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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hauptkorridors war mit einer Art Teppich bedeckt, und die Türen rechts und links zierten bunte fremdartige Ornamente.
    Man näherte sich offenbar dem Allerheiligsten, dem Sitz des Kommandanten.
    Crduun wurde mit jedem Schritt, den sie machten, unruhiger und furchtsamer, esperte Gucky voller Sorge. Hoffentlich hielt der Flößer durch und spielte seine Rolle so, wie es geplant war. Ein falsches Wort konnte alles verderben.
    Und noch etwas stellte Gucky fest: Er empfing zwar undeutlich Gedankenimpulse von der Fortbesatzung, konnte aber die Individualmuster nicht einzeln ausfiltern. Es war, als1 befände sich zwischen ihm und den Gehirnen der Queratas ein mentaler Dunstschleier.
    Die beiden Soldaten hielten an und deuteten auf eine Tür mit besonders beeindruckenden Zierornamenten.
    „Kommandant Enzyön", sagte einer von ihnen mit gedämpfter Stimme.
    Der andere drückte mit seiner Klaue auf eine gekennzeichnete Stelle des Türrahmens.
    Ras bemerkte die winzige Kameralinse über der Tür, aber er hätte sich auch so denken können, dass sie ständig beobachtet wurden, zumindest von dem Zeitpunkt an, da sie diesen Teil des Forts betreten hatten.
    „Sollen hereinkommen", sagte eine tief und rau klingende Stimme von irgendwoher. „Ich öffne die Tür."
    Gleichzeitig ging sie nach innen auf.
    Salik musste Crduun einen leichten Stoß geben, damit er sich in Bewegung setzte. Die anderen folgten.
    Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Sie standen in einem lichtdurchfluteten Raum, der mit seltsam geformten Möbeln ausgestattet war, die von den Echsen wahrscheinlich als besonders bequem empfunden wurden. Enzyön selbst befand sich in halb liegender Stellung hinter einem mit Geräten und unbekannten Gegenständen überladenen Tisch und blickte ihnen aus kalten Augen entgegen.
    „Du bist der Flößer Crduun", sagte Enzyön. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Und das sind deine drei Kaufsöhne."
    „So ist es, Kornmandant Enzyön", bestätigte Crduun beklommen.
    „Ich konnte die Ankunft deines Floßes beobachten", fuhr Enzyön fort und deutete auf das riesige Fenster in seinem Rücken. „Weißt du nicht, dass es verboten ist, nur mit halber Ladung den Schmiedewall aufzusuchen? Ich warte auf eine Erklärung, Crduun."
    Salik, Ras und Gucky waren hinter dem Flößer stehengeblieben, um so die Rangordnung zu wahren.
    Gucky esperte angestrengt, aber ohne jeden Erfolg. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass Enzyön über einen Mentalblock verfügte, den er bewußt oder auch unbewußt aktiviert hatte - oder der vielleicht von Natur aus vorhanden war.
    Es war unmöglich, die Gedanken des Kommandanten zu lesen.
    Ein wenig umständlich und mehrmals durch Fragen unterbrochen berichtete Crduun nun, wie vorher vereinbart, die abenteuerliche Geschichte eines Überfalls durch unbekannte Piraten in einem Sektor, der Dutzende von Lichtjahren vom Fort, entfernt war.
    „Sie kamen ohne jede Vorwarnung und griffen uns mit überlegenen Waffen an, dem wir kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Meine Armadamonteure wehrten sich verzweifelt, aber ohne großen Erfolg. Die Piraten plünderten die Ladung und ließen uns nur die Hälfte ..."
    „Warum denn das?" erkundigte sich Enzyön voller Mißtrauen. „Wenn sie schon dabei waren, warum nahmen sie nicht alles?"
    „Das ist mir auch unverständlich", redete Crduun sich heraus.
    „Es muß aber dafür eine plausible Erklärung geben!" beharrte der Kommandant.
    „Nur eine sehr vage, Enzyön. Wir hatten uns in den Floßkopf zurückgezogen, als eine Explosion erfolgte, die unsere STOWMEXE auseinanderbrechen ließ. Die Piraten stellten sofort ihre Angriffe ein und bemächtigten sich der umhertreibenden Essenzballen, luden sie hastig in ihre Frachter ein und verschwanden dann."
    „Wie sahen die Frachter aus?"
    Die Frage kam schnell, und der Flößer war nicht auf sie vorbereitet. Er begann zu stottern, was Enzyöns Mißtrauen nur noch stärker werden ließ.
    „Kugelförmig", sagte Salik geistesgegenwärtig.
    Enzyön warf ihm einen ausdruckslosen Blick zu.
    „Seit wann reden Sklaven, wenn der Herr gefragt wird?" Er sah Crduun wieder an.
    „Stimmt das, was dein Kaufsohn behauptet?"
    „Ja, es waren große Kugeln, die uns angriffen. Aber sie verschwanden genauso schnell, wie sie vorher auftauchten. Wir können uns das nicht erklären."
    „Ich allerdings auch nicht", sagte der Kommandant.
    Es war offensichtlich, dass er kein Wort von dem glaubte, was Crduun berichtete. Aber er konnte

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