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1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tür auf, damit ich die Tasse nach draußen balancieren konnte. Ich ging durch den Flur wie ein Traumwandler, klopfte kurz an die Bürotür, bevor ich sie öffnete und über die Schwelle ging.
    Sir James saß nicht hinter dem Schreibtisch, was bei ihm selten vorkam. Er ging auf und ab, den Blick zu Boden gerichtet, die Stirn gerunzelt. Hin und wieder schob er das Gestell der Brille hoch.
    Auch mich hatte er kaum beachtet, mich aber wahrgenommen, denn er deutete auf einen Stuhl.
    Ich rückte ihn nahe an den Schreibtisch heran, damit ich die Tasse abstellen konnte.
    Sir James setzte sich noch nicht. Er war hinter mir stehengeblieben. »Wir bekommen noch Besuch, John.«
    »Oh. Wer ist es?«
    »Sir Ernest Manfield.«
    »Sorry. Kenne ich nicht.«
    »Er hat eine wichtige Funktion im Innenministerium. Er ist unter anderem auch für die innere Sicherheit verantwortlich. Ich war mit ihm öfter im Club zusammen.«
    »Was ist er für ein Mensch?«, fragte ich, nachdem ich die ersten Schlucke getrunken hatte.
    Sir James wusste genau, was ich mit der Frage bezweckt hatte. »Das kann ich Ihnen sagen. Er ist kein Ignorant, kein Abwiegler. Er hat für unsere Arbeit großes Verständnis. Ich denke, wir können gut mit ihm zusammenarbeiten.«
    »Okay.«
    Sir James nahm wieder Platz. Er berichtete, dass er mit Suko gesprochen hatte und dass dieser ebenfalls auf einen Zombie getroffen war. Allerdings in einer anderen Situation als ich. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gab, konnte Sir James nicht sagen.
    »Meine Sache ist schlimmer«, sagte ich nur. Ich fing wieder mit dem roten Faden an. »Es ist leider erst ein Anfang. Ich sehe da noch einiges auf uns zukommen, wenn wir nicht aufpassen. Mein Gott, man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, was noch alles geschehen könnte. Stuart Gray war ein mächtiger Mann. Er konnte Hebel bewegen und einiges verändern. Sein Wort hatte Gewicht. Ich nehme an, auch international - oder?«
    »Bisher kann ich Ihnen nicht widersprechen, John.«
    Ich trank von meinem Kaffee und hatte das Gefühl, dass er bitter schmeckte. »Wie kommen wir an die Hintergründe und auch an die Hintermänner heran?«, fragte ich. »Es wird verdammt schwer sein. Und ich frage mich weiter, ob das die neue Gattung der lebenden Leichen ist. Sozusagen die Zombies 2000?«
    »Guter Werbegag.«
    »Wenn es das mal wäre. Leider ist es mir ernst. Vor etwas mehr als zwei Monaten brach das neue Zeitalter an. Nicht nur für Sie oder mich, sondern für alle Menschen. Jetzt, wo ich das erlebe, möchte ich es nicht mehr nur auf die Menschen beschränken. Ich könnte mir vorstellen, dass noch andere mit in diesen Strudel hineingezogen wurden und sich darauf einstellen konnten.«
    »Also auch unsere Feinde von der dämonischen Seite.«
    »Ja, Sir. Einschließlich der verdammten Zombies. Auch sie werden gelenkt, und die große Person im Hintergrund wird sich da schon etwas ausgedacht haben.«
    »Asmodis?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    Das Telefon meldete sich und unterbrach unseren Dialog. Sir James hob ab, lauschte kurz, nickte und sagte mit leiser Stimme: »Bringen Sie Sir Ernest bitte in mein Büro, Glenda.«
    »Kommt er allein?« fragte ich.
    »Das nehme ich an.«
    Es dauerte nicht lange, da hörten wir das Klopfen. Sir James hatte mir noch kurz von Sukos Vorhaben berichtet, dann musste er sich auf seinen Besucher konzentrieren.
    Ich schnappte noch Glendas Lächeln auf, bevor sie sich zurückzog und die Tür schloss. Danach stand ich auf, um Sir Ernest Manfield zu begrüßen, der zunächst meinem Chef die Hand drückte und dann seinen Mantel an einen Haken hängte.
    Er drehte sich um und schaute mich an. Sir Ernest Manfield war ein kleiner Mann. Sehr schmal, drahtig und gepflegt. Er trug das schwarzgraue Haar gescheitelt. Seine Stirn wirkte recht hoch im Vergleich zum übrigen Gesicht. Die ebenfalls hohen Brauen gaben ihm ein etwas blasiertes Aussehen. Im glatten Gegensatz dazu stand seine Stimme, die dunkel und volltönend erklang. Er reichte mir die Hand und sagte: »Ich freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen, Mr. Sinclair. Gehört habe ich einiges von Ihnen.«
    »Das bleibt wohl nicht aus.«
    »Dann hoffe ich auch, dass der neue Fall bei Ihnen in guten Händen liegt.« Er nahm auf einem Stuhl Platz und zog die Hosenbeine in die Höhe, die eine scharfe Bügelfalte aufwiesen. Der Anzug war grau, das Hemd weiß und die Krawatte dezent.
    »Ich habe bereits eruiert, James«, sagte der Besucher und hob

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