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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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X-RAY-1 damit ausdrücken wollte.
    »Er ist nicht mehr zurückgekommen, Sir«, bemerkte Brent rauh. »Was
für eine Sache war das?«
    »Menschen verschwinden spurlos. Es gibt Hinweise dafür, daß ein
bestimmter Bezirk in Irland dafür in Frage kommt. Es ist die Gegend um Donegal.
So weit war Bill Coogan schon vorgestoßen. Mit wem er allerdings zusammentraf,
wissen wir nicht. Diese Mitteilung hat er uns nicht mehr machen können. Seit
vierundzwanzig Stunden befürchten wir hier, daß Ihrem Kollegen etwas zugestoßen
ist. Seit letzter Nacht wissen wir es mit Bestimmtheit. Der Ring hat das letzte
Signal ausgelöst, ehe er zerfiel.«
    Unwillkürlich ging Larrys Blick zu dem Ring, den er trug und mit
dem alle PSA-Agenten ausgestattet waren. Der schwere goldene Ring war in Form
einer Weltkugel gestaltet, auf der das stilisierte Gesicht eines Menschen
schimmerte. Die Weltkugel war in Längen- und Breitengrade unterteilt. In der
Ringfassung standen die Worte »Im Dienste der Menschheit. X-RAY-3«,
eingraviert. Der Ring selbst enthielt eine vollwertige Miniatursende– und empfangsanlage.
Und es gab noch eine Besonderheit dieses Ringes. Hochempfindliche Sensoren
registrierten ständig die Körpertemperatur des Trägers. Die Signale wurden
ständig von einem PSA-eigenen Satelliten aufgenommen und zu einer geheimen
Funkstation weitergeleitet. Sank die Körpertemperatur rapide ab, so wurde ein
Warnsignal ausgelöst und X-RAY-1 sofort informiert. Dieses Signal bedeutete:
Tod des Ringträgers. Der Ring löste sich mit diesem Funksignal selbst auf.
    Mit dem Signal aber wurde der PSA ein letzter großer Dienst
erwiesen. Die Computer konnten genau berechnen, von welcher Stelle aus das
auslösende Funksignal gekommen war.
    »Ich habe mich entschlossen, Ihre Reise nach Hongkong abzubrechen
und von einem anderen Kollegen im Laufe dieses Tages antreten zu lassen«, fuhr
X-RAY-1 fort. »Vor wenigen Minuten habe ich eine Nachricht aus Irland erhalten,
die unter Umständen mit dem Fall Ihres toten Kollegen zu tun haben könnte. Dort
wird ein deutscher Tourist vermißt. Er verschwand in der Gegend, die unsere
Computer eindeutig errechnet haben. Die Signale kamen aus einer Gegend, die man
dort als den, ›Witch’s Hill‹ bezeichnet.«
    »Merkwürdiger Name«, murmelte Larry. »Hört sich schon unheimlich
an.«
    »Vielleicht geht es dort auch unheimlich zu. Ich habe den Eindruck
gewonnen, daß es besser ist, die Reise zu zweit anzutreten. Die Computer haben
eine optimale Zusammenstellung arrangiert.«
    Larry lächelte gedankenverloren. »Fein, Sir.« Er mußte sofort an
Morna Ulbrandson, die attraktive Schwedin denken, mit der er schon so manches
Abenteuer erfolgreich bestanden hatte. »Auf diese Weise sieht man sich
wenigstens auch mal wieder.«
    »Die Dame heißt Iwan Kunaritschew und ist keine Dame, X-RAY-3«,
berichtigte X-RAY-1.
    Larry stöhnte. »Armes Irland.«
    »Wieso?«
    »Ob die mit der Whiskyproduktion nachkommen, Sir?«
    »Zwei Dinge sollten Sie im Auge behalten. X-RAY-3. Und das gleiche
gilt auch für Ihren Freund und Kollegen Kunaritschew, der die Unterlagen
schriftlich nachgereicht bekommt und mit dem Sie sich in Dublin treffen werden.
Erstens: X-RAY-14 wollte das Gespräch mit einer gewissen Sioban Armagh suchen.
Warum, entzieht sich unserer Kenntnis. Zweitens: Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem
Freund den ›Witch’s Hill‹ ab. Dort muß Bill Coo-gans Grab sein.«
     
    ●
     
    In dem kleinen dichten Wäldchen tat sich etwas.
    Unter der Erde regte es sich.
    Die unheimliche Prophezeiung, die der letzte der getöteten
Drudenpriester vor Jahrtausenden dem unbekannten Ritter gegeben hatte, schien
sich zu erfüllen.
    Auf eine Art und Weise allerdings, die niemand sich hatte träumen
lassen.
    Cho-Tosh, das Höllenbiest, von dem die alten Kelten gesprochen
hatte, wurde alptraumhafte Wirklichkeit.
    Der Waldboden bewegte sich, als räkele sich ein Gigant unter dem
Laubteppich. Das Moos und die Gräser hoben sich. Ein wurzelähnliches Gebilde
stach durch den krumigen Boden, warf ihn mit Kraft beiseite.
    Die Wurzeln hatten Ähnlichkeit mit der Form einer riesigen Hand.
Die Erde sackte ein, je weiter sich der ungeheuerliche Koloß aus der Tiefe nach
oben schob.
    Die Schulterpartie und der rechte Arm wurden zuerst voll sichtbar.
    Die Körperoberfläche war graubraun-grün. Wie ein Panzer wirkte die
äußere Schicht, hart und unverletzlich.
    Cho-Tosh dehnte und reckte sich.
    Mit Urgewalt drückte er einen Baum zur Seite. Ein

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