1145 - Das Haus der Selbstmörder
zuckend. Kringelnd und widerlich. Eklige, dicke Friedhofswürmer, die dabei waren, den Menschen bei lebendigem Leib aufzufressen…
***
»Jane?« fragte Suko, als er die Frauenstimme gehört hatte. Er stand neben dem Rover, hatte die Tür wieder zugedrückt und schüttelte leicht den Kopf. Dann wurde sein Namen noch einmal gerufen, und jetzt waren auch die letzten Zweifel für ihn beiseite geräumt. Es war tatsächlich Jane Collins, die sich in dieser einsamen Umgebung aufhielt. Suko fragte sich sofort, warum ihm sein Freund John Sinclair nichts gesagt hatte.
Es war noch zu dunkel, um alles genau erkennen zu können. Aber die Gestalten malten sich schon ab, und Suko eilte mit schnellen Schritten auf die kleine Gruppe zu.
Auch Inspektor Garret hatte alles mitbekommen. Er wandte sich an die Detektivin. Den Streit hatte er vergessen. »Was ist los? Woher kennen Sie den Mann? Wer ist das?«
Die Detektivin konnte sich ein kaltes Lächeln nicht verkneifen. »Dieser Mann heißt Suko und ist ein Berufskollege von Ihnen. Nur arbeitet er für den Yard.«
Clark Garret schluckte die Antwort. »Ach«, sagte er, »und dieser Mann kennt Sie?«
»Sehr gut sogar. Wie auch sein Freund und Kollege John Sinclair. Wir sind Freunde.«
»Nein, nein…« Garret schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich. Machen Sie mich nicht irre.«
»Wieso irre?« Jane begriff die Reaktion nicht und schüttelte den Kopf. »Haben Sie Probleme?«
»Jetzt schon.«
»Und wieso?«
»Sinclair war hier!«
Jane glaubte, einen Schlag gegen den Kopf erhalten zu haben. »Moment mal, er war hier?«
»Ja, wenn ich Ihnen das sage!«
»Und wo…«, sie winkte ab. »Moment mal. Ich denke, dass wir von John Sinclair sprechen?«
»Natürlich.«
Sie atmete tief ein. »Okay, und wo befindet sich dieser John jetzt? Ist er schon wieder gefahren?«
»Nein, nur der Heli. Er selbst ist in das Haus gegangen. Er hat einen Mann namens Jack Kessler verfolgt. Außerdem habe ich Sinclair herbestellt. So und nicht anders sehen die Tatsachen aus.«
Jane stöhnte und fasste sich an den Kopf. »0 Gott, warum habe ich das nicht gewusst?«
»Sie haben nicht gefragt. Das Thema ist nie angesprochen worden, das wissen Sie.«
»Ja«, gab sie nickend zu, »das weiß ich. Da kann ich mich nicht einmal beschweren.«
Suko war bei ihnen eingetroffen. Er hatte einiges von dem mitbekommen, was gesprochen wurde, und mischte sich jetzt ein. »Wenn ich helfen kann, stehe ich gern zur Verfügung.«
»Ja, vielleicht - vielleicht auch nicht«, sagte die Detektivin lachend und umarmte ihren Freund.
»Das ist alles wie… na ja, hier hat der Zufall wirklich eine große Rolle gespielt.«
»Oder das Schicksal«, sagte Garret und wandte sich an seinen Kollegen aus London. »Ich bin übrigens Inspektor Clark Garret. Wer Sie sind, das hat mir Miss Collins erzählt, die wohl auch John Sinclair kennt, der Ihnen Bescheid gesagt hat, wie ich weiß.«
»Stimmt alles. Wo finde ich John?«
Jane gab die Antwort und zeigte auf das Haus. Zuvor gab sie Garret die Pistole zurück »Da muss er sein, wie ich hörte. Im Haus, im Licht, wie auch immer. Aber er ist bisher noch nicht zurückgekehrt. Ich habe ihn nicht gesehen. Ich habe ihn nicht einmal gehört. Alles was ich weiß, das weiß ich vom Kollegen Garret.«
Suko nickte und tat damit so, als hätte er alles verstanden, was aber nicht stimmte, denn er setzte sofort eine Frage nach »Wer ist denn dieser Mann?«
Er meinte damit Al Frogg, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte und seinen Blick nervös von einer Person zur anderen streifen ließ.
»Al Frogg war für mich der Auslöser des Ganzen«, erklärte Jane. »Wäre er mir nicht zufällig vor den Wagen gelaufen, hättest du mich hier auch nicht gesehen. Aber das ist nun mal der Fall gewesen, und so bin ich mit hineingeraten. Al wird davon diesem Haus angezogen wie von einem Magneten. Er hat den Ruf der Toten gehört, wie ein gewisser Jack Kessler, der zusammen im Haus mit John Sinclair verschwunden ist und…«
»Moment!«, sagte Suko. »Jetzt habe ich alles gehört und nichts begriffen.«
Jane nickte. »Das kann ich mir denken.«
»Sollten wir nicht von vorn beginnen und alles der Reihe nach durchgehen? Ist vielleicht für uns alle das Beste. Es ist schon außergewöhnlich, wenn man sich auf die Rufe der Toten verlässt, finde ich.«
Garret stimmt dem zu. Er und Jane übernahmen es, Suko einzuweihen, der zwischendurch immer nickte und dabei das Haus nicht aus den Augen ließ.
Weitere Kostenlose Bücher