1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich

an.
    „Schmackofatz ist Journalist!" erklärte er so nachdrücklich, als rechtfertigte das alles. „Ihr habt ihn also absichtlich auf diesem fremden, unwirtlichen Planeten zurückgelassen?"
    Roi schüttelte den Kopf über soviel Unterstellung.
    „Wir ahnten nichts davon, daß dieser Schmackofatz mit von der Partie war, bis du hier aufkreuztest, Phobe. Es war unverantwortlich von dir, ihn heimlich mitzuschicken."
    „Pah!" machte Phobe Sam. „Es ist meine Pflicht als Herausgeber des BASIS-KURIERS, meine Leser mit den aktuellsten Nachrichten zu versorgen, und das kann ich nur, wenn Chefreporter Schmackofatz ungehindert an den Brennpunkten des Geschehens operieren kann. Leider haben frühere Erfahrungen gezeigt, daß er ständig gegängelt und behindert wird, wenn er offen auftritt. Deshalb ziehe ich es vor, ihn als heimlichen Beobachter operieren zu lassen. Wenn er von diesem Planeten nicht zurückgekehrt ist, dann befindet er sich wahrscheinlich in ernsten Schwierigkeiten. Ich verlange, daß ein Schiff losgeschickt wird, um ihn abzuholen!"
    Roi blickte ihn ungläubig an.
    „Die Galaktische Flotte hat allergrößte Mühe, sich eines zahlenmäßig überlegenen Gegners zu erwehren - und du erwartest ernsthaft, daß wir ein Schiff und seine Besatzung riskieren, um einen billigen Roboter von einer Höllenwelt zu holen!"
    Phobe Sam nickte eifrig.
    Er kam jedoch nicht dazu, noch mehr zu sagen, denn in diesem Augenblick betraten Jennifer Thyron und Ronald Tekener, die per Transmitter zur BASIS gekommen waren, die Zentrale.
    Nach der Begrüßung sagte Roi Danton: „Waylon, Icho und ich haben schon die Möglichkeiten erörtert, wie wir den Aufenthaltsort der THUNDERWORD feststellen können."
    „Das ist nicht mehr nötig, Sir", warf die Hamiller-Tube ein. „Soeben konnte ich den Aufenthaltsort der THUNDERWORD einer Nachrichtensendung der Sooldocks entnehmen. Sie steht auf dem Raumhafen von Jays, der Hauptstadt des Planeten Vrugg.
    Wahrscheinlich wird sie von Fesselfeldern am Boden gehalten."
    „Ihre Transformkanonen könnten die Fesselfeldprojektoren wahrscheinlich mühelos zerstören", warf Leo Dürk ein.
    „Perry Rhodan wird gewichtige Gründe haben, das nicht zu tun", erklärte Javier.
    Roi Danton nickte bedächtig.
    „Dann heißt die Aufgabe, auf Vrugg zu landen und Kontakt mit Perry Rhodan oder dem Kommandanten der THUNDERWORD aufzunehmen", sagte er. „Hamiller, hast du einen Meisterpiloten herausgesucht?"
    „Selbstverständlich, Sir", antwortete die Bordpositronik. „Er heißt Andrew Denkbar und hat in der Bordolympiade der BASIS mit neunhundertneunundneunzig von tausend möglichen Punkten den Titel eines Meisterpiloten aller Klassen errungen."
    „Andrew Denkbar ...?" wiederholte Roi leicht geistesabwesend.
    „Sie sagten, ich sollte die Auswahl nach den Fähigkeiten und ohne Ansehen der Person treffen, Sir", erklärte die Hamiller-Tube. „Genau das habe ich getan."
    „Das war es nicht, worüber ich stolperte, Hamiller", erwiderte Danton. „Es war die Bord-Olympiade. Ich kann mich nicht erinnern, wann die letzte Bord-Olympiade stattgefunden haben soll. Vor hundert Jahren? Dann sind die damaligen Goldmedaillengewinner vielleicht längst pensioniert."
    „Aber nein, Sir", widersprach die Hamiller-Tube sanft. „Die Olympiade lief vom vierzehnten März dieses Jahres bis zum Abend des siebenundzwanzigsten November, also bis gestern. Sie wurde nur für die Dauer des Sturzes durch den Frostrubin sowie den folgenden Tag unterbrochen. Die Siegerehrung fand letzte Nacht zwischen null und ein Uhr statt."
    Roi Danton setzte sich in den nächsten leeren Sessel.
    „Das muß man mir zweimal sagen. Nein, nein, es ist nicht nötig! Während der ersten gefährlichen Konfrontation mit der Endlosen Armada, während der Meuterei der Weidenburnanhänger, während unserer irrsinnigen Odyssee durch M82 und während des Kampfes gegen die Sooldocks hat also an Bord der BASIS eine Olympiade stattgefunden - als wären wir im tiefsten Frieden auf einem Routineflug durch die Milchstraße gegondelt! Das ist unglaublich!"
    „Es war schwierig, das gebe ich zu, Sir", sagte die Hamiller-Tube. „Viele Wettkampfteilnehmer konnten ihre Termine nur mit Verspätungen wahrnehmen, da sie anderweitig, zum Teil sogar außerhalb der BASIS, eingesetzt waren, so daß der Freiwache-Plan ständig geändert werden mußte. Das Problem wurde schließlich so gelöst, daß die Wettkämpfe geteilt und die Resultate später verglichen wurden."
    Danton