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1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Ärmchen und Beinchen an, seine hohe Stirn, seine blasse Haut und seine verträumten Augen! Alles deutliche Anzeichen von fortgeschrittener Degeneration."
    „Hamiller muß sich etwas dabei gedacht haben, als er ihn nominierte!" entgegnete Danton. „Deshalb glaube ich nicht, daß Andrew degeneriert ist. Ihn hat bisher nur noch niemand zum richtigen Leben erweckt. Er soll seine Chance bekommen. Wann ist es soweit, Ron?"
    „In zehn Minuten schalten wir das ATG-Feld für zwei Sekunden ab, dann müßt ihr starten. Da wir bis an die Hochatmosphäre hinabgehen, sollte die planetarische Ortung eure Linse für einen Gleiter halten. Sie wird zudem fieberhaft bemüht sein, uns wieder auf die Schirme zu kriegen."
    Roi nickte.
    Auf Vrugg würde man sehr nervös werden, wenn die Ortung plötzlich in unmittelbarer Nähe des Planeten ein kugelförmiges Raumschiff von zweihundert Metern Durchmesser anzeigte, das so plötzlich auftauchte wie es verschwunden sein würde. Noch besser wäre es gewesen, die Raumlinse hätte sich ausschleusen lassen, ohne daß das ATG-Feld abgeschaltet wurde und die TSUNAMI-10 dadurch in die Jetztzeit zurückfiel, doch das war technisch nicht möglich.
    Er verabschiedete sich von Tekener, dann eilte er mit Andrew Denkbar in den Tubenhangar, aus dem die Linse abgeschossen werden sollte. Das nur sechs Meter lange, zwei Meter breite und 1,40 Meter hohe Fahrzeug war zum Start vorbereitet worden.
    Die beiden Männer stiegen durch das Mannluk ein und krochen auf die zwei gepolsterten pneumatischen Konturlager. Vor ihnen befanden sich die doppelten Kontrollund Steuerelemente, die Ortungsanzeigen und eine kleine zweiteilige Aussichtskanzel.
    Die Füße wurden in Schlaufen gehängt und würden die Schub- und Gegenschubpedale bedienen.
    „Alles klar?" erkundigte sich Roi über Helmfunk.
    „Wunderbar klar", antwortete Denkbar. Fff!"
    „Sobald wir gestartet sind, geht der TSUNAMI wieder um eine Sekunde in die Zukunft", erklärte Roi. „Er begibt sich dann auf die der jetzigen Position genau gegenüberliegende Stelle über Vrugg. Sobald ich ausgestiegen bin, hast du also nichts weiter zu tun, als in niedriger Höhe um den Planeten herumzufliegen und dann steil aufzusteigen. Die Ortung des TSUNAMIS wird dich rechtzeitig erfassen, das Schiff kehrt in die Jetztzeit zurück, schleust dich ein und wird wieder Teil der nahen Zukunft. Du mußt dich stur an den Plan halten, auch wenn man dich von Vrugg aus beschießen sollte! Die Wahrscheinlichkeit, daß du getroffen wirst, ist gering."
    „Ich weiß Bescheid." Fff!
    „Start in fünf Sekunden!" ertönte Tekeners Stimme in den Helmtelekoms.
    „Raumlinse klar", gab Roi Danton zurück.
    Vor dem Bug öffnete sich der Tubenverschluß, dann rauschte die auf Vollast arbeitenden Andruckabsorber in den Ohren, als die Raumlinse vom Energiekatapult aus dem Hangar geschossen wurde.
    Roi versuchte, auf einem der Ortungsschirme die Computerdarstellung des TSUNAMIS zu sehen, doch zu spät. Das Schiff war wieder um eine Sekunde in die Zukunft gegangen.
    „Steil runter!" schrie Roi dem Piloten zu, als er an den Kontrollen sah, daß Denkbar die Linse nach fünf Kilometern hochzog.
    Andrew Denkbar hantierte an den Kontrollen. Die Raumlinse schlingerte wild, dann schwebte sie mit gedrosseltem Triebwerk parallel zur Planetenoberfläche.
    Da die Aussichtskanzel sich zur Hälfte an der Unterseite der Raumlinse befand, konnte Roi es unten mehrmals aufblitzen sehen. Wenig später dehnten sich im Weltraum die Glutbälle von Explosionen aus.
    Schon wollte Danton den Piloten energischer auffordern, endlich wieder zum Sturzflug überzugehen, da sah er auf einem Ortungsschirm etwa ein Dutzend Raumschiffe aufsteigen. Sie hatten die gleiche Form wie die Schiffe, die die Sooldocks bisher im Weltraum eingesetzt hatten, waren aber viel kleiner. Ungefähr drei Kilometer unterhalb der Raumlinse stoppten sie ihren Aufstieg, schwärmten aus und begannen zu kreisen.
    Roi warf Denkbar einen verstohlenen Blick zu.
    Er konnte nicht gewußt haben, daß die Sooldocks so klug reagieren würden. Dennoch war es seiner scheinbar konfusen Reaktion zu verdanken, daß man die Linse nicht entdeckt hatte. Um sie kümmerte sich niemand. Offenbar flogen sie in einer Höhe, die auf Vrugg für Gleiter freigegeben war.
    Tatsächlich, auf gleicher Höhe bewegten sich zahlreiche Ortungsreflexe.
    War es denkbar, daß Denkbar die Zukunft vorausahnte?
    Roi fluchte über sein Unterbewußtsein, das ihn verleitete, Wortspiele

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