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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Flößer auch die Lüge nicht nachweisen.
    „Und dann? Was geschah dann, Flößer?"
    Crduun hatte sich wieder gefaßt.
    „Wir machten uns daran, wenigstens die restliche Ladung zu retten und bauten das Floß wieder zusammen. Da der Floßkopf und der Goon-Block mit dem Antrieb beschädigt worden waren, beschloß ich, unverzüglich den Schmiedewall aufzusuchen. Ich war überzeugt, richtig gehandelt zu haben."
    Enzyön wechselte die Stellung, betrachtete seine vier Besucher eine Weile, ehe er ein Gerät auf seinem Tisch aktivierte und in der fremden Sprache der Queratas einige Anweisungen gab. Dann wandte er sich erneut an Crduun: „Ihr werdet vorerst im Fort bleiben, bis alles geklärt ist. Um die Reparatur der beiden Goon-Blöcke deines Floßes werden sich die Monteure kümmern. Die Ladung wird übernommen. Das wäre alles im Moment."
    „Wir sollen im Fort bleiben?" vergewisserte sich Crduun mit sichtlichem Unbehagen. „Wir könnten doch den Monteuren bei der Reparatur meines Floßkopfes helfen und ..."
    „Ich sagte, ihr bleibt im Fort!" donnerte ihn Enzyön an. „Die Posten werden euch zu eurem Quartier bringen."
    Crduun war klug genug, nichts mehr zu sagen. Dabei hätten nur wenige aufklärende Worte genügt, um das Wohlwollen des Kommandanten und vielleicht sogar der Schmiede selbst zu erringen. Einige Sekunden erwog er diese Möglichkeit, aber dann siegte doch das Mißtrauen. Die Saat der beiden Terraner und des Mausbibers ging auf.
    Wortlos verließen sie den Raum, als sich die Tür öffnete. Die zwei Queratas empfingen sie und brachten sie zum nächsten Lift. Langsam sank die Kabine in die Tiefe.
    „Das gefällt mir überhaupt nicht", murmelte Ras in Interkosmo. „Der Kerl traut uns nicht über den Weg und will uns hier festsetzen."
    „Er hat keine Beweise", gab Salik zurück. „Gucky, hast du etwas herausfinden können?"
    „Nichts, Freunde. Ich kann die Gedanken dieses Obziön nicht aufnehmen ..."
    „Du meinst Enzyön?" vergewisserte sich Salik.
    „Verrückter Name! Jedenfalls hat der Bursche eine Art Abschirmblock, eine mentale Sperre."
    „Das fehlt uns noch! Ehrlich gesagt: Am liebsten würde ich so schnell wie möglich von hier verschwinden."
    „Dazu ist noch immer Zeit", versicherte Ras zuversichtlich. „Im Notfall teleportieren wir einfach blind in den Raum. Die blaue Sonne ist kaum zu übersehen."
    Die Kabine hielt an.
    „Folgt uns", befahl einer der Queratas.
    Sie wurden kreuz und quer durch mehrere Abteilungen geführt und landeten schließlich in einem spärlich eingerichteten Raum. Hinter ihnen wurde die Tür verschlossen.
    Salik sah sich um. Eine zweite Tür führte zu einer sanitären Anlage, die allerdings kaum für Terraner gedacht war. Immerhin gab es fließendes Wasser.
    Ras nahm in einem der länglichen Sessel Platz.
    „Nun, Crduun? Was hast du für einen Eindruck? Hat dir Enzyön unsere Geschichte abgenommen oder nicht?"
    Crduun hatte sich in einer Ecke auf den Boden gesetzt. Er war völlig durcheinander, wie Gucky leicht feststellen konnte. Der geringste Anstoß würde genügen, ihn mental zusammenbrechen zu lassen.
    Er war jetzt alles andere als ein zuverlässiger Bundesgenosse.
    „Ich weiß es nicht", sagte er und ließ seine Augen herumwandern. „Ob es hier eine Abhörvorrichtung gibt?"
    „Keine", beruhigte ihn Salik, der den Raum längst mit den in seinem SERUN vorhandenen Instrumenten positronisch abgetastet hatte. „Du kannst unbesorgt reden."
    Crduuns Zirpen schien Befriedigung auszudrücken.
    „Man wird den Kursdatenspeicher, im Floßkopf abfragen, vielleicht hätten wir ihn doch löschen sollen."
    „Auf keinen Fall!" widersprach Salik. „Das hätte erst recht Verdacht erregt. Der aufgezeichnete Aufenthalt im Orbit um Todesauge entspricht dem Zeitpunkt des angeblichen Piratenüberfalls. Dass wir dann in der Nähe der blauen Sonne in den Normalraum zurücktauchen, ist nicht ungewöhnlich."
    Während des Gesprächs blieb Gucky ungewöhnlich schweigsam, weil er damit beschäftigt war, den nach der Anspannung aufkommenden Hunger zu stillen. Er wunderte sich darüber, dass man ihnen die SERUNS weder abgenommen, noch sie nach versteckten Waffen durchsucht hatte.
    Ras wanderte in dem geräumigen Gefängnis auf und ab, dann blieb er vor dem Mausbiber stehen, der in einem der schalenförmigen Sessel lag.
    „Wenn du satt bist, könnten wir uns vielleicht mal im Fort umsehen. Was meinst du?"
    „Jederzeit sprungbereit!" erklärte Gucky wenig begeistert.
    „Du

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