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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muß den Monteur steuern und voll kontrollieren können."
    „Das ließe sich machen."
    „Der Monteur muß darüber hinaus alle seine Funktionen behalten."
    „Das dürfte nicht schwer sein."
    „Ich wußte, daß das kein Problem für dich ist", sagte Vulambar anerkennend. „Aber das Wichtigste kommt noch. Diese Monteure, die von den Schmieden umprogrammiert wurden, müssen den Anschein erwecken, daß sie es noch immer sind."
    „Auch das ließe sich realisieren - wenn das Programm nicht gelöscht wurde", sagte Curovar.
    Vulambar blickte zu Stoccer, und der sagte: „Wir haben die Monteure deaktiviert, nicht demoliert."
    „Um so besser", meinte Curovar gelassen.
    „Merkst du, worauf es mir ankommt?" fragte Vulambar. „Diese Monteure sollen allen Kontrollen durch das Sicherheitsnetz der Armadaschmiede standhalten können. Die Identifikationsimpulse, Kodes und Chiffres müssen stimmen. Sie sollen sich im engeren Machtbereich der Schmiede frei bewegen können."
    „Mir ist klar, worauf es dir ankommt", sagte Curovar. „Aber was du verlangst, ist undurchführbar. Armadamonteure sind überaus komplizierte Roboter und entstammen einer überregionalen Technik. Wenn es so leicht wäre, diese Technik zu handhaben, dann hätten das so manche Armadavölker schon längst getan."
    „Aber die Schmiede können die Monteure manipulieren", hielt Stoccer dagegen.
    „Was die Schmiede fertig bringen, kann ich auch", sagte Curovar. „Aber ich kann keine hundertprozentige Erfolgsgarantie geben. Ich kann nicht garantieren, daß meine Kontermanipulation von den Schmieden nicht entdeckt wird."
    „Und wie schätzt du die Chancen ein?" fragte Vulambar.
    „Gut, sehr gut sogar", sagte Curovar. „Ich denke, daß diese Monteure als Sreaker-Träger unerkannt bleiben können, solange sie sich kein eklatantes Fehlverhalten zuschulden kommen lassen. Mit anderen Worten, es hängt viel von dem Sreaker ab, der in dem Monteur hockt und ihn steuert."
    „Ich verstehe", sagte Vulambar. „Ich glaube, mehr kann man sich gar nicht erwarten. Es würde genügen, in den Synchrodrom MURKCHAVOR eindringen zu können, ohne daß es bemerkt wird. Der Rest wird sich weisen. Geh an die Arbeit, Waffenmeister."
    „Und wie viel Zeit habe ich?" fragte Curovar.
    „Gib dein Bestes in der kürzestmöglichen Zeit", sagte Vulambar. „Du bekommst jegliche Unterstützung, nur arbeite rasch. Das Schicksal unseres Volkes, ja, vielleicht das der gesamten Endlosen Armada kann von dir abhängen."
    Mit diesen Worten verabschiedete sich der Armadakommandant.
    „Diese Verantwortung gefällt mir gar nicht", sagte Curovar unbehaglich, und zum erstenmal zeigte sich in seinem Kunststoffgesicht eine Regung.
    Er machte sich dennoch sogleich an die Arbeit.
     
    3.
     
    Verkutzon hatte seinen Rundgang durch MURKCHAVOR vorzeitig beendet. Er war nicht zufrieden mit dem Ergebnis seiner Inspektion.
    Die Schleicher hatten im großen und ganzen zwar ihr Plansoll erfüllt, aber auch nicht mehr. Sie waren gute Gen-Ingenieure, ohne Zweifel, bessere würde man in der Endlosen Armada nicht finden. Und sie waren im positiven Sinn passiv. Darunter verstand der Armadaschmied, daß sie nicht aggressiv und aufrührerisch waren, sie befolgten alle Befehle ohne Widerrede und hielten sich an die gegebenen Richtlinien. Sie entwickelten aber keine Eigeninitiativen und gingen nie aus sich heraus.
    Manchmal fragte sich Verkutzon, ob es nicht für sie, die Armadaschmiede, vorteilhafter wäre, wenn die Schleicher mehr Temperament besessen hätten. Aber er wußte selbst nicht, ob ihm engagierte Eiferer mit Widerspruchsgeist lieber gewesen wären, als solche Phlegmatiker wie die Schleicher.
    Verkutzon empfand jedenfalls einen starken Widerwillen, als er die Labors und Synchroniten-Station mit seinen beiden Begleitern durchschritt und ihm die Schleicher von allen Seiten ihre uneingeschränkte Unterwürfigkeit demonstrierten.
    Es gab eigentlich nur eine Sache, die die Schleicher aus der Reserve locken konnte.
    Das war ihre Ahnenforschung. Sie betrieben einen fanatischen Ahnenkult, der manchmal unglaubliche Blüten trieb. Verkutzon ließ sie jedoch gewähren, weil dies für ihn ein Ansatzpunkt war, um sie zu besseren Leistungen anzuspornen.
    Er hatte ein Druckmittel gegen sie, das er jedoch nicht überstrapazieren durfte. Wann immer er sie zu rascherer Arbeit veranlassen wollte, erinnerte er sie an das Versprechen, sie Einblick in die Armadachronik nehmen zu lassen. Das spornte sie an, sie waren ganz

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