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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie sich die Mühe umsonst gemacht.
    Als dreißig Sekunden verstrichen waren, hatte das Außenschott sich noch um keinen Zentimeter bewegt. Sie hatten es geschafft! Das äußere Schott war festgefahren. Das Zwischenschott konnte nur noch von der Innenkammer aus bedient werden. So hatten sie es gewollt. Die Falle war gestellt. Von jetzt an blieb ihnen nur noch übrig, die Ankunft der Verfolger zu erwarten.
     
    *
     
    Ein leises, kaum merkliches Zittern fuhr durch den Boden. Es dauerte sechs Sekunden - genauso lange, wie eines der großen Schotte zum Öffnen oder Schließen brauchte. Perry begegnete Alaskas Blick. Hinter der großen Helmscheibe sah er den Transmittergeschädigten nachdrücklich nicken. Die Armadamonteure waren in die innere Schleusenkammer eingedrungen. Jetzt kam es darauf an: Behauptete die Kontrollanzeige nach wie vor, die Außenkammer stehe unter normalem Druck? Etliche Minuten vergingen.
    Die Monteure suchten das große Fahrzeug ab. Mit seinen komplexen und verworrenen Aufbauten bot es Hunderte vorzüglicher Verstecke. Sie mußten damit rechnen, daß sich die Verfolgten in den Schrunden und Spalten des Ungeheuers verkrochen hatten.
    Perry regulierte das Gravo-Pak, so daß es ein Feld erzeugte, dessen Vektor senkrecht gegen die Wand in seinem Rücken gerichtet war. Er ließ die Feldstärke bis auf einen Wert von fünf Gravo wachsen; von da an hielt er sie konstant. Er klebte jetzt hilflos an der Seitenwand der äußeren Kammer, in unmittelbarer Nähe des Zwischenschotts, wo zwei Kanten eine Nische bildeten, die vom Boden bis zur Decke hinauf lief. Die Nische war zwei Meter breit. Dicht neben ihm, auf Tuchfühlung, stand Alaska und hatte sein Gravo-Pak auf gleiche Weise manipuliert. Perrys Atem ging gepreßt. Ein unheimlicher Druck lastete ihm auf dem Leib. Lange durften die Armadamonteure nicht mehr auf sich warten lassen, oder er verlor das Bewußtsein. Die Vorsichtsmaßnahme war unbedingt notwendig, aber er machte sich Sorgen um den Freund. Alaska war gesundheitlich nicht in bester Verfassung, seit das Cappin-Fragment sich in seinem Körper eingenistet hatte. Wie lange konnte es noch dauern, bis...
    Ein zorniges Brummen drang durch die Wand und übertrug sich auf die Hülle des SERUNS. Ein Streif gefrorenen Nebels schoß durch die äußere Schleusenkammer und fuhr hinaus in die Finsternis des Alls. Der Boden begann zu zittern und zu schwanken. All das vollzog sich in Bruchteilen von Sekunden, bevor Perry noch die ersten Anzeichen eines entstehenden Spalts im Mittelschott erkennen konnte.
    Was dann kam, besaß all die Wucht, den Furor und die Chaotik eines Weltuntergangs.
    Ein Orkan entfesselter Luft schoß durch das offene Mittelschott, verwandelte sich wenige Meter weiter in einen dichten, weißen Nebel gepeitschter Eiswolken. Die Wände übertrugen das Ächzen und Kreischen überbeanspruchten Materials. Aus den Tiefen des riesigen Schiffes holte sich das Vakuum die Luftmassen. Das innere Schott stand noch immer offen, und bis weiter drunten im Leib des Raumgiganten die Sicherheitsschotte vorfuhren, mußte der unwiderstehliche Sog Milliarden von Kubikmetern Luft hinaus ins All geschleudert haben.
    Zwei Armadamonteure erschienen. Der Orkan riß sie mit sich und katapultierte sie durch die Schleusenöffnung hinaus. Drei weitere Roboter tauchten auf. Sie hatten blitzschnell reagiert und sich mit Energiefeldern umgeben. Aber ihre Versuche, sich gegen den Sturm zu stammen, waren vergebens. Der Weltraum verschluckte sie binnen einer Viertelsekunde.
    Der Lärm wurde intensiver, chaotischer. Eine Schar von Armadamonteuren wirbelte durch die Schottöffnung. Sie bewegte sich erstaunlich langsam, in bunt schillernde Feldschirme gehüllt. Die Monteure arbeiteten mit Gravitationsankern. Sie hatten ihre Antigravs aktiviert und versuchten, mit künstlichen Schwerefeldern gegen die Wucht des Orkans anzuarbeiten. Ein paar bange Sekunden lang sah es so aus, als könne das verzweifelte Vorhaben gelingen.
    Da erzitterten die Wände unter einem Aufprall von mörderischer Wucht. Der Bug des Fahrzeugriesen erschien unter der Öffnung des Zwischenschotts. Es erschien unglaublich, daß ein wie vehement auch immer gearteter Sturm die Kraft haben sollte, ein solches Monstrum zu bewegen - und doch schob es sich jetzt, mit stetig wachsender Geschwindigkeit, durch das offene Schott. Der Orkan verfing sich in den verschachtelten Aufbauten und zerrte den Giganten mit sich. Die Armadamonteure hatten keine Chance mehr. Einen

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