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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betätigte den Zünder und startete im gleichen Moment die Fähre. Während er hinauf in den schwarzen Himmel über dem Floß schoß, loderten an elf Stellen die Feuerbälle der Bombenexplosionen auf.
     
    *
     
    Crduun sank.
    Er hielt Biß auf Enklich Fain und Ankbhor-Vuul gerichtet, die offenbar erstarrt vor Furcht neben dem Bildschirm auf der Essenzenstange saßen, und sagte: „Ihr habt verloren, Kaufsöhne. Ergebt euch, oder ihr sterbt."
    Die beiden schwiegen.
    Die Angst, dachte Crduun verächtlich, hat ihnen die Stimmen geraubt.
    Verräterisch und feige - die richtige Mischung.
    Seine beiden unteren Extremitätenpaare berührten den Boden. Die beiden Kaufsöhne waren nur zwei Schritte von ihm entfernt. Die Köpfe mit den entspiegelten Helmscheiben waren ihm zugewandt.
    Hinter den Scheiben war es leer und dunkel.
    Der Schock ließ Crduun erstarren.
    Attrappen. Die Raumanzüge waren Attrappen; eine neue Falle, und die Kaufsöhne lauerten irgendwo und...
    Feuer flammte in seinem Rücken auf.
    Grelles Licht legte sich über die Essenzenstangen und schuf scharfe Kontraste von Hell und Dunkel. Die Schockwellen der Explosionen brachten die Essenzenstangen zum Tanzen.
    Crduun zischte vor Zorn und Verzweiflung.
    Er stieg in die Höhe und drehte sich um. Das Floß schien auf seiner ganzen Breite zu brennen. Die Feuerbälle hatten sich ausgedehnt und waren miteinander verschmolzen.
    Ganze Essenzenstangen hatten sich aus dem Verbund gelöst und wirbelten durch den Raum. Die Ballen verschoben sich, manche stellten sich senkrecht oder brachen auseinander, und als die Helligkeit der Detonationen nachließ, zeigte sich ein finsterer Spalt.
    Das Floß - es zerbrach!
    Der Armadaflößer zirpte schrill.
    Nein, das durfte nicht sein! Das durfte nicht geschehen!
    „Flößer!" drang eine grollende Stimme aus seinem Funkempfänger. „Hier kommt dein Bezwinger, Flößer, und dein Bezwinger wird dich töten und verspeisen, damit du in ihm weiterleben und ihm Geschichten erzählen kannst. Das ist dein Schicksal, Flößer, und du entkommst ihm nicht..."
    Wie betäubt berührte Crduun die Kontrollen des Flugaggregats. Ein kurzer Schubstoß aus den Korrekturdüsen brächte ihn in Drehung, ein zweiter stoppte die Rotationsbewegung.
    Über den schlingernden, tanzenden Boden näherte sich Ankbhor-Vuul. Der Barbar schmatzte. „Ich bin Ankbhor-Vuul", grollte der Barbar. „Neunzehn mächtige Feinde habe ich bezwungen und verschlungen. Neunzehn Seelen wohnen bereits in mir, und du wirst die zwanzigste sein, Flößer."
    Der Barbar hob seine Waffe und schoß.
    Der Desintegratorstrahl brachte Crduuns Schutzschirm zum Leuchten. Crduun verharrte unschlüssig.
    „Geh, Ankbhor-Vuul", zirpte er. „Ich will dich nicht töten. Du bist arm im Geist und von diesem schrecklichen Fain verführt worden. Ich werde dich schonen, wenn du mir hilfst, Enklich Fain zu bestrafen."
    Das Schmatzen des Barbaren wurde lauter. Ein weiterer Schuß entfachte ein Blitzgewitter in Crduuns Kraftfeld.
    „Niemand kann Enklich Fain bestrafen", dröhnte die Membranstimme des Barbaren.
    „Fain ist mit der Fähre unterwegs zum Floßkopf, und mit der Großen Stimme des Floßes dem Dämon namens Hyperkom. wird er sein Volk herbeirufen, und sein Volk wird mich zurück zu den Feuerbergen und den Fleischtöpfen meiner Heimat bringen."
    Zum Floßkopf! durchfuhr es Crduun.
    „Geh!" zischte er. „Verschwinde, Kaufsohn! Ich habe keine Zeit. Ich kann..."
    Ankbhor-Vuul beendete einen seiner kurzen Sprünge, und in diesem Moment bäumte sich unter ihm die Essenzenstange auf. Wie von einem Katapult wurde Vuul dem Flößer entgegengeschleudert.
    Alles geschah so schnell, daß Crduun nicht einmal mehr Zeit für einen Schrei blieb.
    Vuul schoß heran, hielt den Desintegrator mit beiden Händen auf den Flößer gerichtet und tutete dabei, daß Crduuns Funkempfänger klirrte.
    Als der Barbar mit dem Schutzfeld kollidierte, löste er den Desintegrator aus.
    Ein Blitz schien Crduuns Sehfühler zu versengen. Er roch verschmorten Kunststoff und wurde um seine Achse gewirbelt. Mit dem Rücken prallte er gegen etwas Hartes, wurde zurückgeschleudert, stieß erneut mit einem Gegenstand zusammen. Akustische Warn töne pfiffen und summten.
    Der Flößer stöhnte; es klang, als ob die Saite einer Geige riß.
    Langsam normalisierte sich sein Sehsinn wieder. Das Schutzfeld war erloschen, und die Armkontrollen verrieten, daß es der Überlastung nicht standgehalten hatte. Die Kollision mit dem Schirm

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