1126 - Der Psi-Trust
heftig. „Was sagt die Ethnologin dazu?" Er blickte auffordernd in die Richtung, in der Celeste Maranitares saß, eine farblos wirkende Exoethnologin. Es war allgemein bekannt, daß sie Don Alvarez nahezu hörig war.
Sie setzte tatsächlich zu einer Erklärung an, doch Ellert sprach einfach weiter.
„Diese Menschen sind keine Mutanten, da sie keinerlei parapsychische Fähigkeiten besitzen. Sie haben nur ein bißchen mehr von jener Eigenschaft, über die jeder von uns verfügt: psionische Energie zu produzieren und abzugeben."
„Das ist unmoralisch", sagte Celeste Maranitares in dem vergeblichen Bemühen, Don Alvarez zu unterstützen.
„Das ist es ganz gewiß nicht", warf Lieng Sien, die zur Zeit berühmteste Mathematikerin der Hanse, ein. „Allerdings fragte ich mich, woher du wissen willst, welche Menschen sich für den PSI-TRUST eignen, Ernst."
Ellert-Coolafe nickte.
„Die Mentalmaterialisatoren, die bei Projekt Zweiterde verwendet wurden, waren mit Sensoren und Speichern ausgestattet, die das psionische Potential jedes einzelnen Freiwilligen angemessen und aufgezeichnet haben. Diese Daten sind durch die Computer gelaufen, in denen sich die Identitätsdaten aller Menschen des Solsystems befinden, so daß wir die Namen der in Frage kommenden Personen nur noch abzurufen brauchen."
„Das verstieße gegen das Datenschutzgesetz", wandte Don Alvarez ein.
„Das würde es, wenn wir die falsche Methode wählten, um die betreffenden Bürger zusammenzubekommen", sagte Tifflor gelassen. „So aber werden sie, nachdem Reginald die Menschheit über TERRA-INFO über die Angelegenheit informiert hat, per Computer über ihre Eignung informiert. Niemand außer ihnen erfährt etwas davon, und es bleibt ihnen überlassen, ob sie sich für den PSI-TRUST zur Verfügung stellen oder nicht."
„Dagegen ist nichts einzuwenden", sagte Teska Aljön, ein bekannter Hyperphysiker. „Ich will auch nichts gegen die Gründung eines PSI-TRUSTS sagen, obwohl es darüber bestimmt noch eine ausgiebige Diskussion geben wird. Mich interessieren vorrangig die wissenschaftlichen Fakten. Wie sollen die Psioniker diesen Zeitdamm aufbauen?"
„Durch Schließung der Raumkrümmung um Terra und Luna", antwortete Ellert.
„Bekanntlich ist ja das Weltall, wie schon Einstein postulierte, ein vierdimensional gekrümmter Raum. Das hat uns jedoch nicht daran gehindert, diese Tatsache für die überlichtschnelle Raumfahrt zu nutzen. Die konzentrierten psionischen Mentalkräfte des PSI-TRUSTS werden sich diese Tatsache ebenfalls zunutze machen und diese vierdimensionale Raumkrümmung so manipulieren, daß sie sich im Bereich Terra-Luna analog der Wirkung eines Black Holes schließt."
„Kannst du mir nicht ein paar hyperphysikalische Daten geben?" fragte Aljön.
„Das kann er nicht, Teska", stellte Waringer fest. „Die Sache beruht nicht auf hyperphysikalischen, sondern auf psionischen Kräften. Uns fehlt vorerst noch eine Nomenklatur, um alle diese Vorgänge beschreiben zu können. Vielleicht ist Tuomb'wa so freundlich, bei der Erarbeitung einer solchen neuen Nomenklatur mitzuarbeiten."
Tuomb'wa Exor, eine mollige schwarzhäutige Nexialistin, nickte.
„Ihr könnt auf mich zählen, Geoffry."
„Auf mich auch", erklärte Marina Hebel, eine siebenundsiebzigjährige zierliche Asiatin.
„Ich werde genau aufpassen, daß die Psioniker nicht wie Wundertiere in einem Käfig gehalten werden."
„Sie ist Präsidentin der Organisation für Menschenwürde", klärte Bully Ellert über die PzP-Anlage auf. Laut sagte er danach: „Es liegt in unser aller Interesse, daß die Psioniker weiterhin in die gesamte Menschheit integriert bleiben, Marina. Allerdings müssen sie während ihrer Arbeitszeit wahrscheinlich isoliert untergebracht sein. Hat ES da auch schon bestimmte Vorstellungen, Ernst?"
Ellert-Coolafe nickte.
„ES schlägt vor, den PSI-TRUST in der Stadt Shisha Rorvic unterzubringen, die am Ufer des Salzsees Nam Thso auf der tibetischen Hochebene liegt. Dort befindet sich der große Rundbau von PS1TRAC, der zur Zeit nicht genutzt wird."
Ellert glaubte, Bully unterdruckt stöhnen zu hören. Er konnte sich jedoch nicht darum kümmern, da sich die Kybernetikerin Mae Asterood zu Wort meldete.
„Ich kenne das Psionic Training Center", erklärte sie. „Während der letzten Jahre diente es einigen großangelegten Versuchen, praktische Anwendungsmöglichkeiten für die psionische Mentalkomponente des Menschen herauszufinden."
„Ihr seht also,
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