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1126 - Duell in der Hölle

1126 - Duell in der Hölle

Titel: 1126 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann es leiten, ich kann es führen!« flüsterte Roxy, um ihre Stimme in den folgenden Sekunden zu steigern. »Und ich kann dem Feuer Befehle geben, kraft meiner Gedanken.«
    Es war nicht einfach nur dahingesagt worden. Vor den staunenden Augen der Horror-Oma lösten sich die Flammen von den Handflächen der Frau und machten sich plötzlich selbständig. Sie drehten sich zusammen, verwandelten ihr Aussehen in Kugeln und huschten als solche durch den schmalen Flur.
    Sie tickten gegen die Decke und gegen die Haustür. Sie wurden wieder zurückgeschleudert, berührten den Boden, schleiften über ihn hinweg, drehten sich wie Spiralen um den Körper der Lady Sarah, ohne ihn oder die Kleidung zu verbrennen.
    Wenige Augenblicke später hatten sie wieder ihre ursprüngliche Ausgangspunkte eingenommen und tanzten auf den Handflächen der Roxy Irons.
    »Haben Sie alles gesehen, Sarah?«
    »Ja, habe ich.« Die Antwort war nur ein Flüstern.
    Roxy lächelte. »Ich kann Ihnen versprechen, daß diese Feuerzungen nicht immer so harmlos sind. Sie können auch anders.«
    »Ich weiß.« Sarah hatte Mühe, zu sprechen.
    »Nur zur Information. Es gibt einige Menschen, die schon mit ihnen Bekanntschaft gemacht haben. Nur werden die Ihnen nichts mehr darüber sagen können, denn sie leben nicht mehr. Sie sind zu einer Beute des Feuers geworden.«
    Sarah hatte sich wieder gefangen. Sie stand noch immer an der Wand, die Hände auf den Rücken gelegt. Unter ihrer Haut spürte sie die Tapete, die jetzt etwas feucht durch den Schweiß wurde, den Sarah produzierte. Sie war keine Frau ohne Furcht, auch wenn sie schon viel Schreckliches erlebt hatte.
    »Es ist aber kein normales Feuer - oder?«
    »Nein, da haben Sie recht.«
    »Was denn?«
    »Ich mache das wahr, was Menschen sich vorstellen und manchmal auch wünschen«, erklärte Roxy lächelnd. »Feuer ohne Wärme. Flammen ohne Rauch. Da gibt es nur eines, was man…«
    »Höllenfeuer?« Es hatte einfach heraus gemußt. Deshalb hatte Sarah die Frau auch nicht zu Ende sprechen lassen, und Roxy gab es mit einem Nicken zu.
    »Ich beherrsche es«, erklärte sie dann. »Ich bin in der Lage, dieses Feuer zu führen. Das haben Sie gesehen, Sarah. Die Flammen sind ein Teil von mir. Ich kann sie entstehen und verschwinden lassen, und ich kann durch sie auch töten.«
    »Was wollen Sie hier?« keuchte Sarah die Besucherin an.
    »Zu Jane Collins.«
    »Soll sie im Höllenfeuer verbrannt werden?«
    Roxy Irons zuckte die Achseln. »Das kommt einzig und allein auf Ihre Freundin an.«
    »Gut, ich habe verstanden.«
    »Dann steht unserem Besuch bei Jane ja nichts im Wege. Ich würde vorschlagen, daß Sie zuerst gehen. Sie kennen sich hier aus. Aber denken Sie daran, Sarah. Das Feuer ist manchmal schneller als ein menschlicher Gedanke…«
    »Ich werde es nicht vergessen«, erwiderte die Horror-Oma leise und drehte sich der Treppe zu…
    ***
    Es gab gewisse Dinge, die Jane Collins nicht unbedingt liebte. Dazu gehörte das Schreiben von Rechnungen und Büroarbeit im allgemeinen. Leider mußte es sein, und ein Tag wie dieser, wo draußen der Himmel zu trauern schien, eignete sich besonders dafür. Der Sommer hatte Abschied genommen. Das sogar termingerecht. Der Herbst und der Winter lagen vor ihr. Die langen, dunklen Nächte und die oft kalten oder regennassen Tage. Das alles gehört zum Leben, denn es war der Kreislauf, der sich Jahr für Jahr wiederholte und sich auch immer wiederholen würde. Daran konnte auch das Millennium nichts ändern.
    Drei Rechnungen mußte sie schreiben. Es ging um keine hohen Summen. Kleine Beträge, die den Fällen angemessen waren. Sie hatte die Aufträge - Beobachtungen - auch nur angenommen, um mal wieder etwas zu tun. In der letzten Zeit war es sehr ruhig gewesen, was wohl am heißen Sommer gelegen hatte. Auch zusammen mit John war sie in keinen Fall hineingeraten, so war sie ihrem eigentlichen Job nachgegangen, den sie seit einigen Jahren offiziell ausübte.
    Mit der Arbeit war sie relativ schnell fertig. Der Computer war leicht zu bedienen, und der Drucker spuckte die Kopien aus. Hier oben unter dem Dach breitete sich eine Welt für sich aus. Es war auch das Reich der Horror-Oma, denn dieses ausgebaute Dachgeschoß hatten Jane und Sarah zu einem perfekten Arbeitszimmer und Archiv umfunktioniert. Es war auch Platz genug für den großen Bildschirm geschaffen worden, der schon beinahe einer Kinoleinwand glich und an einer Schmalseite des Dachgeschosses stand, umrahmt von Regalen

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