Bei Anruf: Sex: Intime Geschichten 4 (German Edition)
Bei Anruf: Sex!
Viktoria ist begeistert. Sie soll mit ihrem Chef Patrik nach Lissabon fahren und Verhandlungen dolmetschen. Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit, einander näherzukommen –, obwohl ihre Kollegin Elena, die ebenfalls mitfährt, dasselbe im Sinn zu haben scheint…
Das klang nach Urlaub! Viktoria spitzte die Lippen. Mit Patrik, Susi und Rainer eine Woche nach Lissabon, und das auf Kosten der Firma! Patrik würde nichts anderes übrig bleiben, als sich auf sie zu konzentrieren, denn Rainer und Susi hatten seit geraumer Zeit nur noch Augen füreinander.
Viktorias freudiger Hieb auf die Tischplatte beförderte den Inhalt der Kaffeetasse auf ihren neuen weißen Rock, was sie mit einem lauten Fluch quittierte.
»He, he, Viktoria! Solche hässlichen Worte aus deinem Mund!«, rief Elena aus dem Nebenzimmer.
Viktoria verzog das Gesicht. Ja, solche hässlichen Worte war man von ihr nicht gewohnt. Sie, die zurückhaltende, die coole Viktoria, die weder Launen noch Ausbrüche hatte und die ihre Privatangelegenheiten nicht in der Firma diskutierte wie Elena!
Nicht, dass sie Elena nicht mochte, im Gegenteil, sie schätzte ihre direkte Art und ihre flotten Sprüche, auch wenn Elena blond und damit in der Firma gnadenlos im Vorteil war. Doch mit dem Erscheinen des neuen Leiters der Werbeabteilung war plötzlich alles anders geworden, denn Viktoria hatte sich Hals über Kopf in Patrik verliebt. Aber Elena leider auch, und vom ersten Tag an hing sie wie eine Klette an ihm. Ihr dagegen war es noch nicht einmal gelungen, ein privates Gespräch mit Patrik zu führen. Doch damit war es nun vorbei, denn sie sprach portugiesisch und Elena nicht. Sie würde an der Seite von Patrik in Lissabon für reibungslose Kommunikation zu sorgen haben und Patrik an fünf Tagen hautnah sein… Bei diesem Gedanken begann Viktorias Herz merkbar schneller zu pochen.
Beim ersten Aufruf der Maschine nach Lissabon bahnte sich ein eiliges Pärchen einen Weg durch die Menge zum Schalter.
»Da kommen sie endlich!«, rief Viktoria erleichtert. »Aber…« Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Anstelle von Susi hing eine völlig zerzauste und keuchende Elena an Patriks Hand.
»Ich erklär’ euch alles im Flieger!«, schnaufte Patrik, als er die enttäuschten Gesichter der beiden Wartenden sah. Susi hatte also auf der Fahrt zum Flughafen eine Autopanne gehabt, und mit ihrem Handy war es ihr in letzter Minute gelungen, Elena zu erreichen, erfuhren sie ein wenig später. Viktoria verfluchte alle Handys dieser Welt, besonders das von Susi.
»Im Flugzeug kann ich herrlich relaxen« sagte Patrik und zog eine knallrote Schlafbrille heraus, an deren oberer Kante eine kleine Libelle aufgestickt war. Er machte es sich in seinem Sitz bequem, ohne die sichtlich enttäuschte Elena noch eines Blickes zu würdigen.
»Viktoria, nachdem wir eingecheckt haben, müssen wir gleich zum Kunden. Bist du okay?« Patrik machte einen ausgeruhten Eindruck, als sie in Lissabon zum Taxi gingen.
Er hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt. Es wurde blitzschnell sehr warm an dieser Stelle. Viktoria nickte und tat ein wenig verschlafen um zu verbergen, dass ihre Laune auf dem Nullpunkt angelangt war.
»Ist schon gut. Zehn Minuten?« Patrik nickte und setzte sich neben sie, doch ehe sich Viktoria darüber freuen konnte, drängte Elena noch auf den Rücksitz und nahm die Gelegenheit wahr, sich ganz eng an Patrik zu drücken.
»In zehn Minuten in der Halle!«, rief Patrik, als sie an der Rezeption ihre Schlüssel entgegennahmen.
»Du bist wohl verrückt! Wo bleibt der Willkommensdrink, und wie soll ich in dieser Affengeschwindigkeit mein Outfit wenden?« Elena war entgeistert.
»Gar nicht!«, antwortete Patrik. »Du kannst dir soviel Zeit dazu lassen, wie du willst. Ich brauche nur Viktoria! Mach dir ein paar schöne Stunden und kümmere dich ein wenig um Rainer!«
Elena blieb vor Überraschung der Mund offen. »Ja, aber…!«
Doch Patrik hatte bereits seinen Zimmerschlüssel an sich genommen und eilte zum Lift.
Das Kundengespräch verlief in einer entspannten Atmosphäre, Viktoria hatte keine Schwierigkeiten mit der Übersetzung, auch die gefürchteten Spezialausdrücke entpuppten sich nicht als Problem.
»Super gelaufen!«, sagte Patrik auf der Rückfahrt, und als er ihr dann einen Kuss auf die Wange gab, begannen Viktorias Augen zu flackern.
»Wird aber auch Zeit, ich sterbe vor Hunger!« Elena sprang vom Barhocker und nahm Patrik sofort in Beschlag.
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