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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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über das Loch des Kommandostabes hinweg, und seine Stimme schallte verstärkt und verzerrt bis zu der grausigen Versammlungsstätte der entmenschten Gesellen hinab.
    „Luguri! Luguri, höre mich an!"
    Der Erzdämon trat an den Rand des Kreises, hütete sich jedoch, ihn zu verlassen. Seine Fratze zeigte einen verschlagenen, mißtrauischen Ausdruck.
    „Täusche ich mich, oder habe ich das Vergnügen mit Hermes Trismegistos?"
    Er heulte auf, daß es schaurig durch die Wälder klang.
    „Ich ersuche dich um Gehör", rief Unga noch einmal.
    „Ich bin ganz Ohr!" schrie Luguri zurück.
    Unga schlug ihm nun den Tauschhandel vor. Damit bestätigte er praktisch Luguris Vermutung, daß Hermes Trismegistos bereit war, den Dämonenkiller zu opfern. Zwar blickte der Erzdämon lauernd und argwöhnisch drein, doch in seinem Inneren war er überzeugt, daß der Dreimalgrößte es ernst meinte.
    „Und was geschieht mit Coco und Burian Wagner, diesen beiden Großmäulern?" erkundigte er sich kalt, nachdem der Cro Magnon geendet hatte.
    „Die werden von deinen Getreuen zu einem Treffpunkt gebracht."
    „Meinen Getreuen!" Luguri kicherte blechern. „Wie vorsichtig du dich ausdrückst! Hast du Angst, mich zu verletzen, kühner Dreimalgernegroß?"
    „Wir könnten besser miteinander auskommen, Luguri!"
    „Ganz meiner Meinung."
    „Der Treffpunkt ist eine Lichtung. Dorian Hunter befindet sich bereits dort. Ich habe ihn in ein hermetisches Gefäß eingeschlossen, damit er nicht mehr entkommen kann."
    Luguri rieb sich die Hände. „Vorzüglich! Ich schlage ein, Hermes Dreikäsehoch. Beschreibe mir jetzt, wo die Lichtung liegt!"
    Unga tat es. Seine Stimme hallte über die Lichtung der Opferschalen-Menhire hinaus, und selbst Abi Flindt und Don Chapman fiel es schwer, zu glauben, daß er nicht Hermes Trismegistos und Cro Magnon in einer Person war.
    Alle drei atmeten innerlich auf. Es war geschafft. Coco und Burian würden ihrem drohenden Schicksal entgehen.
    Aber Dorian - wie würde er sich aus der selbstgeschaffenen Klemme ziehen?

    Die Zeit, die seit dem Abgang von Unga, Abi und Don verstrichen war, hatte der Dämonenkiller redlich genutzt. Er hatte mit seinem ausfahrbaren Kommandostab ein passendes Magnetfeld gesucht, sich hineingestellt und es mit dem magischen Zirkel abgesteckt. Dann hatte er sich auf dem Weg der Teleportation in den Tempel des Hermes Trismegistos katapultiert und sich dort in aller Eile ein geeignetes Hilfsmittel ausgesucht. Jetzt kehrte er damit auf die kleine Lichtung zurück, die er als Treffpunkt mit Luguris Meute ausgewählt hatte. Sein Hilfsmittel war ein hermetisches Gefäß, das wie ein Sarg aussah.
    Dorian zögerte nicht. Er begab sich damit zu dem ausgebleichten, öden Platz mitten im Wald, auf dem der Weiße Mönch sein für kurze Zeit wieder aufgeflackertes Lebenslicht aushauchte.
    Nach wie vor war das Ungetüm zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Nur seine Augen rollten in den Höhlen hin und her und bedachten Dorian mit einem haßerfüllten Blick.
    Der Dämonenkiller lächelte verdrossen. „Du kannst mich nicht leiden, mein Freund. Und trotzdem werden wir Partner. Ist das nicht paradox? Ein wahrer Hohn des Schicksals."
    Er öffnete den hermetischen Behälter und schritt damit auf den Liegenden zu. Wenn der Weiße Mönch gekonnt hätte, so wäre er in diesem Moment aufgesprungen und hätte den Dämonenkiller angefallen und mit dem Bleichtod verseucht. So aber mußte er es sich gefallen lassen, daß Dorian ihm das sargähnliche Gebilde überstülpte.
    Sephirotus war von neuem gefangen.
    Dorian Hunter entdeckte ein weiteres Magnetfeld. Er nutzte es aus, um mit dem hermetischen Behälter unter dem Arm zurück zur kleinen Lichtung zu springen. Sephirotus wog nicht mehr besonders viel, er konnte ihn mühelos in dem Ersatzsarg tragen.
    Dorian stellte sein Mitbringsel in der Nähe des leise gurgelnden Baches ab. Kaum hatte er sich in ein dichtes Gebüsch am Rande des Platzes zurückgezogen, da wurden grollende und keifende Stimmen laut. Es raschelte und knackte im Unterholz, und ein gutes Dutzend von Luguris Schauergestalten trat auf die Lichtung. Sie führten Coco Zamis und Burian Wagner mit sich. Dorian atmete auf, aber als er sah, wie grob die Dämonen mit den beiden umsprangen, wäre er am liebsten aus seinem Versteck gesprungen und hätte unter den Scheusalen aufgeräumt. Doch er zwang sich zur Ruhe.
    „Da ist er ja!" sagte ein Untoter mit grabestiefer Stimme.
    Er führte die Gefährten zu dem

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