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1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wieder. »Es darf doch nicht wahr sein, dass zwei Typen wie Sie freiwillig in den Tod gehen wollen. Verdammt, denken Sie doch daran, was passiert ist.«
    Jane wollte ihm die entsprechende Antwort geben. Sie wurde allerdings abgelenkt. Weiter hinten, wo sich die Dunkelheit über den Wald gelegt hatte und ein schmaler Weg in dieses Gelände führte, standen plötzlich zwei Lichter.
    Helle Augen, die ungefähr in einer Höhe blieben, aber dabei auf- und niederglitten. Sie schwammen über einen dunklen Boden hinweg. Es war ihnen klar, dass sich ein Wagen näherte.
    Jane behielt Al Frogg im Auge. Der stand auf dem Fleck und hatte beide Hände gegen die Ohren gepresst. Die Stimmen, die er hörte, schienen ihn immer stärker zu quälen, so dass es für ihn schon zu einem wahren Terror wurde.
    Der Wagen hatte den Wald und auch den Weg verlassen. Er holperte jetzt über die freie Strecke hinweg, über die jetzt das Fernlicht streifte.
    Es blendete, erreichte auch das Haus und gab den aus dem Boden ragenden Steinen einen helleren Glanz.
    Der Wagen stoppte. Scheinwerfer erloschen, und Jane fragte den Inspektor: »Erwarten Sie Besuch?«
    »Ich nicht direkt.«
    Mit dieser Antwort konnte die Detektivin wenig anfangen. Ein wenig irritiert war sie schon, und sie kam auch nicht dazu, nachzufragen, denn die Fahrertür schwang auf.
    Es war dunkel dort. Trotzdem erkannte Jane den Mann, der ausstieg.
    »Suko!«, rief sie laut…
    ***
    Ich war den letzten Schritt gegangen. Ich hätte jetzt durch das offene Fenster nach unten fallen müssen, und ich fiel auch in die Tiefe, doch es war trotzdem anders.
    Kein Fallen wie ein Stein. Es schienen noch andere Kräfte vorhanden zu sein, die von unten gegen mich drückten und dafür sorgten, dass ich nur nach unten schwebte.
    Es ging mir nicht schlecht, auch wenn ich nicht wusste, wo ich mich befand. Es war nicht mehr die Welt, wie ich sie kannte. Um mich herum befand sich ein ungewöhnliches Licht, das sich aus zahlreichen Fäden zusammensetzte.
    Helligkeit, die wirkte, als stünde ich in einem mit Gardinen verhängten Zimmer, wobei sich hinter dem Stoff zahlreiche Lichtquellen befanden.
    Ich schwebte auch nicht mehr in der Luft. Ich hatte Kontakt mit dem Boden bekommen, und ich bewegte mich durch eine ungewöhnliche Umgebung, die mit Stimmen gefüllt war.
    Es war ein Friedhof!
    Schlichte Grabsteine standen krumm oder gerade in einem weichen Boden. Die Gräber selbst waren ungepflegt. Sie sahen alt und zerrissen aus. Der Wind hatte Laub angeweht und auch einiges an Abfall. Auch ich spürte den Wind, der kalt und trocken war, als er gegen Leib und Gesicht fuhr.
    Ein alter Friedhof, auf dem nichts mehr wuchs und die Bäume ihr Laub verloren hatten. Die Blätter waren weggeweht worden wie die Seelen der Toten. Kahle Äste, die mich an Gebeine erinnerten, streckten sich mir entgegen. Graue Graberde und das fahle Licht, das über dem alten Friedhof lag, sorgte für eine noch bedrückendere Atmosphäre.
    Ich ging langsam weiter und achtete dabei auf meine Schritte. Das heißt, ich wollte es, aber sie waren nicht zu hören. Wenn ich die Füße auf den Boden setzte, hinterließen sie kein einziges Geräusch, und so schwebte ich wie ein Nebelgeist über den Friedhof hinweg.
    Ich ging, aber ich wusste nicht, wohin genau ich meine Schritte lenkte. Es gab kein Ziel für mich, und ich verspürte auch nicht das Bedürfnis, den Friedhof zu verlassen.
    Unter einem Baum blieb ich stehen. Ein tief wachsender Ast berührte beinahe meinen Kopf. Als ich den Stamm berührte, fühlte er sich weich wie Gummi an.
    Um mich herum herrschte Totenstille. Es war nicht kalt und auch nicht eben warm. Eine völlig normale Temperatur hielt mich umfangen. Dann konzentrierte ich mich auf den Geruch.
    Nein, wie Herbst roch es nicht, obwohl ich im ersten Moment diesen Eindruck hatte. Es war ein anderer Geruch. Nach Moder, nach altem Laub, verfallen und auch zum großen Teil aus Fäulnis bestehend. Als ich durch das Geäst nach oben schaute, da war von einem Himmel so gut wie nichts zu sehen.
    Ich erlebte eine Totenwelt, die grau in grau lag und erst einmal von mir richtig aufgenommen werden musste. Mein Erinnerungsvermögen war nicht gelöscht worden. Ich wusste sehr genau, auf welchem Weg ich hier auf den Friedhof gelangt war, der sicherlich nicht in der normalen Welt lag, sondern mehr zwischen den Zeiten. Es war ein alter Flecken Erde, durchweht vom Verwesungsgeruch der Leichen, die hier bestattet worden waren.
    Das Haus hatte

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