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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentimeter in die unsichtbare Trennwand zurück und wurde dabei Stück für Stück selbst unsichtbar.
    Und dann erreichte Ellert-Nanude ebenfalls diese Grenze. Es gab einen leichten und schnell nachgebenden Widerstand, wie ihn vielleicht ein Taucher spürte, der sich schnell durch Wasser bewegen wollte.
    Dann wurde es plötzlich hell - unglaublich hell.
    Verwirrt blickte sich Ellert nach allen Seiten um, was ihm ohne die Sehorgane der Meduse leichter gefallen wäre. Er sah weder eine Sonne noch Sterne. Die Helligkeit war überall und schien auch von überall her gleichmäßig zu kommen. Gleichzeitig sah er noch etwas anderes.
    In der grellen Helligkeit schwebten unregelmäßig verteilt runde oder ovale Inseln.
    Manche waren nicht größer als zehn oder fünfzehn Meter im Durchmesser, und sie waren ohne jeden Zweifel vollstofflich und bestanden aus einer festen Materie, deren Natur Ellert verborgen blieb.
    Doch das war noch nicht alles.
    Auf jeder dieser Inseln befand sich ein Wesen, wie Ellert es nie zuvor in seinem langen, unsterblichen Leben gesehen hatte. Trotzdem versuchte er, sein Aussehen zu definieren und einen passenden Vergleich zu finden, um es später vielleicht beschreiben zu können.
    Früher, wenn sich dazu die Gelegenheit geboten hatte, gehörte das Tauchen zu seiner liebsten Freizeitbeschäftigung. In den tropischen Meeren der Erde hatte er in geringen Tiefen die seltsamsten Lebewesen beobachten können, darunter auch gewisse Tiere, die dem menschlichen Auge wie Pflanzen erschienen. Sie sahen aus wie harmlose Knollen, die auf einem Stein oder im Sand des Meeresgrunds wuchsen, aber wenn sich ihnen ein kleiner ahnungsloser Fisch näherte, schnellte aus der winzigen Mundöffnung ein dünner und langer Fangarm heraus und schnappte die Beute - blitzartig und unfehlbar.
    Das, was Ellert nun auf den schwebenden Inseln erblickte, waren diese gefährlichen und tödlichen Meeresknollen, allerdings in tausendfacher Vergrößerung.
    Deutlich spürte er den Schock, den Nanudes Bewußtsein erlitt.
    Kein Wunder, dachte er abgeschirmt, um die Meduse nicht noch mehr zu erschrecken, sie fressen ihre Beute auf.
    Aber das konnte Nanude selbst sehen. Die Rüssel, die sich die unglücklichen Pfahlwesen eingefangen hatten, zogen sich langsam in die jeweiligen Knollen zurück und nahmen ihre Beute dabei mit. Sowohl die Rüssel wie auch die Opfer verschwanden dann in den Knollen, die daraufhin einen trügerisch friedlichen - und satten Eindruck machten.
    Sie ruhten auf ihren Inseln und bewegten sich nicht mehr.
    Auch der Rüssel, der Ellert-Nanude umklammert hielt, begann sich langsam in seine Riesenknolle zurückzuziehen. Er war nun nicht mehr halbstofflich, sondern bestand aus fester, unnachgiebiger Materie, ebenso wie die Knolle und die Inseln.
    Für Ellert wurde es höchste Zeit zu handeln. In einer Minute würde es zu spät sein.
    „Nanude, ich werde dich jetzt verlassen und..."
    „Du kannst mich nicht allein lassen, ich habe dir vertraut..."
    „Ganz ruhig!" ermahnte Ellert die Meduse, die von Panik ergriffen wurde. „Ich werde den Jäger übernehmen und kontrollieren. Du bist absolut sicher, Nanude. Dir wird nichts geschehen."
    Das Bewußtsein der Meduse kehrte an die Oberfläche zurück.
    Ellert löste sich gleichzeitig von ihm.
    Er war nun wieder körperlos und er selbst - er selbst als bloßes Bewußtsein. Für Sekunden nur schwebte er dicht über der Mörderknolle und ihrem Opfer, der Meduse. Er durfte keine Zeit verlieren.
    Das Bewußtsein der Knolle setzte ihm unmittelbar nach seinem Eindringen einen ungemein kräftigen Widerstand entgegen. Es wehrte sich vehement gegen den Eindringling, was Ellert in Erstaunen versetzte. In fast allen Fällen, so entsann er sich, hatte ein fremdes Bewußtsein immer erst dann abwehrend reagiert, wenn er sich anschickte, es zu übernehmen und zu unterdrücken.
    Ihm blieb keine andere Wahl, als schnell und ohne Rücksicht zu handeln, wenn er die Meduse noch retten wollte, die jetzt nur noch knapp einen Meter von der Mundöffnung des Jägers entfernt war.
    Mit aller geistigen Energie schlug er zu.
    Das Bewußtsein der Knolle suchte sofort Kontakt mit ihm.
    „Du störst mich! Verschwinde!"
    Die Knolle, mußte Ellert zu seiner Überraschung erkennen, hatte in dieser Hinsicht ihre Erfahrungen, sonst wäre ihre Reaktion anders gewesen. Das erschwerte seine Aufgabe.
    Er gab keine Antwort und konzentrierte sich erneut auf seine Aufgabe, indem er alle Kräfte mobilisierte, die ihm zur

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