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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht daran, daß die Berührung der schwarzen Wand tödlich oder jedenfalls sehr gefährlich war.
    Er schaute sich nach Colonel Bixby um, aber er sah ihn nicht unter den Padma-Anhängern, die alle Hände voll zu tun hatten.
    Der Cro Magnon nahm den Kommandostab und rief durch die Öffnung: „Im Namen des Hermes Trismegistos!"
    Dann schlug er mit dem verdickten Ende dreimal gegen die schwarze Wand. Zweimal federte der Stab zurück, beim drittenmal blitzte es wie bei einer elektrischen Entladung. Es stank nach Ozon und Schwefel.
    Der Eingang war frei.

    In der riesigen Tempelhalle standen Skulpturen und Bildgruppen. Die Wände und die Decke waren mit Flach- und Hochreliefs verziert. Sie zeigten Szenen aus dem Pantheon der Hindureligion und aus ihrer Mythologie. Lichtbahnen fielen durch die hohen Fenster. Zu beiden Seiten der Tempelhalle war ein niedrigeres Seitenschiff durch eine Säulenreihe abgeteilt, die gleichfalls mit Reliefs verziert war. Unga sah die Zugänge von ein paar Seitentrakten und Nebenbauten.
    Im Tempel herrschte völlige Stille. Man hörte weder das Heulen und Tosen des Tornados noch das schrille Musizieren und die Rufe der PadmaAnhänger draußen. Im hinteren Teil der großen Tempelhalle war eine riesige Shivafigur zu sehen, die sicher zwanzig Meter hoch war.
    Shiva, der oberste Gott, der Schöpfer, saß meditierend im Lotossitz da. Die Augen hatte er geschlossen, sein rundes Gesicht strahlte Freundlichkeit und Güte aus. In seinen zehn Händen - Shiva war mit zehn Armen dargestellt - hielt er allerlei religiöse Insignien und symbolträchtige Gegenstände. Unga trat ein paar Schritte vor. Seine Tritte hallten in dem Tempel.
    „Mir gefällt es hier nicht", sagte er. „Es ist zu ruhig."
    Da ertönten wüste Schreie.
    „Chakra! Chakra! Chakra!"
    Irres Gelächter gellte durch den Tempel. In einer Sekunde verwandelte sich der stille Tempel in einen Hexenkessel. Furchtbare Gestalten sprangen hinter den Säulen und Skulpturen hervor und stürmten aus den Nebenräumen.
    Sri Mahadev, Don Chapman und Manjushri schrien auf. Die Gestalten waren kaum noch als Menschen zu erkennen. Die Haare waren ihnen stellenweise ausgefallen. Die Gesichter waren verquollen und von Beulen entstellt, die Körper verformt. Augen und Schädeldecken schienen von innen heraus grün zu glühen. Bei einigen war die Schädeldecke aufgebrochen, und das Gehirn quoll hervor. Deutlich waren die bleichen Gehirnwindungen zu erkennen. Die noch verbliebenen Haare der zu Monstern gewordenen Menschen waren mit Hirnwasser verklebt. Sie schwangen Schellen und primitive Waffen - Schwerter, Dolche und Äxte-, schlugen Becken gegeneinander und fuchtelten mit Fackeln herum.
    Unga wußte nicht, wie viele es waren. Von überall her kam das tolle Gekreische. Bei der Größe des Tempels konnten es leicht zweihundert Personen sein.
    Einer der fürchterlich Entstellten trug eine rote Kutte. Wahnsinn leuchtete in seinen Augen.
    „Wir sind die Auserwählten des Chakravartin!" schrie er. „Wir gehen in sein Paradies ein, in das ewige Nirwana. Auch du gehörst zu uns, Manjushri! Folge uns!"
    Er sprach englisch. Unga verstand ihn. Er wollte Manjushri mit seinen verquollenen, grünlich glimmenden Pfoten packen. Da sprang der Cro Magnon hinzu und stieß ihm den Kommandostab in die Brust. Tot brach der Chakra-Anhänger zusammen. Unga schwang den Kommandostab und stellte sich vor Manjushri.
    „Zurück!" brüllte er. „Keiner rührt sie an!"
    Die Chakras machten keine Anstalten, Unga und seine Begleiter anzugreifen. Sie waren völlig von Sinnen, johlten, schrien, lachten, wälzten sich auf dem Boden und brachten sich Verletzungen bei. Und alle glühten in einem scheußlichen Grün von innen heraus.
    „Mein Gott!" sagte Don Chapman.
    Das Schwert, das Sri Mahadev Singh in der Hand hielt, zitterte.
    Unga drehte sich zu Manjushri um. „Jetzt siehst du es. Das macht der Chakravartin aus seinen Anhängern."
    Die schöne Manjushri sah Unga mit ihrem unergründlichen Lächeln an. Ihre Augen strahlten wie zwei Sterne, und sie war schöner denn je.
    „Bald findet das große Ritual statt", sagte sie mit sanfter Stimme. „Ich fühle, wie Chakravartin mich verändert. Er wird uns alle in sein Paradies aufnehmen, ins Nirwana, wo •es vorbei ist mit Sehnsucht, Angst, Schmerz und Leid."
    „Manjushri!" schrie Unga. „Verstehst du nicht? Der Chakravartin ist eine Bestie, ein Ungeheuer, ein Monster, das nicht von dieser Welt stammt. Ihr seid seine Opfer. Er läßt euch

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