1126 - Der Psi-Trust
sein.
Konda schluckte.
Diese Berge im Süden waren nicht die Appalachen, in denen er aufgewachsen war.
Im nächsten Moment wurde ihm klar, daß es ja gar nicht anders sein konnte. Die Erosion würde rund dreihundert Millionen Jahre Zeit haben, um die Appalachen so zu formen, wie er sie im Gedächtnis hatte.
Irgendwo zwischen der Gebirgskette und seinem Standort blitzte etwas auf. Konda ließ sich zwischen feuchte Bärlappgewächse fallen, stützte sich auf einen Unterarm und suchte den Himmel mit den Augen nach dem Objekt ab, das das Blinken verursacht hatte.
Es mußte eine Space-Jet der TSUNAMIS sein. Wahrscheinlich hatte Abusir alle Beiboote ausschleusen lassen, damit sie nach ihm suchten.
Nach einiger Zeit blinkte erneut etwas auf, diesmal schon viel näher, und wenig später jagte die Space-Jet in nur wenigen hundert Metern Entfernung vorüber. Konda stellte sich vor, wie die Besatzung in der Steuerkanzel die Bildschirme der Ortungssysteme beobachtete. Doch sie konnten ihn natürlich nur dann entdecken, wenn er von einem Tasterimpuls getroffen wurde.
Konda blickte der Space-Jet nach, bis sie nicht mehr zu sehen war. Er verspürte plötzlich die Sehnsucht, andere Gesichter zu sehen und andere Stimmen zu hören.
Aber er widerstand der Regung, den Telekom einzuschalten und nach den Kollegen zu rufen. Erst mußte er sich klar darüber werden, ob das überhaupt einen Sinn hätte angesichts der Tatsache, daß er in seiner eigenen Zeit nur ein Gespenst aus dem Devon gewesen war.
Und er mußte versuchen, sich zu erinnern, wie alles angefangen hatte ...
„Terra und Luna müssen in ein sicheres Versteck gebracht werden, um Vishna, wenn sie im Solsystem eintrifft, mit den materialisierten Mentalprojektionen zu täuschen", sagte Ellert-Coolafe.
Der einstige Teletemporarier befand sich im Sitzungssaal des STALHOFS innerhalb des Gebiets von NATHAN. Das Gremium aus Hanse-Sprechern war von Reginald Bull und Julian Tifflor zusammengerufen worden, damit es eine der wichtigsten Entscheidungen seit Gründung der Kosmischen Hanse fällte. Zur Zeit wußte aber außer den bisher Eingeweihten noch niemand, was von ihnen erwartet wurde. Ernst Ellert hatte vor dem STALHOF erst einmal offen die Hintergründe genannt, die zur Planung und Durchführung von Projekt Zweiterde geführt hatten.
Der ehemalige Teletemporarier blickte sich um.
Die Hanse-Sprecher saßen hinter ihren Pulten, die zu terrassenförmig ansteigenden Kreisen angeordnet waren. Die Erregung über seine Eröffnungen zeichnete ihre Gesichter. Von den vierunddreißig stimmberechtigten Personen waren nur sechsundzwanzig anwesend. Perry Rhodan befand sich mit sechs anderen Hanse-Sprechern bei der Galaktischen Flotte, und die Hanse-Sprecherin Moakaren lag wegen Sonnenwindpest in einer Klinik des Medoplaneten Tahun.
„Sprich weiter!" flüsterte Bully über die Pultzu-Pult-Kommunikation. „Laß die Katze aus dem Sack, Ernst!"
Gegen seinen Willen mußte Ellert-Coolafe lächeln.
Prompt sagte der Exolinguistiker Don Alvarez, der sich nur zu gern im Mittelpunkt des Interesses sah: „Mir scheint, Ernst Ellert macht sich über uns lustig."
„Das würde mir nicht im Traum einfallen", erwiderte Ellert. „Dazu ist die Angelegenheit zu ernst. Wie ich schon sagte, müssen Terra Und Luna in ein sicheres Versteck gebracht werden. Dieses Versteck wird sich in der Zeit befinden, genauer gesagt, hinter einer Art Zeitwall, der jedoch nicht mit technischen Mitteln errichtet werden soll."
„Ohne technische Mittel ist gar nichts zu machen", erklärte Don Alvarez und strich sich mit einer affektiert wirkenden Gebärde das schwarze Haar aus der Stirn.
„Die Menschheit ist an einem Punkt ihrer Entwicklung angelangt, wo technische Mittel allein nicht mehr ausreichen, um die Aufgaben und Probleme, die sich ihr künftig stellen, zu bewältigen. Sie wird Computer und Maschinen auch weiterhin benötigen, dazu aber immer mehr die Kräfte des Geistes einsetzen müssen." Ellert hatte mit Nachdruck gesprochen.
„Wie sie es bei Projekt Zweiterde bereits erfolgreich getan hat", gab Tifflor dem alten Freund Schützenhilfe.
„ES schlägt vor, daß die solare Menschheit einen PSI-TRUST gründet", erklärte Ellert.
„Der PSI-TRUST soll eine Gemeinschaft von vorerst rund zehntausend Menschen sein, die sich dadurch über den •menschlichen Durchschnitt erheben, daß sie überdurchschnittlich viel psionische Mentalenergie produzieren."
„Also Mutanten!" rief Don Alvarez und gestikulierte
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