nur uns erschreckte. Wo das Wesen aufgetaucht war, das hatten wir nicht sehen können, aber es war da, und als wir in die Höhe schauten, da sahen wir es über unseren Köpfen…
    Wir hatten darauf gewartet, dass es sich zeigte. Es sogar gehofft, um endlich zu wissen, mit wem wir es zu tun hatten. Jetzt war er da, und trotzdem konnten wir nicht viel sehen, denn um uns herum erstickte die Welt in der Dunkelheit.
    Wir sahen ihn nur als langen Schatten, vergleichbar mit einem fliegenden Panther oder Tiger. Wir glaubten, vier Beine oder Pfoten zu sehen. Auf der anderen Seite erkannten wir auch so etwas wie einen Kopf, der heller und bleicher war als der übrige Körper. Leider nur für die Dauer eines Lidschlags, dann war er wieder weg. Nur das Kreischen tobte noch als Echo in unseren Ohren. In diesen widerlich schrillen Laut hinein mischte sich die Stimme des Anführers.
    »Verdammt, sie sind oben auf der Galerie!«
    »Willst du hin, Jack?«
    »Nein.« Er lachte.
    »Wir holen die beiden anders runter. Los, öffnet die Tür!«
    Was er damit bezweckte, wurde uns klar, als wir

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