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1140 - Der Rächer des Engels

1140 - Der Rächer des Engels

Titel: 1140 - Der Rächer des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kraft des Engels ist, für mich vorbei. Genau das muss ich akzeptieren.«
    »Er hat dich also am Leben gehalten.«
    »Ja, der Erzengel«, flüsterte McMurdock voller Ehrfurcht. »Er war auch der Beschützer der Heiligen. Bevor dieses Jahrtausend vorbei ist, muss ich das Herz gefunden haben. Erst dann ist diese Zeit abgeschlossen. Aber das weiß nicht nur ich, auch andere sind daran interessiert, doch ich trage die Verantwortung, und ich kann den Engel nicht enttäuschen.«
    »Das habe ich begriffen. Nur bin ich nicht dafür, dass man sein Ziel mit allen Mitteln erreicht, koste es was es wolle. Zu deiner Zeit mag das anders gewesen, sein, aber heute…«
    »Die Menschen sind doch gleich geblieben. Es hat schon immer gute und schlechte gegeben. Daran haben auch die Zeiten nichts ändern können.« Er lächelte. »Doch eines ist mir klar geworden, John. Ich kann dich nicht mehr als Feind ansehen. Wäre es so gewesen, hätte dich der Erzengel nicht am Leben gelassen. Er hat es getan, und es ist eine große Gnade für dich gewesen.«
    Das sah ich verständlicherweise etwas anders und hielt damit auch nicht hinter dem Berg. »Ich weiß nicht, ob man da unbedingt von Gnade sprechen kann. Er hat gesehen, wer ich bin, und du musst es ebenfalls gesehen haben.«
    McMurdock wich meinem Blick aus und rieb die Hände gegeneinander. Schließlich presste er eine Antwort hervor. »Ja, ich sah, dass sich etwas sehr Wertvolles in deinem Besitz befand.«
    Da er nicht weitersprach, vollendete ich den Satz. »Es ist das Kreuz.«
    »Woher hast du es?«
    Ich ließ die Frage unbeantwortet, denn mir war bei ihm etwas aufgefallen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihm das Kreuz nicht ganz unbekannt war und er noch nicht einordnen konnte, wo er es unterbringen sollte. Seine Augen bewegten sich unruhig. Der Mund zuckte, ohne dass er etwas sagte, und er strich nervös über seine Haare hinweg. Ich sah den Schweiß auf seinem Gesicht und konnte mir vorstellen, dass sich die Erinnerungen durch seinen Kopf bohrten, wo sie noch nebelgetränkte Bilder hinterließen.
    Ich fragte McMurdock direkt. »Kennst du es?«
    Er zuckte leicht zusammen und schluckte. »Ich weiß es nicht so genau. Es liegt alles so weit weg. Aber ich glaube, mich erinnern zu können, von ihm gehört zu haben. In meiner Zeit…«
    Ich horchte auf. »Hat die Jungfrau davon gesprochen?«
    »Das kann sein.«
    »Denke genau nach. Du bist doch in ihrer Nähe gewesen.«
    Er quälte sich. Er trank noch einmal Wasser. Er strengte sich stark an. Auf seine Stirn traten Schweißperlen.
    Ich wollte ihm eine Hilfe geben und fragte: »Möchtest du es noch einmal sehen?«
    »Ja, das wäre gut.«
    Ich holt das Kreuz aus der Tasche und legte es so auf den Tisch, dass er die Zeichen darauf erkennen konnte. McMurdock beugte sich über die Tischplatte hinweg, um alles so genau wie möglich zu sehen. Ich ließ ihm Zeit und schaute zu, wie er die Lippen bewegte, aber die Worte nur so leise hervorbrachte, dass ich nicht einmal Fragmente davon verstehen konnte.
    Nach einer Weile traute er sich, seine Hand über den Tisch zu schieben und näher an das Kreuz heranzubringen.
    »Ja«, ermunterte ich ihn, »fass es ruhig an. Ich bin der Überzeugung, dass es dir nichts tun wird.«
    Ich hatte wohl das Falsche gesagt, denn seine Hand zuckte wieder zurück. »Wieso nichts tun? Ist es denn gefährlich?«
    »Für manche schon.«
    »Ein Beispiel?«
    »Für diejenigen, die auf der Seite der Hölle stehen. Die hassen es. Andere sind einfach nicht in der Lage, es anzufassen. Das wollte ich dir nur gesagt haben.«
    »Ich stehe auf der anderen Seite.«
    »Das habe ich gesehen.«
    Er konzentrierte sich wieder auf meinen Talisman, der nicht reagierte. Er blieb nach wie vor ruhig auf dem Tisch liegen.
    Sehr leicht strich McMurdock mit den Fingern darüber hinweg, und es musste ihn dabei ein gutes Gefühl durchströmen, denn seine Gesichtszüge entspannten sich und über die Lippen glitt ein Lächeln hinweg. Ein Zeichen, dass es ihm gut ging.
    »Es ist so wunderbar«, gab er seine Gefühle preis. »Man fühlt sich geborgen. Es ist einfach schön, so wunderschön, und es drängen sich Erinnerungen hoch.«
    »Kennst du die Zeichen?«
    McMurdock überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. »Nein, sie sind mir unbekannt. Ich sehe Buchstaben, aber auch etwas anderes.«
    »Die Buchstaben sind wichtig.«
    Er senkte den Blick und lächelte das Kreuz an. Dann sprach er sie aus, und erst als er auch das U geflüstert

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