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1140 - Der Rächer des Engels

1140 - Der Rächer des Engels

Titel: 1140 - Der Rächer des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht unmittelbar aus der Torrichtung. Sie ertönten um ihn herum. Geister, die sich aus dem Unsichtbaren meldeten und immer dichter an ihn herankamen, als wollten sie sich wie ein unsichtbares Gewand um ihn drehen.
    Er wusste nicht, ob er gewarnt werden sollte oder nicht. Vielleicht wollten sie ihn auch nur empfangen und ihm klarmachen, dass Avalon auf ihn wartete.
    Er ging weiter. Noch zwei breite Stufen, dann verschwand die dunkle Fläche des Rasens und machte dem normalen Boden Platz. Von oben her schoss eine Windbö herab. Für einen Moment wurde McMurdock regelrecht durchgeschüttelt, und er warf unwillkürlich einen Blick zum Nachthimmel.
    Eine Stelle des Himmels war wolkenlos, und so konnte er den blassen Mond sehen.
    Erst jetzt, als sich McMurdock auf das Tor konzentrierte, sah er, wie hoch es in der Wirklichkeit war.
    Aus seiner luftigen Perspektive hatte es anders ausgesehen.
    John Sinclair kannte das Tor zu Avalon. Er, McMurdock, kannte es nicht. John Sinclair hatte es durchschritten und war in eine andere Welt gelangt. Er würde das gleiche tun.
    Nur noch ein Schritt trennte ihn von diesem hoch angesetzten Torbogen. Er ging noch nicht weiter und schaute hindurch bis auf die andere Seite.
    Auch dort sah es nicht anders aus. Wenn er es durchschritten hatte, würde ihn die normale Dunkelheit erwarten. Vergeblich lauschte er nach den Stimmen. Sie hatten sich zurückgezogen. Das einzige Geräusch war das Säuseln des Windes, der an seinen Ohren vorbeiglitt und so etwas wie eine Melodie hinterließ.
    Er betrat das Tor.
    Ein Moment der großen Gefühle. Den zumindest erwartete der Schotte. Er rechnete damit, dass auch die Dunkelheit der Nacht verschwinden würde, um dem hellen Licht der Insel den nötigen Platz zu verschaffen.
    In der Mitte blieb er stehen. Es war aus einem Gefühl heraus geschehen. Er glaubte, sich genau auf der Grenze zwischen der normalen Welt und der der Mythen aufzuhalten und suchte auch nach einem Kontakt. Er wollte, dass sich Avalon meldete, als könnte er dies durch seinen eigenen Willen ermöglichen.
    Die fremde Welt schwieg. Sie war nicht da. Oder wenn sie vorhanden war, wollte sie nichts mit ihm zu tun haben, und seine Erinnerung glitt in diesem Moment weit zurück. Hinein in eine Zeit, als er ihm noch möglich war, das Herz nach Avalon zu schaffen, um es dort zu verbergen.
    Warum damals? Warum nicht heute? Weshalb war das Tor für ihn verschlossen?
    Selbst die Stimmen hatten sich zurückgezogen. McMurdock stand in völliger Einsamkeit innerhalb des Tores und wartete darauf, dass doch etwas passierte.
    Er konnte einfach nicht verstehen, dass ihn die Nebelinsel ablehnte.
    In all den Jahren hatten er abgewartet. Er wusste, dass er kämpfen konnte. Michael hatte dafür Sorge getragen. Ein Teil von ihm steckte in seinem Körper. Jetzt, wo McMurdock den Engel wieder als Helfer benötigte, war er nicht da.
    Es schüttelte ihn durch. Seine Kraft begann nachzulassen. Er hatte Mühe, sich auf den Füßen zu halten und merkte, wie seine Knie immer schwächer wurden.
    Es war keine normale Schwäche. So etwas war mit ihm noch niemals passiert. Bevor sich McMurdock weiterhin darüber Gedanken machen konnte, da war er für seine Füße schon zu schwer geworden. In den Knien sackte er ein und landete am Boden, auf dem er sich mit den Händen abstützen musste.
    Schwindel überfiel ihn. Die Schwäche ging nicht vorbei, sondern nahm immer mehr zu. Dean überlegte verzweifelt, was er noch für sich tun konnte. Er sah nur die Möglichkeit, das Tor zu verlassen. Es war nicht gut für ihn, weil es ihm die Kräfte nahm, die ihm der Engel gegeben hatte.
    Noch immer kniend konzentrierte er sich auf seine Fähigkeit, fliegen zu können. Es bedeutete für ihn in dieser Lage eine gewaltige Kraftanstrengung, die nichts brachte, denn er schaffte es nicht, in die Höhe zu kommen.
    Wie ein völlig erschöpfter Mensch schaffte er es schließlich, zur Seite zu kriechen.
    Der Weg war so unendlich lang. Jede Bewegung wurde von einem Keuchen begleitet. Keine Stimmen mehr. Nur das Mauerwerk um ihn herum. Die Decke, die Wände, eingetaucht in die Finsternis der Nacht.
    Mühsam hob er den Kopf. Und plötzlich erfasste ihn ein Schimmer der Hoffnung. Der Ausgang war zum Greifen nahe. Zwei Körperlängen noch, dann hatte er es geschafft.
    Noch einmal strengte er sich an. Es war wie ein Fluch, der seinen Körper verändert hatte, aber es war auf der anderen Seite auch der innerliche Jubel, der hochstieg, denn er

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