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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann würde er vor dem Funkgerät des Armadafloßes stehen und auf der Geheimfrequenz der Galaktischen Flotte den Notspruch ausstrahlen.
    Irgendein Schiff würde ihn empfangen.
    Man mußte den Spruch empfangen.
    Dameniszer und Ankbhor-Vuul durften nicht umsonst gestorben sein.
    Fain stieß sich ab und schwebte der Zentrale entgegen.
    Die schwache, künstlich erzeugte Eigenschwerkraft des Floßes zog ihn nach unten.
    Sanft kam er mit den Beinen auf.
    Enklich Fain sah sich um.
    Nichts. Alles war leer, alles war still. Der Schrottberg war zu weit entfernt, um in der Dunkelheit gesehen werden zu können, und unter Fain breiteten sich nur die Essenzenstangen aus.
    Hundert oder zweihundert Meter weiter verschmolzen sie mit der Nacht.
    Du hast verloren, Crduun, dachte Enklich Fain grimmig. Du hast dich getäuscht in deinen Kaufsöhnen. Auch wenn du mich vor dem Tod gerettet hast, Flößer, so bedeutet dies nicht, daß ich mich der Gefangenschaft füge. Es ist unmoralisch, ein intelligentes Wesen gefangenzuhalten. Und gefährlich.
    Jetzt, Crduun, weißt du, wie gefährlich es ist.
    Der Terraner wandte sich ab. Dank seinen magnetischen Anzugsohlen fand er Halt an dem Metall des Goon-Blocks und stapfte schwerfällig auf die stählerne Halbkugel zu.
    Dort war der Eingang.
    Das runde Schleusentor war geschlossen, aber selbst wenn der Flößer es verriegelt hatte, konnte es ihn nicht aufhalten.
    Fain umklammerte den Desintegrator und blieb vor dem Halbrund des Tores stehen.
    Noch einmal sah er sich um.
    Nichts.
    Die Bomben hatten ihren Zweck erfüllt und Crduun aufgehalten. Fain fragte sich, ob Vuul den Flößer vielleicht besiegt hatte, doch dies erschien ihm unwahrscheinlich. Der Schutzschirm des Armadaflößers war zu stark, um von einem Desintegratorstrahl durchschlagen zu wer
     
    *
     
    den.
    Dieser verrückte Barbar! dachte Fain.
    Sein Blick fiel auf die Kontrollscheibe neben dem Tor. Die Scheibe glomm in einem, matten Rot.
    „Wie leichtsinnig", murmelte Fain.
    Das Schott war nicht blockiert. Offenbar war der Armadaflößer sicher gewesen, seine ungehorsamen Kaufsöhne überwältigen zu können, und hatte deshalb auf jede Vorsichtsmaßnahmen verzichtet.
    Nun, das ersparte ihm die zeitraubende Arbeit, sich mit dem Desintegrator einen Weg bahnen zu müssen.
    Enklich Fain streckte den rechten Arm aus. Er fragte sich, welches Schiff der Galaktischen Flotte seinen Notruf wohl beantworten würde, und wie Rhodan wohl reagieren mochte, wenn er ihm ein ganzes Armadafloß mit der unschätzbaren Datensammlung des Floßcomputers auslieferte. Und er fragte sich, was für ein Gefühl es war, einem Unsterblichen gegenüberzustehen und in Augen zu sehen, die mehr Dinge erblickt hatten, als es sich ein normaler Mensch vorstellen konnte.
    Enklich Fains Hand berührte die Kontrollscheibe.
    Er sah nicht den Energieblitz, der aus einem verborgenen Projektor über der Tür zuckte und ihn in eine lohende Aura hüllte.
    Er spürte keinen Schmerz, als er starb.
    Und er merkte auch nichts von den Vibrationen, die von dem Goon-Block ausgingen und sich über das ganze Floß fortpflanzten, während sie stärker wurden. Immer stärker.
     
    9.
     
    Erst auf dem Flug bemerkte Crduun, daß er Biß verloren hatte.
    Die Waffe der Ahnen mußte ihm beim Zusammenprall mit Ankbhor-Vuul aus der Klaue geglitten sein, und die Trauer über Vuuls Tod und der Zorn über Fains Verbrechen hatten ihn nicht mehr an sie denken lassen.
    Der Verlust der uralten Waffe erschütterte ihn weniger, als er erwartet hatte.
    Zuviel war in der letzten Zeit geschehen. Crduuns vertraute Welt war zerbrochen wie das Floß, und nichts mehr würde so sein, wie es früher einmal gewesen war.
    Resignierend schaltete er den Flugtornister auf Gegenschub. Seine Geschwindigkeit verringerte sich und paßte sich schließlich der des Floßes an.
    Die STOWMEXE war zerborsten.
    Die Vibratorstrahlung hatte den molekularen Zusammenhalt der Essenzenhaken aufgelöst. Die freiwerdende Bindeenergie der Moleküle hatte sich in den Essenzenstangen entladen und ihnen konträre Bewegungsimpulse verliehen.
    Das Floß driftete auseinander.
    Die Essenzensegmente waren in zahllose Einzelteile zerfallen. Ballen aus Iridium, Kohlenwasserstoffe, Quecksilber, Magnesium und Gold trieben träge in alle Richtungen davon. Dort kollidierte eine Zinkstange mit einem quaderförmigen Brocken aus Smaragden.
    Der Aufprall ließ die spröden Stangen zerschellen. Ihre Trümmer bildeten eine dichte Wolke, die sich langsam

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