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1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch am breitesten. Die Etage darüber war nicht so breit und die letzte auch nicht, denn dort begann bereits das Dach. Allerdings reckte sich über das Dach hinweg in der Mitte ein turmähnlicher Ansatz in die Höhe mit einem sehr hohen Fenster oder einer Tür, wie sie auch in der Mitte der anderen Etagen zu sehen war.
    Ich hatte mich an die Dunkelheit gewöhnen können, so waren mir auch die zahlreichen Fenster in den einzelnen Etagen nicht entgangen, auch wenn diese von keinem Lichtschimmer erhellt wurden und sich als dunkle Vierecke präsentierten.
    Garret hatte mir Zeit gelassen, das Haus zu betrachten. Ich schielte zudem auf die Armbanduhr und stellte fest, dass die Zeit bereits überschritten war.
    »Na, was sagen Sie?«
    »Nicht viel. Das Haus nehme ich zur Kenntnis. Ich frage mich, wo sich Ihr Schützling befindet?«
    »Natürlich im Haus.«
    »Klar.« Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. »Soll ich jetzt hineingehen und in jedem Zimmer nach ihm Ausschau halten?«
    »Das wird nicht nötig sein. Ich glaube fest daran, dass er uns bereits entdeckt hat.«
    »Wäre zu hoffen. Dann wüsste er zumindest, dass wir ihn nicht reingelegt haben.«
    »Eben.«
    »Gibt es Licht im Haus?«
    »Ich denke schon.«
    Verdammt, das war mir alles zu vage. Ich fühlte mich zwar nicht gerade auf den Arm genommen, aber es fehlten mir einige Informationen, und dagegen hatte ich etwas. Bevor ich gewisse Fragen stellen konnte, passierte etwas mit dem Haus. Schlagartig wurden sämtliche Fenstervierecke hell.
    Gelbes Licht hüllte die Fenster ein. Es war für mich jedoch kein Licht, das einen Menschen anzog und ihm eine gewisse Geborgenheit vermittelte, es war mehr ein Licht, das mich störte. Vielleicht weil es zu gelb war, ungewöhnlich gelb. Und es blieb seltsamerweise nur auf die Fenster beschränkt, das heißt, nichts davon floss nach draußen. Nur die Fenster waren und blieben erleuchtet.
    »Was sagen Sie, Sinclair?«
    »Nicht schlecht. Immerhin ein Fortschritt.«
    »Aber Sie vermissen jemand?«
    »Klar, Jack Kessler.«
    Garret legte mir eine Hand auf die Schulter. »Er ist aber da. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Hat er das Licht eingeschaltet?«
    »Muss wohl.«
    So ganz überzeugend hatte die Antwort nicht geklungen. Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten, ob sich dieser mir unbekannte Jack Kessler wirklich zeigte oder sich weiterhin in diesem einsam stehenden Haus verborgen hielt.
    »Schauen Sie mal zum Dach hoch, Sinclair!« Garret hatte gesehen, dass ich meinen Blick abgewandt hatte. Nach dieser Aufforderung konzentrierte ich mich auf diesen turmartigen Auswuchs.
    Es gab dort ein kleines Fenster. Darunter aber eines der großen, das bis zum Boden reichte und mehr Ähnlichkeit mit einer Tür aufwies. Genau dort malte sich der Schatten eines Mannes ab. Er stand dort, als hätte man ihn einfach dorthin gezeichnet. Regungslos und nach draußen in die Finsternis schauend. Die Arme lagen dicht am Körper und auch die Beine standen dicht zusammen.
    »Das ist Kessler«, flüsterte Garret.
    »Glaube ich auch. Und jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Wir sollten erst mal abwarten.«
    »Wissen Sie, ob das Fenster offen ist?«
    »Es gibt keine Fenster, Kollege. Man kann einfach hinaustreten, ohne von einer Scheibe gestört zu werden.«
    »Das ist verwunderlich.«
    Er musste lachen. »Ja, aber was ist an und in diesem Haus schon alles normal?«
    Wir hatten Kessler gesehen, er uns auch, und er bewegte sich jetzt, indem er die Arme hob, sie dann über seinem Kopf zusammenführte, um schließlich zu winken.
    »Okay, er hat uns gesehen.«
    »Dann muss er gute Augen haben«, sagte ich.
    »Er hat sich auf mich verlassen.«
    Bisher war es still gewesen. Das änderte sich, denn Kessler ergriff das Wort. »He!«, schrie er. »Seid ihr beide da? Ist Sinclair auch gekommen?«
    Garret gab an meiner Stelle die Antwort. »Ja, ich habe ihn mitgebracht, Jack.«
    »Er soll sich melden.«
    »Los, Sinclair, Ihr Spiel.«
    »Hallo, Jack!«, rief ich. »Jack Kessler. Ich bin es tatsächlich. Ich bin der, den Sie sich gewünscht haben, und ich bin zu Ihnen gekommen, obwohl wir uns nicht kennen.«
    »Das war auch nötig.«
    »Okay, einverstanden. Jetzt sagen Sie mir nur noch den Grund, weshalb ich kommen sollte.«
    »Den wirst du hören, John.«
    »Ich bin bereit!«, rief ich zurück.
    »Nein, nein, nicht dort, wo du stehst.« Er schickte mir noch ein Lachen entgegen. »Nicht dort, sondern hier bei mir. Ich will, dass du zu mir in das Haus kommst.

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