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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feuerball glühte. Schlieren, schillernd wie Rubine, zogen an ihnen vorüber.
    Plötzlich änderte sich die Szene. Eine unsichtbare Hand schien die Wolken beiseite geschoben zu haben, so daß eine Gasse zwischen ihnen entstand. Am Anfang der Gasse schwebte eine quadratische Plattform. Ihre Vorwärtsbewegung zielte genau darauf zu. Sie erstarb, als sie die Plattform erreicht hatten. Plötzlich einsetzende Schwerkraft zog sie nach unten. Mit sanftem Ruck landeten sie auf der Oberfläche des schwebenden Gebildes.
    „Willkommen", sagte die Mentalstimme, „am Tor zum Reich des Armadapropheten. Das Reich selbst soll nur einer von euch betreten. Die anderen beiden bleiben hier und warten auf seine Rückkehr. Sie gehen dadurch der Weissagungen nicht verlustig."
    Sie sahen einander an. Niemand wußte, warum dem Propheten so viel daran gelegen war, die Mitgliederzahl ihrer Gruppe nach jeder überstandenen Episode zu verringern.
    Wer würde derjenige sein, der dem Propheten selbst gegenübertreten durfte? Perry bemerkte eine Bewegung zu seiner Linken. Überrascht wandte er sich um. Arnulf Höchstens hatte sich von der Platte gelöst und schwebte langsam in die Gasse hinein, die von den beiden langgestreckten Wolkenbänken gebildet wurde.
    „Arnulf Höchstens soll derjenige sein", erklärte die Mentalstimme, „der mein Reich betritt.
    Die Bedeutung wird euch später offenbar werden. Wartet auf ihn, er kehrt bald zurück.
    Und öffnet eure Augen!"
     
    *
     
    Arnulf Höchstens! Wer, zum Teufel, war Arnulf Höchstens, und warum wurde er vom Armadapropheten bevorzugt? Vorgestern noch hatte kaum jemand an Bord der BASIS den Namen Arnulf Höchstens je gehört, und mit einemmal war der unscheinbare Sondentechniker zum Mittelpunkt des Geschehens geworden. Perry spähte die Wolkengasse hinab. Vor Sekunden war Höchstens noch als winziger Punkt zu sehen gewesen. Jetzt hatte ihn das rote Leuchten verschlungen.
    „Zügle deinen Ärger", sprach die Mentalstimme. „Er ist kleinlich und verrät Vorurteile."
    Plötzlich, wie weggewischt, war die von roter Glut erfüllte Szene verschwunden. Statt ihrer drang die Schwärze des Weltalls, besät mit Tausenden von Sternen, durch Perry Rhodans Helmscheibe.
    „Drei Visionen sind es, die ich euch zuteil werden lasse", fuhr die Stimme fort. „Deutet sie richtig. Niemand kann die Zukunft mit Gewißheit vorhersagen. Ihr wißt selbst, daß solches den Gesetzen der Natur widerspräche. Aber es gibt Anzeichen, die auf eine bestimmte Entwicklung hindeuten. Wer die Zusammenhänge überschaut, kann sich aus ihnen ein Bild machen, wie die Zukunft wahrscheinlich aussehen wird.
    Seht hier die erste Vision."
    Schlagartig wurde es hell. Blitze zuckten durch die Finsternis des Raumes. Perry saß vor den Kontrollen eines Raumschiffs. Neben ihm hatte Alaska sich festgeschnallt. Die Personen im Hintergrund konnte er nicht erkennen. Ihre Gesichter wirkten milchig und verwaschen. Er begriff: Sie waren nur Statisten in diesem Schauspiel. Das Schiff rollte und schlingerte. Alarmsignale gellten.
    Die Schutzschirme flackerten. Das Orterbild war mit zahllosen Hunderten von Lichtpunkten bedeckt. Eine Raumschlacht war in vollem Gang. Der Gegner war eine mächtige Raumstation, deren Abbild sich im Zentrum des Orterschirms befand.
    Perry erstarrte. Nicht schlechthin eine Raumstation. Er erkannte das Rund der Steuerkugel und den mächtigen, kantigen Ring der Goon-Hölle, der die Kugel umgab.
    Eine Armadaschmiede!
    Wabernde grüne Glut stob über die Bildfläche. Die Goon-Hölle war an mehreren Stellen aufgerissen, die Bruchstücke taumelten haltlos davon. Die Steuerkugel verging in einer apokalyptischen Explosion. Von irgendwoher drang wildes Triumphgeschrei an Perrys Ohren.
    Szenenwechsel. Dieselbe Kontrollzentrale, aber auf den Bildschirmen war es mittlerweile ruhig geworden. Ein Schott öffnete sich. Auf ihr ruhte die Gestalt eines verletzten Armadaschmieds. Er machte mühselig die Geste des Grußes. Seine Stimme klang krächzend.
    „Wir, die Söhne Ordobans, erklären uns hiermit geschlagen. Die überlebenden Armadaschmiede erkennen die Oberhoheit der Galaktischen Flotte an."
    „Deutet sie richtig, habe ich euch gewarnt", fiel die Mentalstimme ein. „Einzelheiten der Darstellung entsprechen nicht der Wirklichkeit, wie sie auf euch zukommen wird. Aber das Endergebnis dieses Stranges der Entwicklung erscheint unausweichlich. Hört denn meine erste Prophezeiung: DIE MACHT DER ARMADASCHMIEDE WIRD GEBROCHEN. DIE SÖHNE

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