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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein. Ein Ruck, ein heftiges Vibrieren auf seinem Rücken, und Crduun schoß in die Höhe.
     
    *
     
    Als die Blendgranate ganz erloschen war, drehte Dameniszer den Oberkörper und warf die Bombe in den Schlund des Talkessels.
    Unten glühte etwas in einem orangenen Licht.
    Der Rirr fluchte.
    Crduuns Schutzschirm! Also hatte der Bastler sein Wort gebrochen und den Schirm des Flößers nicht neutralisiert. Hoffentlich war die Bombe stark genug.
    Dameniszer richtete sich hastig auf dem Plateau auf und sprang mit schwebenden Sätzen zum Rand. Er mußte fort. Die Bombe würde in einer knappen Minute explodieren.
    Ob mit oder ohne Schutzschirm - Crduun war verloren. Ehe er sich von der Blendwirkung der Lichtgranate erholt hatte, würde er von dem durcheinandergewirbelten Schrottberg zermalmt werden. Kein Schutzschirm konnte stark genug sein, um den Bewegungsimpuls von Hunderten Tonnen Metall zu neutralisieren.
    Der Rirr erreichte den Plateaurand. Hier war der Druck des Fesselfeldes stärker.
    Er ging in die Knie, sammelte seine Kräfte und katapultierte sich los.
    Es war, als wäre er gegen eine Gummiwand geprallt.
    Vier, fünf Meter glitt er in die Höhe, dann hatte das Fesselfeld seinen Bewegungsimpuls aufgezehrt und drückte ihn zurück. Dameniszer landete wieder auf dem Schrottberg.
    Furcht packte ihn.
    Schnell, rasend schnell, verstrichen die Sekunden, und wenn er nicht bald genügend Entfernung zwischen sich und den Schrottberg gebracht hatte ...
    Erneut sprang er und drehte gleichzeitig die Sicherheitsventile seiner Sauerstoffpatronen auf. Gas zischte in das Vakuum und gefror zu weißen Kristallen. Mitten im Sprung wurde der Rirr von dem Gasdruck aus der Bahn gerissen und begann zu rotieren.
    Das Fesselfeld stemmte sich ihm entgegen.
    Dameniszer drehte die Ventile weiter auf, und der Gasdruck wurde stärker. Gefrorenes Gas umgab ihn wie eine Schneewolke. Plötzlich wich der Widerstand des Fesselfeldes.
    Sofort schloß Dameniszer die Ventile.
    Er drehte sich noch immer, beschrieb enge Pirouetten, die ihn langsam vom Berg entfernten. Höher stieg er, frei vom Fesselfeld und seiner tödlichen Umarmung. Der Weltraum über dem Floß mit seinen Sternensprenkeln wechselte mit den grauen Graten des langgestreckten Schrottbergs ab. Der Talkessel war wie ein matt leuchtender Schlund im Massiv des Metallabfalls.
    Etwas Orangenes raste in diesem Moment aus dem Schlund.
    Dameniszer keuchte.
    Crduun! Dem Flößer schien die Flucht zu gelingen. Er entkam dem Talkessel, er floh vor der Bombe, die immer noch nicht explodiert war und die...
    Feuer leckte aus dem Schlund.
    Eine gewaltige Stichflamme, die hinaufschoß, Crduun erreichte und ihn mitsamt dem orangenen Schutzfeld verschlang. Feuerspeere durchdrangen das scheinbar kompakte Schrottmassiv.
    Und der Berg zerbrach.
    Alles spielte sich in völliger Lautlosigkeit ab, und die Stille war schrecklicher als jeder Explosionsdonner.
    War die Zeit soeben noch dahingerast, so verging sie nun quälend langsam.
    Sekundenbruchteile dehnten sich zu Ewigkeiten.
    Wie eine Blüte entfaltete sich der Berg. Von Flammen umspielt, lösten sich gezackte Trümmer. Wie Schrot schossen glitzernde Metallsplitter in alle Richtungen davon. Weitere Teile wurden von der Explosion abgesprengt. Der gesamte Berg war in Bewegung geraten, und dort, wo der Talkessel gelegen hatte, gloste flüssige Schlacke, die allmählich in der Kälte des Alls erstarrte.
    Die große Stichflamme erlosch.
    Wieder keuchte Dameniszer auf.
    Unversehrt glühte das orangene Schutzfeld des Armadaflößers.
    Versagt, dachte der Rirr verzweifelt. Ich habe versagt, habe meine Rache verspielt.
    Etwas Großes, Eckiges schob sich vor die Lichtpunkte der Sterne. Es schien nicht näherzukommen, sondern zu wachsen, bis es Dameniszers Blickfeld völlig ausfüllte. Erst dann begriff er, daß es sich dabei um ein Trümmerstück handelte, das die Gewalt der Detonation aus dem Schrottberg gesprengt hatte.
    Der Zusammenprall war ein kurzer, schrecklicher Schmerz, dann - nichts.
    Stumm entfernte sich das Trümmerstück weiter von dem Armadafloß, flog den Sternen entgegen, und vielleicht würde es eines Tages - in einer oder in zehn Millionen Jahren - in eine Sonne stürzen und Dameniszers sterbliche Überreste mit in das feurige Grab nehmen.
     
    8.
     
    Eine Sonne war über dem Armadafloß aufgegangen.
    Für wenige Sekunden tauchte sie die Essenzenballen in strahlendes Licht, ließ Silber aufblitzen, Gold brillieren, brach sich myriadenfach in den

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