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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Scheibe stand.
    Die Cygriden gaben dumpfe Laute von sich, und An richtete sich ächzend wieder auf.
    Als Rhodan sich nach Weidenburn umschaute, sah er das Licht des Wiedererkennens in dessen Augen aufleuchten.
    Die Projektion der Materiewolke und des aus ihr ragenden Objekts wanderte nach Steuerbord, als die BOSSA COVA ein hartes Ausweichmanöver flog, um den drohenden Frontalzusammenstoß zu verhindern, der zweifellos das Ende für die Karracke und ihre Besatzung bedeutet hatte.
    Einige Sekunden lang schien es, als wurde die Katastrophe sich nicht vermeiden lassen.
    Perry hielt unwillkürlich den Atem an, obwohl er es besser wußte, denn schließlich stand er in der Zentrale des Schiffes, das dem Untergang entronnen war. Die Projektion zeigte, daß es dicht an dem fremden Objekt vorbeigerast war. Die Materiewolke war jedoch von ihm gestreift worden.
    „Ruhe!" rief Rhodan, als die Cygriden, Weidenburn und die beiden Kybernetiker der BASIS wild durcheinander redeten. „Fellmer, schalte bitte zurück und laß das Bild kurz vor der Tangierung stehen!"
    Fellmer Lloyd, der sich mit einem Psychologenteam der BASIS bereits seit Stunden an Bord der BOSSA COVA aufhielt, um die Ursache des seltsamen psychischen Zustands der Besatzung zu ergründen, sprach eine entsprechende Aufforderung an den Ortungscomputer in sein Videogerät.
    Die Abspielung der Speicherung lief rückwärts und blieb dann mit der Abbildung des aus der Staubwolke ragenden Doppelobjekts stehen.
    Rhodan hob gebieterisch die Hand, als die Cygriden erneut zu reden anfingen.
    „Eric!"
    „Ja!" stieß Weidenburn erregt hervor. „Es ist das Armadasiegelschiff!"
    „Wo seid ihr ihm begegnet?" wandte sich Jercygehl An an die Kommandantin der BOSSA COVA. „Habt ihr die Koordinaten gespeichert?"
    „Selbstverständlich", antwortete anstelle der Kommandantin der Astrogator der BOSSA COVA, Playthor West. „Wir haben die Koordinaten von allen in M82 angeflogenen Objekten gespeichert - relativ zu einem provisorischen Koordinatennetz, das wir für diese Galaxis ausgearbeitet hatten."
    „Dann müssen wir sofort aufbrechen!" sagte An. „Das Armadasiegelschiff wartet auf uns!"
    „Eines nach dem anderen!" bremste Rhodan ihn. „Wir müssen noch einige Punkte klären, bevor wir zur Planung der Expedition kommen. Dieser kosmische Staub, woraus besteht er?"
    „Niemand weiß es", antwortete Jercygehl An. „Außer vielleicht Ordoban."
    „Aber es wäre fraglos zu simpel, anzunehmen, daß es sich um gewöhnliche kosmische Mikromaterie handelt", fuhr Rhodan fort. „Dann müßten wir nämlich davon ausgehen, daß die Wolke nur zu dekorativen Zwecken verwendet wurde."
    „Das ist bestimmt nicht der Fall", versicherte An entschieden.
    „Danke", erwiderte Perry Rhodan und musterte weiterhin die Abbildung.
    Er war von der Gesamtheit der Erscheinung des Armadasiegelschiffs tief beeindruckt.
    Sie erschien ihm wie die Verkörperung eines übergeordneten kosmischen Mythos.
    Die Einzelheiten dagegen waren eher trivialer Natur, so die gigantische Treppe, die auf einer Seite die Scheibe nach unten hing, und die zahlreichen Armadamonteure, die bewegungslos auf ihr standen. Desgleichen die Hunderte von unterschiedlich großen Goon-Blöcken, die auf der Außenhülle des annähernd eiförmigen Körpers über der Scheibe verankert waren, und die Säulenbündel, die gleich Ansammlungen riesiger Orgelpfeifen aus Vertiefungen der Außenhülle ragten.
    „Du hattest nie über das Aussehen des Siegelschiffs gesprochen, Eric", sagte der Unsterbliche ohne jeden Vorwurf.
    „Meine Erinnerungen waren bis auf eine schmale Spur reduziert worden, bevor das Armadaherz mich zurückschickte, um der Galaktischen Flotte mitzuteilen, daß sie in die Endlose Armada aufgenommen werden sollte", erwiderte Weidenburn tonlos.
    Rhodan nickte.
    „Das vermuteten wir damals schon, Eric. Aber bleiben wir bei der Materiewolke. Wir haben gesehen, wie die BOSSA COVA sie streifte und dabei einen Teil von ihr fortriß. Ich kann mir vorstellen, daß die Wolke eine energetische Ladung besitzt und daß ein Teil dieser Ladung auf die BOSSA COVA überging, als sie die Wolke tangierte."
    „Ich halte das für ziemlich sicher", erklärte Lloyd. „Unsere Untersuchungen der Besatzungsmitglieder ergaben, daß zwischen ihrem Bewußtsein und ihrem Unterbewußtsein eine anomale Diskrepanz besteht. Wir konnten uns das nicht erklären, aber da ahnten wir auch noch nichts über die Begegnung mit dem Siegelschiff. Wenn wir annehmen,

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