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1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an, um mir ins Gesicht schauen zu können. »Sie… sie rufen mich.«
    »Wer ruft dich?«
    »Die Toten!«
    ***
    Jane Collins glaubte, sich verhört zu haben. Sie wollte noch einmal nachfragen, doch als sie einen Blick in das entsetzte Gesicht ihres Gegenübers warf, da sah sie ein, dass es keinen Sinn hatte. Er hatte für sich die Wahrheit gesprochen und war davon überzeugt, dass ihn die Toten riefen.
    Die Detektivin gab zunächst keine Antwort. Sie ging nur zurück, bis sie sich gegen die Karosserie des Golf lehnen konnte. Dort blieb sie stehen und dachte nach.
    War es Schicksal, Zufall, Fügung, dass sie auf diesen Menschen getroffen war? Dabei hatte sie nach London zurückfahren wollen, weil sie in Guildford einen Job zu erledigen gehabt hatte. Es ging da um das illegale Pressen von CD-ROMs. Sie hatte einige Leute zwei Tage lang beobachtet und dem Geschädigten dann mit perfekten Beweisen dienen können. Jetzt war die Polizei eingeschaltet und kümmerte sich um alles weitere. Ihr Job war vorbei. Jane hatte nicht mehr in Guildford übernachten wollen, Zu weit war der Weg nach London auch nicht, und am Abend sowie in der Nacht hielt sich der Verkehr in Grenzen.
    Sie hatte an nichts Böses gedacht, und plötzlich war dieser Al Frogg aufgetaucht, der jetzt mit wachsbleichem Gesicht und wie eingefroren vor ihr stand.
    Sie sagte nichts. Sie hatte die Antwort gehört und ließ sie sich durch den Kopf gehen.
    Al Frogg war unsicher geworden. Er hatte sich auch verändert. Wie ein Kind hatte er drei Finger in den Mund gesteckt und kaute an seinen Nägeln. Zudem wirkte er wie jemand, der sich am liebsten tief in den Erdboden verkrochen hätte.
    Von der Seite her schielte Frogg die Detektivin an, die es nach einem tiefen Atemzug mit einem Lächeln versuchte und erst dann sprach. »Das hat mich natürlich überrascht.«
    »Ja, weiß ich. Aber Sie haben mich gefragt«, erklärte er hektisch. »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt.«
    »Es stimmt also, dass die Toten Sie rufen, Al?«, fragte Jane.
    »Ja, das ist wahr.«
    »Sonst nichts?«
    »Ich muss hin.«
    »Dann waren Sie auf dem Weg zu ihnen?«
    Al warf Jane einen knappen Blick zu. Dann zuckte er zusammen und drehte sich um. »Alles klar, Ich werde jetzt gehen. Ich darf sie nicht warten lassen.«
    So hatte sich Jane Collins die Sache nicht vorgestellt. Sie war nicht umsonst Detektivin, und sie gehörte zu den Personen, die wussten, dass es Dinge gab, die sich der normale Verstand so leicht nicht erklären konnte.
    Deshalb wollte sie auf keinen Fall zulassen, dass ihr der Mann entwischte. Schon in seinem eigenen Interesse. Wenn die Toten riefen, konnte das nur bedeuten, dass Al Frogg auch zu ihnen wollte und sich womöglich selbst umbrachte.
    Den Schock hatte er hinter sich. Er bewegte sich jetzt wie immer und wollte mit langen Schritten über die Straße eilen. Sie war nicht breit. Den Weg hätte er rasch hinter sich haben können, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sich an beiden Rändern der Straße auch ein Graben auftat.
    So stieg Al über den Rand hinweg - und sackte plötzlich ab, denn er war ins Leere getreten. Zwar war der Graben mit allerlei Laub und Zweigen gefüllt, dieses Gemisch allerdings bot dem Gewicht des Mannes kaum einen Widerstand.
    Er konnte sich nicht mehr fangen, schrie noch überrascht und wütend auf und kippte dann zur Seite.
    Bevor er sich aufrappeln konnte, war Jane Collins bei ihm. Sie packte ihn an der linken Schulter und zerrte ihn hoch.
    Al wehrte sich. Er ruckte herum, und Jane musste schon nachgreifen, um ihn richtig zu fassen zu bekommen. »Nun mal langsam, Freund«, sagte sie, wobei sie ihn auf die Straße zog. »Alles mit der Ruhe, dann sehen wir beide weiter.«
    »Aber ich muss zu ihnen. Sie rufen mich.«
    »Ja, gib ihnen ruhig Zeit. Sie laufen dir ja nicht weg. Sie haben ihre Ruhe für immer gefunden.«
    »Nein, ich… ich…«
    Jane bog ihm blitzschnell den Arm auf den Rücken und nahm Al so in den berühmten Polizeigriff, aus dem er sich nur schwerlich würde befreien können, ohne dass er sich etwas brach oder ausrenkte.
    Neben dem Golf blieben sie stehen. Jane lockerte den Griff ein wenig. Der Körper ihres Schützlings sackte leicht nach vorn. Ein Arm lag flach auf dem Wagendach.
    »Können wir jetzt in Ruhe miteinander reden, Al?«
    »Ja, nein, ich muss…«
    »Du wirst noch früh genug dahin kommen«, sagte Jane, aber mehr zu sich selbst. »Am besten ist es, wenn wir uns in den Wagen setzen. Dort haben wir es

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