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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er den Kombistrahler aus dem Halfter und schleuderte ihn davon.
    „Was gibt das?" fragte er rau. „Eine Meuterei?"
    Der Anführer antwortete ihm. Seine Stimme war klar und hart.
    „Du kannst es nennen, wie du willst - von mir aus auch Meuterei."
     
    *
     
    Die verkrüppelte Rechte fuhr nach oben, als wollte Tomason ein massives Hindernis durchstoßen. Es wirkte anklagend und auffordernd zugleich, wie er auf den Spoodie-Pulk deutete. Die Ansammlung winziger Maschinchen ähnelte einem Nest unzähliger Insekten, die sich in ständiger krabbelnder Bewegung befanden.
    „Trenne dich von ihnen", sagte er düster. „Sie bringen dir kein Glück."
    Surfo Mallagan starrte mit gläsernen Augen ins Leere. Er rührte sich nicht.
    „Es ist meine Sache", erwiderte er leise.
    Der Blick des Kranen wanderte den Verbindungsschlauch" entlang, von den Spoodies hinab zu dem Betschiden.
    „Sie führen dich ins Siechtum. Löse dich davon, bevor es zu spät ist."
    Mallagan schüttelte schwach den Kopf. Seine Haut war blaß und an den Wangen eingefallen. Tiefe Ränder hatten sich unter die Augen gegraben.
    „Ich entscheide das selbst."
    Tomason drang nicht weiter in ihn. Es hatte keinen Zweck.
    Die Motive des Jungen waren ihm nicht klar. Oft fragte er sich, warum der Betschide trotz der zunehmenden körperlichen Schwäche so großen Wert auf die Symbiose legte.
    Eine befriedigende Antwort gab es wahrscheinlich nicht. Welche längerfristigen Vorteile versprach Mallagan sich davon, daß er alle negativen Begleiterscheinungen weiter in Kauf nahm und eine Trennung von den Spoodies kategorisch ablehnte?
    Manchmal glaubte Tomason, es könnte mit Scoutie und Brether Faddon zusammenhängen. Die junge Frau hatte sich seinem besten Freund zugewandt, als Mallagan die Rolle des Orakels von Krandhor übernahm. Für ihn bedeutete es eine herbe Enttäuschung, wenn nicht einen Schock. Der Krane hielt es für denkbar, daß er sich nur deshalb so krampfhaft an die Spoodies klammerte, um der Wirklichkeit zu entfliehen.
    Auch das war jedoch eine bloße Vermutung. Mallagan selbst sprach nicht über seine Beweggründe.
    Sicher schien nur, daß die Spoodies den freien Willen des Betschiden nicht beeinflußten. Er blieb sein eigener Herr. Solange sich das nicht änderte, würde Tomason nicht gewaltsam eingreifen.
    Wieder sah er zu dem Pulk hoch.
    „Ihr Menschen seid seltsam", meinte er. „Ihr beiden gleicht euch, Atlan und du. Er hat die Armadaflamme, du die Spoodies. Beide schwört ihr auf das, was über euren Köpfen hängt, beide könnt oder wollt ihr euch nicht davon lösen, und beide benehmt ihr euch merkwürdig. Aber alle Welt regt sich nur über Atlan auf. Von dir redet keiner."
    „Warum wohl?" krächzte Mallagan. Die trockenen Lippen verzogen sich zu einem mißlungenen Lächeln.
    „Nun, was denkst du?" fragte Tomason zurück.
    „Weil er die SOL kommandiert. Das Wohl aller hängt von ihm ab. Deshalb sind die Leute besorgt."
    „Das ist ein Grund. Ich nenne dir einen zweiten: Deine Verfassung ist viel bedenklicher als die des Arkoniden, aber die Besatzung bekommt dich nicht jeden Tag über die Videoschirme vor Augen geführt. Sie wissen wohl, wie es dir hier ergeht, aber sie werden nicht ständig daran erinnert. Deshalb sagte ich, die Menschen seien seltsam. Anstoß nehmen sie nur an Dingen, die man ihnen immer wieder aufs neue nahe bringt. Anderes, was objektiv viel kritikwürdiger wäre, nehmen sie nur nebenbei zur Kenntnis und schieben es dann zur Seite."
    „Dieser Wesenszug ist der Grundstein für jede Art von Manipulation", stimmte Mallagan zu. „Geschickte Leute nutzen es, um breite Meinungen zu erzeugen oder bestimmte Anliegen wirksam unters Volk zu bringen."
    „Man findet das aber überall", mischte Nyhlat sich ein. „Auch unsere Geschichte lehrt, daß Meinungsbildung oft nur eine Sache der lautesten Propaganda ist."
    „Völlig richtig", sagte Tomason ernst, während er den Betschiden musterte. „Wenn wir dein Bild jeden Tag mehrmals veröffentlichten, würde sich die halbe Mannschaft entrüsten, warum wir dich nicht zwangsweise von den Spoodies trennen. So aber kümmern sie sich nicht weiter um dich. Atlan ist der Mann der Stunde - weil die Solanerseele seinen Zustand immer wieder zu Gesicht bekommt."
    „Vergiß nicht, daß er das Kommando innehat", brummte Surfo. „Das ist der Auslöser für alle Unruhen."
    „Einer der Auslöser", korrigierte Tomason. „Ich will es ja nicht abstreiten."
    „Man könnte das allerdings schnell

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