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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden."
    Die SAM-III lag im Schatten der Bergwand am südwestlichen Talausgang. Der kurze Nand-Tag war zu Ende gegangen und der Nacht gewichen. Seit mehr als einer Stunde saßen Roi und Naomi vor dem großen Bildgerät und beobachteten, wie die Bewohner des roten Buschtals einer nach dem anderen, manchmal in Gruppen zu zweien oder dreien, zu ihrer Siedlung zurückkehrten. Die Schlacht in der Wüste war vorbei. Die Nandiren hatten eingesehen, daß es nichts einbrachte, mit Knütteln und Steinen gegen schwerbewaffnete Roboter anzukämpfen. Die Erkenntnis hatte sie Opfer gekostet. Mehr als fünfzig der Ihren lagen draußen auf dem rostbraunen Sand der Wüste, gefällt von Waffen, deren Wirkungsweise sie nicht einmal zu erahnen vermochten.
    Der Rückzug des Bootes war ereignislos verlaufen. Es übertraf die Armadamonteure an Geschwindigkeit; außerdem war es den tonnenförmigen Robotern offenbar untersagt, eine Grenze, die den Wirkungsbereich des Robot-Kolosses umschrieb, zu überschreiten.
    Das Boot war hinter den ersten Felsvorsprüngen des südwestlichen Talausgangs in Deckung gegangen. Die Monteure hatten schon Minuten zuvor von der Verfolgung abgelassen. Kurze Zeit später war die SAM-III aufgetaucht. Brado „Flash" Gordon brachte die Nachricht mit, daß die SAMBAL ihr Versteck auf dem äußersten Planeten inzwischen verlassen habe und im Anflug auf Warckewns Goon-Block sei.
    Das war die Lage anderthalb Stunden vor Mitternacht. Roi hatte nicht vor, die Ankunft der SAMBAL abzuwarten. Er wollte den Rest der Nacht nützen, um in den Zentralzylinder des Robot-Giganten einzudringen. Mit einem solchen Vorstoß hoffte er, mehrere Ziele gleichzeitig zu erreichen. Das Räumgerät war ein autarkes Fahrzeug. In den Speichern seines Bordcomputersystems mußten Daten vorhanden sein, aus denen hervorging, auf welchem Weg es nach Nand gekommen war und wohin es sich von hier aus zu begeben beabsichtigte. Roi hoffte, darüber hinaus noch weitere Informationen zu finden, aber allein die Kursdaten sollten nach seiner Meinung ausreichen, die Spur der Armadaschmiede zu finden. Der Räumrobot operierte nicht im Vakuum. Jeweils am Ausgangspunkt und am Ziel seiner Reise mußte sich eine Installation der Silbernen befinden.
    Zweitens ging es darum, den Ort innerhalb des Räumgeräts zu finden, an dem die Armadaroboter die gefangenen Nandiren untergebracht hatten. Während des ersten Vorstoßes gegen Mittag des vergangenen Tages waren den Robotern schätzungsweise einhundert Eingeborene in die Hände gefallen. Sie waren abtransportiert und irgendwo im Innern des Robot-Giganten untergebracht worden. Es galt, sie zu finden und zu befreien.
    Denn erst dann konnte Roi sich daran machen, den entscheidenden Schlag zu führen: den Koloß zu vernichten.
    Diesmal übernahm Naomi die Wache an Bord der SAM-III. Ihre Aufgabe war es, Verbindung mit der SAMBAL zu halten. Sidri leistete ihr Gesellschaft. Der Nandir zeigte vorläufig kein Verlangen, zu den Seinen zurückzukehren.
     
    *
     
    Das Boot schwebte hoch über dem Koloß des Zentralzylinders. Die Luke stand offen.
    Roi hatte den Autopiloten instruiert, das Fahrzeug zur SAM-III zurückzubringen, sobald die Fahrgäste ausgestiegen waren.
    Fedder Napsus schwang sich als erster über den Rand des Luks hinaus in die Nacht.
    Bei sich trug er das kleine Codegerät, mit dem er die Öffnungsmechanismen der Schotte in der Wand des Zylinders zu überlisten gedachte. Ihm folgte Brado Gordon. Roi machte den Abschluß. Das Gravo-Pak, das er über den Rücken geschnallt trug, aktivierte sich selbsttätig. Mit gleichbleibender, geringer Geschwindigkeit sanken die drei Terraner in die Tiefe. Roi blickte nach oben und sah das Boot wenden. Sekunden später hatte es die Finsternis verschluckt.
    Roi trug, ebenso wie seine Begleiter, die sogenannte „kleine Kampfmontur" der Kosmischen Hanse. Auf Helme sowie Atemluft- und Klimaversorgung war verzichtet worden. Der leichte Anzug war mit Aggregaten ausgestattet, die die Projektion eines Schirmfelds mittelmäßiger Intensität ermöglichten. An Waffen wurden Kombistrahler, die sich als Desintegratoren oder als Blaster einsetzen ließen, und Schocker getragen. Roi hatte bei der Ausstattung seines kleines Trupps mehr Wert auf Beweglichkeit als auf Kampfkraft gelegt.
    Der Abstieg hinunter zur Kuppe des Zylinders war relativ ungefährlich - bis sie das Niveau der Heliostrahler erreichten. Von dort an befanden sie sich im grellen Licht der Sonnenlampen und mußten damit

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