1146 - Zombie 2000
bitte.«
Suko berichtete. Er sprach auch von seinen Befürchtungen, dass sich in der Halle möglicherweise noch weitere lebende Leichen aufhalten könnten, versteckt in Kisten oder Containern. Deshalb wollte er dabei sein, wenn eine Durchsuchung stattfand.
Es waren Argumente, die Sir James überzeugten. Er wusste auch um die Gefahr der lebenden Leichen und kam wenig später auch auf seine Probleme zu sprechen. Suko erfuhr, was seinem Freund John Sinclair widerfahren war, und dass er ebenfalls Probleme mit einer lebenden Leiche gehabt hatte. Als Sir James nichts mehr sagte und auf eine Antwort wartete, wusste Suko auch, worauf er hinauswollte.
»Denken Sie daran, Sir, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen geben könnte?«
»Ein wenig viel auf einmal, nicht wahr?«
»Das denke ich auch.«
»Gut, dann bleiben Sie in der Spedition.« Sir James entschied sofort. »Wie viele Männer brauchen Sie?«
»Ein halbes Dutzend vielleicht?«
»Ich werde sehen, was ich tun kann. Eine derartige Halle eignet sich durchaus als Zombie-Versteck.«
»Sehen Sie schon Hintergründe auf den Anschlag dieses Wirtschaftsmanagers, Sir?«
»Nein oder ja. Es war eine Terrorgruppe. Wahrscheinlich aus Nordirland. Genaueres werden die Ermittlungen ergeben. So pervers es klingt, Suko, wäre der Anschlag nicht erfolgt, dann hätte dieser Stuart Gray sein Leben so weiterführen können, und es wäre kaum aufgefallen, wer er tatsächlich ist. Er muss ein Meister der Anpassung gewesen sein. Das werden wir noch herausfinden.«
»Gut, dann melde ich mich ab und warte auf die Mannschaft. Ich denke, dass alles recht schnell gehen wird, wenn alle an einem Strick ziehen. Ich glaube kaum, dass wir noch mehr Zombies finden, aber ich möchte auf Nummer Sicher gehen.«
»Tun Sie das, Suko.«
Das Gespräch hatte den Inspektor nachdenklich gemacht. Er fragte sich, was jetzt auf ihn und auf andere zukam. Dass er den Zombie in der Halle erlegt hatte, bereitete ihm keine großen Sorgen, der andere Fall war viel wichtiger. Da liefen Dinge im Geheimen ab, die sich in einer wahren Katastrophe auflösen konnten. Zombies in der Wirtschaft. Zombies als Manager. Untote an den Schaltstellen der Macht. Er wollte gar nicht daran denken, was daraus noch alles entstehen konnte.
Flynn hatte nichts gesagt und ihn nur angeschaut. Suko nickte ihm zu und lächelte. »Freuen Sie sich, Mr. Flynn, dass Sie aus dem Schneider sind. Sie haben genau das Richtige getan. Leider kann ich Sie nicht entlassen, weil Sie uns noch helfen müssen.«
Flynn sagte mit leiser Stimme: »Ich habe Angst, Inspektor. Trotz allem.«
»Das kann ich verstehen…«
***
Es lag alles andere als ein Lächeln auf meinen Lippen, als ich das Yard-Gebäude betrat. Da bahnte sich etwas an. Ich hielt erst das eine Ende der Schnur zwischen den Fingern. Wie es weitergehen würde, wusste ich leider nicht, aber ich konnte mir den Berg von Problemen gut vorstellen, der noch schattenhaft über meinem Kopf schwebte.
Etwas ließ ich mir trotzdem nicht nehmen. Ich ging kurz ins Vorzimmer und holte mir von Glenda einen frisch gebrauten Kaffee, denn soviel Zeit musste einfach sein.
Sie kochte nur soviel, dass der große Becher gefüllt werden konnte. Sie sah mir an, dass mir nicht nach Scherzen oder lockeren Sprüchen zumute war.
»Wie groß sind die Probleme, John?«
»Tja, wenn ich das wüsste. Wir stehen erst am Anfang. Ich halte einen Schneeball in der Hand, und wenn ich ihn werfe, dann könnte er sich leicht zu einer Lawine entwickeln.«
»Wo führt es denn hin?«
Nachdenklich sah ich sie an. Aber mein Blick wirkte, als würde ich durch sie hindurchschauen. »Ich weiß es nicht genau. Ich kann nur hoffen, dass es nicht ins Chaos führt.«
»Möchtest du über Einzelheiten reden, John?«
»Ungern.«
Glenda ließ nicht locker. »Ich habe von der Schießerei gehört. Es hängt damit zusammen - oder?«
»Ja, das ist der Grund. Oder besser gesagt, es war der Auslöser dafür:« Ich zuckte mit den Schultern.
»Der Schneeball. Die Lawine wird sicherlich noch auf uns zurollen.«
Glenda deutete auf die Kaffeemaschine. »Der Kaffee ist durchgelaufen. Viel Glück.«
»Kann ich brauchen.«
Der Kaffee roch wunderbar. Der Geruch gab mir ein Stück Wirklichkeit zurück. Obwohl das hinter mir Liegende auch dazu gehörte, kam es mir unwirklich vor. Ich musste meine Gedanken erst noch ordnen und auch versuchen, sie von panikartigen Vorstellungen zu befreien. Leicht war es nicht.
Glenda hielt mir die
Weitere Kostenlose Bücher