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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber er antwortete nicht.
    Plötzlich wurde es dunkel. Abgrundtiefe Finsternis umgab sie von einem Augenblick zum ändern. Perry fühlte sich von einem Wirbel gepackt und davongeschleudert. Das kam so unerwartet und ging so schnell, daß ihm keine Zeit mehr blieb, sich mit den Gefährten zu vereinbaren. Er fürchtete, sie zu verlieren.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da kehrte die Helligkeit zurück.
    Aber es war nicht das rote Wallen und Leuchten im Reich des Propheten, sondern das grelle, unbarmherzige, aus unbekannten Quellen kommende Licht auf der Oberfläche des Asteroiden. Das erste, was er sah, waren Alaska und Arnulf Höchstens, die zur selben Zeit unmittelbar in seiner Nähe materialisierten. Dann erkannte er eine größere Gruppe von Terranern, nur ein paar Schritte entfernt. Es waren zehn Männer und Frauen in SERUNS. Einer von ihnen tanzte mit ausgestreckten Armen auf einem Bein, anscheinend um sein Gleichgewicht kämpfend. Die polternde Stimme hätte Perry aus Tausenden herausgekannt: „Donnerwetter, es muß mir mal einer sagen, wie man das macht!"
    Dann ging sein Blick auf das felsige Gelände hinaus. Ein gutes Hundert Raumboote war dort aufgefahren. Soeben hatte man die aus dem Nichts Rematerialisierten offenbar bemerkt.
    „Perry, Alaska, Lee - seid ihr das?" Das war Waylon Javiers besorgte Stimme.
    „Wir sind alle hier, wohlbehalten und Unverletzt", antwortete Perry über Helmfunk. „Und versessen darauf, wieder ein gutes Schiff von innen zu sehen."
    „Gott sei Dank! In vier Minuten wären die sechzig Stunden abgelaufen. Dann hätten wir den Asteroiden auseinandergenommen."
    „Das wäre euch wohl kaum gelungen", antwortete Perry. Er sah sich um und fügte in Gedanken hinzu: Ich bin nämlich nicht sicher, ob es das Ding überhaupt gibt.
    Die Boote kamen, um sie abzuholen. Aus dem aufgeregten Gerede Leo Dürks und seiner Begleiter gingen erstaunliche Zusammenhänge hervor. Die acht, die auf der grünen Welt zurückgeblieben waren, hatten den Ausbruch des Vulkans überhaupt nicht erlebt.
    Sie waren aus dem Schlaf hierher, an die Oberfläche des Asteroiden, zurückversetzt worden - im selben Augenblick wie Leo und Velda sowie Perry mit seinen beiden Begleitern. Leo Dürk wiederum hatte den Kampf in der Zentrale nicht miterlebt. Er war aus der Zentrale hier herversetzt worden und verlangte schimpfend zu wissen, was das Gerede von seinem Tod zu bedeuten hätte. Nach alledem wunderte es Perry nicht zu hören, daß auch Velda nichts von ihrem bedauernswerten Schicksal wußte. Sie war in die angrenzende Gerätekammer gegangen und dort augenblicklich entmaterialisiert.
    Arnulf Höchstens' Geschichte war bereits bekannt.
    An Bord der BASIS fand die obligatorische Nachbesprechung, das sogenannte Debriefing, statt. Sie nahm mehrere Stunden in Anspruch. Die Schilderung der Vorgänge im Innern des Asteroiden wurde mit angemessenem Staunen aufgenommen. Welches der Sinn der Prüfung gewesen sein könnte, darüber gab es eine Reihe von Theorien, aber keine Gewißheit - zumal sich der Armadaprophet nicht mehr ansprechen ließ, obwohl sein Asteroid noch immer in unmittelbarer Nähe der BASIS schwebte.
    Die drei Prophezeiungen riefen Begeisterung, aber auch Bestürzung hervor. Daß die Armadaschmiede bezwungen werden würden, daran hatte man vor einiger Zeit selbst schon zu glauben begonnen. Die feste Zusage, daß die Armadaeinheit 1 gefunden werden und die Kontrolle über die gesamte Armada an die Terraner übergehen würde, das hingegen waren Dinge, von denen nur die Kühnsten zaghaft zu träumen gewagt hatten. Unheimlich erschien den Zuhörern die Prognose, daß die Endlose Armada die Milchstraße werde durchkreuzen müssen. Waylon Javier faßte ihrer aller Bedenken in knappen fünf Worten zusammen: „Wenn das nur gut geht."
    Während des Berichts, den sie abwechselnd erstatteten, bemerkten sowohl Perry als auch Alaska, daß ihnen die Bilder der Visionen und die Worte der drei Prophezeiungen wie mit glühenden Eisen ins Gehirn gebrannt worden waren. Jede Einzelheit, jedes Wort war ihnen so klar in Erinnerung, als sollten sie niemals auch nur ein einziges davon vergessen dürfen. Es war offenbar, daß der Prophet seine Weissagung mit höchster Suggestivkraft getan hatte.
    Überraschenderweise stellte sich heraus, daß Arnulf Höchstens überhaupt keine Erinnerung an die Visionen und Prophezeiungen hatte. Er wußte noch, wie die Wände des Schachtes sich trichterförmig geweitet hatten - aber

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