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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bericht durchgab, überdachte er ihre Lage. Für jede Antwort war eine neue Frage aufgetaucht. Die Eingeborenen mit den auffallend kleinen Köpfen voller Haar- oder Fellstoppeln und den rudimentären Schwänzen waren ein unerwarteter und schwieriger Faktor. Das Rätsel des fremden Raumschiffs schien nicht lösbar. Und ob die BASIS jemals hier eine vorübergehende Heimat finden würde, blieb weiterhin fraglich.
    „Was wollt ihr weiter unternehmen?" erkundigte sich Dunraven aus Port OMEN.
    „Zunächst erforschen wir Sitten und Bräuche der Eingeborenen", antwortete Danton.
    „Wir rechnen uns einige Chancen aus, vielleicht die fremden Raumfahrer zu finden. Sehr optimistisch sind wir allerdings nicht."
    „Bleibt bitte mit uns in Verbindung. Hier ist inzwischen echte Raumfahrerordnung eingekehrt", munterte der Kommandant Danton und dessen Begleiter auf.
    „Alles klar."
    Maris Zara entfernte sich mit einem einzigen Schub mindestens fünfzig Meter von der Gruppe. Das Summen des Flugaggregats klang plötzlich verändert. Ein schrilles Pfeifen mischte sich in den beruhigenden Summton. Dann begann das Gerät unregelmäßig zu arbeiten. Zara flog weiter, sank ein Dutzend Meter ab, fing sich wieder und fluchte so laut, daß sie es deutlich hörten. Sein Gerät führte etwa fünfzehn solcher Manöver aus, dann arbeitete die Kontrolle überhaupt nicht mehr. Wieder wurde der Sturzflug schneller, und der Körper zielte schräg auf die Spitze der Gruppen von rennenden und schreienden Eingeborenen.
    Gel ja bewegte seine manuelle Schaltung, aber ein lauter Schrei von Danton hielt ihn an.
    „Hier bleiben, Gelja!"
    „Verdammt, er stürzt ab. Sie werden ihn töten, Roi!"
    „Nein", sagte Danton scharf. „Er fängt sich wieder. Wir werden ihn bei passender Gelegenheit heraushauen."
    Schweigend verfolgten sie die letzte Phase des unkontrollierten Fluges. Das Gerät verlor zusehends an Energie, der Fall verlangsamte sich, und auch die wilden Bewegungen und Kurven hörten auf. Voller Verblüffung sahen sie, wie der Anführer einem Krieger, der dreimal nach Zara schoß, eine Metallstange über den Schädel schlug. Danton sagte betont deutlich in sein Funkgerät: „Maris, hör' zu. Wir holen dich heraus. Du stellst dich bewußtlos und, wenn du aufwachen solltest, mußt du dich ihnen als Halbblöder verkaufen. Augen auf, und lasse das Funkgerät eingeschaltet."
    Danton grinste, als er sah, wie Zara während der letzten hundert Meter Fall den Helm des Anzugs schloß, und schließlich hörten sie Zaras Antwort: „Einverstanden. Vermutlich werden sie mich mit der Tochter des Häuptlings verheiraten."
    „Nie um eine gute Bemerkung verlegen, diese Raumfahrer", brachte Danton hervor. „Wir bleiben in der Nähe, Maris."
    „Verstanden und Ende."
    Die knapp hundertfünfzig Krieger bildeten einen Kreis und stürzten sich fast gleichzeitig auf Maris, der eine unproblematische Landung zustande brachte, sich abrollte und langgestreckt liegenblieb. Binnen kurzer Zeit war eine primitive Bahre hergestellt worden, und johlend schleppte der Haufen der Plünderer den Raumfahrer auf die klobigen Türme einer Eingangsanlage zu, die am Boden einer künstlich angelegten Schlucht zu erkennen war.
    Aus dem Hof der burgähnlichen Gebäude wirbelten Flammen und Rauch großer Feuer hoch. Die Wehrgänge und die aufgeschütteten Wälle füllten sich mit Eingeborenen.
    Als schließlich auch Maris mit seinen Trägern in der Festungsanlage verschwunden war, kletterten Männer mit riesigen Hörnern auf die Plattformen. Die Instrumente, die vermutlich aus dem Gehörn riesiger Tiere hergestellt waren, gaben langgezogene, dumpfe Töne von sich, die aus einer weit zurückliegenden Zeit zu stammen schienen; laut, durchdringend und in abgehackten Intervallen.
    Die Eingeborenen, die auf den Feldern und außerhalb der Wälle arbeiteten, ließen ihre Werkzeuge fallen und rannten auf die Tore zu.
    „Die Gefangennahme Zaras wird wohl mit einem gewaltigen Freudenfest gefeiert", brummte Dan. Roi versicherte voller Nachdruck: „Wir werden die ungebetenen Gäste auf diesem Fest sein, verlaß dich drauf."
    ,"Hoffentlich. Ich rechne fest damit", meldete sich der scheinbar bewußtlose Kamerad.
    Roi Danton und Gelja Dan landeten nach kurzer Beratung auf der flachen Spitze eines Felsens, der etwa fünftausend Meter von der Bohlenmauer der massigen Holzburg entfernt war. Das Halbdunkel des Waldrands und die dichten Kronen der Laubbäume boten ein gutes Versteck. Roi Danton öffnete

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