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1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freundin hier noch immer sicher gelandet. Sie wissen doch, Mr. Sinclair, runterkommen wir immer.«
    »Stimmt. Komisch, daran habe ich auch gerade gedacht.«
    Ich machte mir keine Gedanken mehr über diese Dinge. Dafür dachte ich an den namenlosen Menschen, der mich unbedingt sprechen wollte. Ich hatte hin und her überlegt, ohne zu einem Resultat gekommen zu sein. So konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer mich da um Hilfe bat und sich - wenn ich nicht früh genug erschien - das Leben nehmen wollte.
    Im Laufe der Jahre waren mir viele Leute über den Weg gelaufen. Es war zu tollen, aber auch zu verdammt schwierigen Begegnungen gekommen. Viele Menschen sah man, vergaß man wieder, während einem andere stärker in Erinnerung blieben.
    Mich berührte es seltsam, dass mir der Mann seinen Namen nicht hatte nennen wollen. Auch Kollege Garret hatte ihn nicht genannt. Vielleicht konnte er mir mehr sagen, wenn wir uns trafen.
    Ich war so in Gedanken vertieft, dass mir nicht aufgefallen war, wie wir an Höhe verloren. Erst als ich durch die leicht gewölbte Scheibe an der rechten Seite nach unten schaute, sah ich, das wir nicht mehr weit über den Hügeln und den Bäumen hinwegschwebten. Jetzt lag das Land dunkel unter uns.
    Die neuen Lichter sah ich erst in der Ferne.
    Ich drehte den Kopf nach links. »Sind wir da?«
    »Fast.«
    »Aber…«
    Der Pilot lachte. »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Mr. Sinclair, aber keine Angst. Ich finde den Ort. Geben Sie Acht.«
    Ich hatte nicht gesehen, wie er es getan hatte, aber ich bekam die Folge mit. Plötzlich erhellte sich unter uns die Landschaft, denn der Suchscheinwerfer unter der Libelle breitete seinen strahlenden Schein aus, der durch die finstere Welt streifte und einen auf dem Hügel wachsenden Wald zu einer bleichen, gespenstischen Kulisse machte, die unter uns weghuschte.
    Wälder, freie Flächen dazwischen. Der graue Asphalt der Wege, über den Licht strich. Windstöße, die mit den Bäumen spielten und auch gegen den kleinen Hubschrauber drückten.
    Wir flogen langsamer. Der Pilot hielt jetzt genau Ausschau. Er war dabei sehr konzentriert, als er die Maschine noch tiefer senkte und in die Dunkelheit ein größeres Loch riss. Da schwamm ein hellbleicher See durch die Landschaft.
    Ich sah kein Auto, als wir die Straße überflogen. Es war die letzte vor dem Ziel, denn dann erschien eine Lichtung im hellen Schein, und auf ihr stand Kollege Garret.
    Er hielt sich neben seinem Fahrzeug auf und winkte mit beiden Armen in das Licht hinein. Der Pilot flog noch eine Kurve, bevor er dann zur Landung ansetzte, die nicht leicht werden würde, denn immer wieder packte uns der Wind.
    An der rechten Seite fiel mir noch etwas auf. Ich hatte einen hohen Schatten gesehen, der sich auf einer Hügelkuppe in die Höhe gereckt hatte, dann aber verschwunden war.
    Garret zog den Kopf ein, als die kleine Maschine tiefer und tiefer schwebte. Die Rotorenblätter erzeugten einen starken Wind und drückten das Gras nach unten.
    Garret blieb neben seinem Fahrzeug stehen und schaute zu, wie schwer es dem Piloten fiel, die kleine Maschine bei diesen Böen aufzusetzen.
    Ich hielt für einen Moment die Luft an und atmete erst wieder auf, als wir standen.
    Von der Seite her grinste mich der Pilot an. »Wieder eine glatte Landung, Mr. Sinclair. So muss es sein.«
    Ich schnallte mich los. »Sie sind super.«
    »Danke.« Er reckte einen Daumen in die Höhe. »Dann viel Glück, Mr. Sinclair.«
    »Ja, das werde ich brauchen.«
    Er würde gleich wieder starten. Ich stieg aus. Die Rotorblätter drehten sich noch über der Libelle und der Wind fegte mir die Haare hoch.
    Ein letztes Mal winkte ich dem Piloten zu, als er die Libelle wieder startete.
    Mein Ziel war Garret. Er stand noch immer neben seinem Austin und schaute der Libelle nach, die sehr bald von der Dunkelheit des Himmels geschluckt wurde.
    Der Kollege war so groß wie ich, nur ein wenig älter und trug einen Bart. Auf seinem Kopf saß ein Hut mit breiter Krempe, die manchmal vom Wind gebogen wurde, Bevor er mir die Hand reichte, blickte er auf die Armbanduhr. »Genau in der Zeit.«
    »Ich habe noch zehn Minuten.«
    »Das muss auch so sein.«
    »Warum?«
    »Das Ziel liegt ein paar Meter entfernt.«
    Bevor Garret sich in Bewegung setzen konnte, hielt ich ihn fest. »Mal eine Frage vorweg, Kollege. Kennen Sie den Mann, der mich unbedingt sprechen will?«
    »Ja. Es ist Jack Kessler.«
    »Das hätten Sie mir auch vorher sagen

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