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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sei denn, man belegte sie mit konzentriertem Trommelfeuer.
    Die Klong und die Parsf hatten die fremde Beeinflussung erkannt und sie unwirksam gemacht. Der Kampf begann von neuem, und zwar mit verstärkter Intensität. Hatten die Roboter sich bisher darauf beschränkt, einander zu rammen und mit den Greifwerkzeugen zu bearbeiten, so setzten sie jetzt Schußwaffen ein. Ein zischendes, sprühendes Feuerwerk entstand in der weiten Halle. Geoffry beobachtete es sprachlos. Was war geschehen? Draußen im All kämpften die Klong und die Parsf Schulter an Schulter gegen die Terraner. Sobald man sie gefangen nahm und einsperrte, gingen sie aufeinander los?
    Gab es einen Sinn in diesem Verhalten, oder hatten sie den positronischen Verstand verloren?
    Eine Tür glitt beiseite. Sicherheitsbeamte der Kosmischen Hanse drängten sich in Geoffrys Labor.
    „Fertigmachen zum Einschleusen von Kampfrobotern", rief jemand.
    Gebannt beobachtete Geoffry das große Schleusenluk der Halle. Festzustellen, wie Klong und Parsf auf verschiedene Gasgemische reagierten, war eines der Ziele seiner Versuchsreihe gewesen. Dazu brauchte er die Schleuse. Er hatte ein nichtssagendes Ergebnis erzielt: Die gegnerischen Roboter waren unanfällig selbst gegen die giftigste Atmosphäre. Sie fühlten sich im Vakuum ebenso wohl wie in einer heißen Chlor-Wolke unter zehn Atmosphären Druck, und eine kalte Niederdruck-Wasserstoffumwelt war ihnen genauso recht wie herkömmliche Atemluft. Es gab keinen Zweifel daran, daß sie auch in flüssiger Umgebung einwandfrei funktionierten.
    Das Luk fuhr auf. Drei terranische Kampfroboter des modernsten Typs schwebten in die Halle, in leuchtende, orangefarbene Energiefelder gehüllt. Sie glitten auf den Tumult der Kämpfenden zu. Man hatte sie instruiert, ein Minimum an Gewalt anzuwenden. Die Klong und die Parsf durften nicht beschädigt, geschweige denn zerstört werden; dazu waren sie zu wertvoll. Mit starken, tentakelgleichen Greifarmen versuchten die terranischen Maschinen, die Kämpfer voneinander zu trennen. Aber es kam anders, als die Planer vorgesehen hatten.
    Das Auftauchen der feindlichen Roboter hatte den Parsf und Klong offenbar das Gefühl der Zusammengehörigkeit wiedergegeben. Sie lösten sich aus dem Zugriff der Kampfmaschinen und machten gegen den gemeinsamen Gegner Front.
    „Vorsicht!" rief Geoffry. „Ich glaube, ihr seid besser beraten ..."
    Weiter kam er nicht. Ein greller Blitz zuckte auf. Ein trockener Knall bellte aus dem Empfänger - und einer der drei terranischen Roboter war verschwunden. Nicht zerstört, aufgelöst, abgeschossen oder irgend sonst etwas, was sich auf die Wirkung einer konventionellen Waffe hätte zurückführen lassen, sondern einfach entmaterialisiert.
    Die Männer von der Hanse-Sicherheit reagierten mit der Zielsicherheit langjähriger Erfahrung. „Roboter zurück!" gellte eine Befehl.
    Die beiden überlebenden Maschinen gehorchten. Die Front der Klong und Parsf verhielt sich still, als klar wurde, daß die Angreifer sich zurückzogen. Diesen Augenblick relativer Ruhe benützte Geoffry Waringer, das einzige Mittel einzusetzen, das in einer Lage wie dieser noch eine Wirkung erzielen konnte. Er intensivierte das künstliche Schwerefeld in der Halle.
    Die terranischen Roboter waren verschwunden; das Schleusenschott hatte sich geschlossen. Die Klong und die Parsf, vom gemeinsamen Gegner befreit, entsannen sich der unterbrochenen Beschäftigung und schickten sich an, von neuem aufeinander loszugehen. Ein paar Schüsse wurden abgefeuert - der Schütze schuf offenbar winzige, kurzlebige Strukturlücken in seinem Kaltmantel, um die Projektile durchzulassen - richteten jedoch keinen erkennbaren Schaden an. Dann aber begann die erhöhte Gravitation wirksam zu werden.
    Das blaßgrüne Energiefeld schützte die Roboter offenbar nicht vor dem Effekt der Schwerkraft. Schwebende Klong sackten zu Boden, ihre Antigravantriebe offenbar überfordert von dem künstlichen Gravitationsfeld, dessen Stärke inzwischen 23g betrug.
    Den Parsf knickten die dürren Spinnbeine ein. Ihre Kriechbewegungen wurden matter und matter, bis sie ganz aufhörten. Mehrere Klong stürzten um und schlugen mit hartem Knall zu Boden. Geoffry mußte sorgfältig darauf achten, daß er sie nicht ernsthaft beschädigte.
    Aber während er zusah, wie sich die Intensität des Schwerefelds bis auf 30g steigerte, überkam ihn ein Gefühl des Triumphs. Er hatte endlich eine Waffe gefunden, mit der die Abwehr der gegnerischen

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